So küsst nur ein Millionär
anzubauen?“
„Nein, soviel ich weiß, sind keine Erweiterungen geplant.“ Allerdings konnte Nicole da nicht ganz sicher sein. Leider informierte ihr ältester Bruder Trent, der die Firma führte, sie längst nicht über alles. Da sie die jüngste der Hightowers war, hielt er es wohl nicht für nötig.
Vielleicht hatte sie den Termin vergessen? Sie überprüfte ihren Kalender. Nein, die nächste Besprechung war erst in einer Stunde. Schnell googelte sie Patrick Architectural Designs, denn sie hasste es, nichts über ihren Gesprächspartner zu wissen. Verschiedene Links tauchten auf dem Monitor auf, und sie suchte sich den vielversprechendsten aus. Die Website war eindrucksvoll, brachte etwas über die Geschichte der Firma und zeigte die interessantesten Bauten. Ein Bild von Ryan Patrick war allerdings nicht dabei. Offenbar war die Firma schon eine ganze Zeit lang im Geschäft.
„Patrick Architectural Designs scheint ein ziemlich großes Unternehmen zu sein, das landesweit operiert“, informierte sie Lea. „Vielleicht will Mr. Patrick bei uns ein Flugzeug kaufen?“ Dennoch seltsam, dass er direkt nach ihr gefragt hatte. Normalerweise unterschrieben die Kunden erst Kauf- oder Leasingverträge in der Verkaufsabteilung, bevor sie zu ihr wegen der Terminkoordination kamen.
Auch dass er Ryan Patrick hieß und ihr Schwager Patrick Ryan, war ein merkwürdiger Zufall.
„Nur ein Kunde?“, fragte Lea enttäuscht. „Und ich habe schon gedacht …“
„Ich weiß.“ Nicole lachte. „Vielleicht solltest du deine romantischen Fantasien etwas mehr zügeln, Lea. Aber okay, lass ihn reinkommen.“
„Sofort.“
Nicole wischte schnell die Krümel von ihrer Seidenbluse und stellte die Schachtel Cracker in die Schublade. Als es klopfte, stand sie auf.
Die Tür wurde aufgestoßen, und ein Mann trat ein. Er kam mit einer Selbstverständlichkeit auf Nicole zu, als gehöre ihm das Büro. Lea hatte recht. Er sah umwerfend aus. Das kurze schwarze Haar war leicht gewellt, die Figur war sicher der Traum eines jeden Herrenschneiders: breite Schultern, schmale Hüfte, lange Beine. Und diese Augen … sie waren nicht einfach blau, sie waren von einem leuchtenden Kobaltblau und musterten Nicole jetzt so kritisch, als wäre sie ein Jet, den der attraktive Fremde eventuell kaufen wollte.
Nicole straffte sich, ging um den Schreibtisch herum und trat auf diesen Traummann zu.
„Sind Sie Nicole Hightower?“
Seine Stimme entsprach der übrigen Erscheinung. Dunkel und sexy. Was für ein Mann … doch Schluss jetzt!, rief Nicole sich schnell zur Ordnung. Kunde war Kunde, und es wäre sehr unprofessionell, irgendwelchen Fantasien nachzuhängen.
Lächelnd streckte sie die Hand aus. „Ja, die bin ich. Was kann ich für Sie tun, Mr. Patrick?“
Er schüttelte ihr die Hand, und Nicole spürte die Wärme, die seine kräftigen Finger ausstrahlten, bis in die Zehenspitzen. Warum das? Als sie erfahren hatte, dass sie schwanger war, hatte sie das Kaffeetrinken aufgegeben. Ob ihr Körper deshalb so seltsam reagierte? Fehlte ihr das Koffein? Schnell entzog sie ihm die Hand.
Er warf einen Blick auf Lea, die immer noch an der Tür stand. „Wenn Sie erlauben … ich würde gern mit Ihnen allein sprechen.“
Auf einen Wink von Nicole verschwand Lea und zog die Tür fest hinter sich zu.
Nicole war verblüfft, dass Lea so bereitwillig den Raum verlassen hatte. Normalerweise war sie bei allen Gesprächen dabei. Denn sie war nicht nur eine Angestellte und Nicoles Assistentin, sie war auch eine Freundin, die mit ihrer Meinung nur selten hinter dem Berg hielt.
So war sie zum Beispiel entsetzt über Nicoles Plan gewesen, als Leihmutter für ihre Schwester zu fungieren. Denn sie wusste, was Nicole für ihren Schwager empfand. Sie waren zusammen auf dem College gewesen, und Lea hatte miterlebt, wie die Freundin sich Hals über Kopf in Patrick verliebte. Als der dann aber mit Beth durchbrannte, war Nicole vollkommen am Boden zerstört gewesen. Und Lea hatte versucht, ihr, so gut es ging, beizustehen.
Lea war davon überzeugt, dass dieser ganze Baby-Schwachsinn, wie sie sagte, noch einmal schlimme Folgen für die Freundin haben würde.
Nicole wies auf den Besucherstuhl, während sie selbst um den Schreibtisch herumging. „Bitte, nehmen Sie Platz, Mr. Patrick. Was führt Sie her?“ Sie spürte, dass er sie unverwandt ansah. Ihre Brüste waren wegen der Schwangerschaft bereits ein bisschen größer geworden, und sie konnte nur hoffen, dass ihr Po
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