So hilft mir die Akupunktur

zunehmenden Drehschwindel, den er zuerst auf die schlechte Luft und ein kurz zuvor getrunkenes Glas Bier zurückführt. Aber der Schwindel lässt nicht nach, und als er am nächsten Morgen aufwacht, verursacht schon die kleinste Kopfbewegung einen mit Übelkeit und Erbrechen einhergehenden Drehschwindel. Zweitägige Bettruhe bringt keine Besserung.
    Diagnose: Der Ohrenarzt diagnostiziert zunächst einen Morbus Menière, dann aber wegen des permanent anhaltenden Schwindels eine Entzündung des Gleichgewichtsnervs. Die verordneten Medikamente bringen innerhalb der folgenden Tage keine Besserung. Eine daraufhin in der Universitätsklinik durchgeführte elektrische Untersuchung der Augenmuskulatur zeigt sogar einen vollständigen Ausfall des Gleichgewichtsnervs.
    Therapie: Neben der bisher erfolglosen medikamentösen Therapie entschließt sich Herr A. nun zur Akupunktur. Die 1. Sitzung erfolgt im Liegen, da Herr A. sich praktisch nicht bewegen kann, ohne dass sich der Schwindel unerträglich verstärkt. Am 2. Behandlungstag kann Herr A., wenn auch noch sehr unsicher, wieder gehen. Von Sitzung zu Sitzung bessert sich das Krankheitsbild. Nach 5 Sitzungen ist Herr A. vollständig beschwerdefrei.
    Verlauf: 2 Wochen später bemerkt Herr A. plötzlich – und diesmal viel stärker als beim ersten Mal – ein Wiederauftreten des Schwindels. Diesmal wird sofort die Akupunkturtherapie eingesetzt, und noch während der Sitzung verschwinden nach etwa 40 Minuten die Beschwerden. 7 Jahre nach der akuten Entzündung des Gleichgewichtsnervs ist Herr A. noch immer beschwerdefrei.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen
    Nach der Chinesischen Medizin sind ein hektisches Leben, in dem man wie ein Jongleur „5 Bälle gleichzeitig in der Luft hält“, Ursache von energetischen Störungen des Herzens. Und da das Herz in der Chinesischen Medizin für die Blutbildung und den Bluttransport verantwortlich ist, können Störungen des Blutdrucks auftreten. Die Möglichkeit der Akupunktur, physische und psychische Symptome gleichzeitig zu behandeln, da sie in der TCM nicht als grundlegend getrennte Einheiten angesehen werden, kommt bei der Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen besonders zum Tragen. Häufig bemerkt der Patient neben dem Abklingen der Herzbeschwerden, dass sich sein »allgemeines Lebensgefühl« bessert, er weniger Angst hat und insgesamt ausgeglichener ist.
Funktionelle Herzerkrankung
    Unter funktionellen Herzerkrankungen versteht man Herzbeschwerden, für die sich keine organischen Ursachen finden lassen. Der Patient leidet unter Unruhezuständen, Schmerzen im linken Brustkorb, die in den linken Arm ausstrahlen, unter Luftnot und zermürbender Angst vor Herzattacken, manchmal begleitet vom Gefühl, als ob ihm das Herz bis zum Hals schlagen würde.
    In der Traditionellen Chinesischen Medizin sieht man diese Störungen als Ausdruck eines Energieungleichgewichts im Herzen (Feuerelement), oft auch in den Nieren (Wasserelement) oder der Leber (Holzelement) an. Bei chronischen funktionellen Herzbeschwerden ist meist das Qi dieser Organe geschwächt.
    Auch sind hier die plötzlichen Attacken von Herzrasen zu erwähnen (paroxysmale Tachykardien), bei denen die Akupunktur in jedem Fall versucht werden sollte. Eine Beruhigung der Herzfrequenz unter der Akupunktur lässt sich zum Beispiel im Echokardiogramm beobachten.
    Punkte des Herz- und Nierenmeridians werden zur Behandlung dieser Beschwerden meistens kombiniert gegeben. Die Behandlungsanzahl reicht von 4 bis über 20 Sitzungen.
Bluthochdruck, niedriger Blutdruck, Kreislaufstörungen, vegetative Dystonie
    Kreislaufstörungen und Blutdruckfehlregulationen werden in der TCM als Ausdruck eines energetischen Ungleichgewichtes zwischen den Organen Leber, Niere und Herz angesehen. Daher ist eine genaue Analyse des Krankheitsbilds hinsichtlich seiner Zugehörigkeit zu den 5 Elementen besonders wichtig. Der Arzt achtet auf Begleitsymptome wie Kopfschmerz, Schwindel, Ohrgeräusche oder Schlaflosigkeit.
    Ein noch nicht zu lange bestehender essenzieller Bluthochdruck (Hypertonie), dem keine innerhalb der westlichen Medizin zu diagnostizierende Ursache zugrunde liegt, lässt sich mit Akupunktur günstig beeinflussen. Hier wendet man spezielle Akupunkturtechniken an, beispielsweise den »Mikroaderlass«. Dabei werden an manchen Akupunkturpunkten nach dem Einstich der Nadel wenige Tropfen Blut