So küsst nur ein Millionär
nicht auch … Aber im Grunde war es vollkommen egal, was er von ihrem Po hielt. Er war ein Kunde wie jeder andere, zumindest ging sie davon aus.
Erst als sie sich in ihren bequemen Ledersessel sinken ließ, setzte auch er sich. Dass er so höflich war, hätte sie ihm gar nicht zugetraut. Heutzutage erlebte man das als Frau nur noch sehr selten, vor allem nicht bei diesen reichen Schnöseln, mit denen sie meistens zu tun hatte.
„Ich möchte Ihnen zu Ihrer Schwangerschaft gratulieren.“
Was? Woher wusste er …? Sie hatte doch nur Beth, Patrick und Lea davon erzählt. Die zukünftigen Eltern hatten das Recht, es zu wissen. Und vor Lea hatte sie ihre morgendliche Übelkeit nicht verbergen können, sodass die Freundin es ihr schließlich auf den Kopf zugesagt hatte. Der Rest der Familie und auch die Freunde würden es erst am Sonnabend erfahren. Am Labour Day fand wie jedes Jahr die große Gartenparty statt, und da wollten Beth und Patrick die Neuigkeit verkünden. Nicole stand dieser Tag ein wenig bevor, denn sie war ziemlich sicher, dass eine Reihe von Leuten ihre Entscheidung unmöglich finden würde.
Inzwischen hatte sie sich wieder gefangen. „Danke. Aber weshalb sind Sie heute zu uns gekommen?“
„Sie sind mit meinem Kind schwanger.“
„Wie bitte?“ Entsetzt riss sie die Augen auf und sah ihn fassungslos an. Sie musste sich verhört haben.
„Die Fruchtbarkeitsklinik hat einen schweren Fehler gemacht und Sie fälschlicherweise mit meinem Samen behandelt statt mit dem des Spenders, den Sie sich ausgesucht hatten.“
Fassungslos ließ sie sich zurücksinken. „Das kann nicht sein.“
Mr. Patrick griff in seine Brusttasche und zog einen länglichen weißen Briefumschlag heraus. Er hielt ihn ihr hin, und als sie ihn nicht nahm, warf er ihn auf den Schreibtisch.
Nicole blickte starr auf den Umschlag, als hätte sie eine riesige haarige Spinne vor sich.
„Der Klinikdirektor hat in diesem Brief dargelegt, wie es dazu kommen konnte. Die Erklärung ist ziemlich einfach. Ich heiße Ryan Patrick, und der Name Ihres Spenders ist Patrick Ryan. Die Referenznummern wurden nicht gegengeprüft, und so haben Sie den falschen Samen bekommen. Weil irgendein Idiot die Namen verwechselt hat.“
Ihr wurde eiskalt, ihr Herz schlug wie verrückt. „Das kann nicht sein, Sie müssen sich irren.“
Er wies auf den Brief. „Bitte, lesen Sie selbst.“
Sie betrachtete den Umschlag. Sollte sie ihn öffnen? Oder lieber nicht? Andererseits konnte sie ihm nicht beweisen, dass er unrecht hatte, wenn sie die Tatsachen nicht kannte. Mit zitternder Hand griff sie nach dem Brief und riss ihn auf. Das Geräusch des reißenden Papiers und dann das Knistern, als sie den Bogen auseinanderfaltete, taten ihr in den Ohren weh. Ihre Nerven lagen blank.
Ja, es war der Briefbogen der Lakeview-Klinik. Und der Brief war von dem Direktor der Klinik unterschrieben worden. Hastig überflog sie das Geschriebene. Bestimmte Begriffe blieben haften. Unglücklicher Fehler … Vertauschen der Spender … bitte vielmals um Entschuldigung …
Verwirrt ließ sie den Brief sinken. Sie wusste nicht mehr, wo ihr der Kopf stand, Tausend Gedanken stürzten auf sie ein. Dann las sie den Brief zum zweiten Mal, aber der Inhalt blieb derselbe, ein Missverständnis war ausgeschlossen.
Sofern dieser Brief nicht ein überaus geschmackloser Witz war, war sie mit Ryan Patricks Baby schwanger, nicht aber mit Patrick Ryans, dem Baby des Mannes, den sie schon seit ihren Collegetagen liebte. Und der ihre Schwester geheiratet hatte.
„Das ist nicht besonders komisch“, sagte sie leise.
Ihr Gegenüber blieb ernst. „Das ist bei medizinischen Kunstfehlern selten der Fall.“
Irgendwie hatte sie immer noch gehofft, dass ihre Schwester hinter der ganzen Sache steckte, wenn es auch ein ausgesprochen übler Scherz wäre. Aber Mr. Patrick sah so stoisch und entschlossen aus, dass sie diesen Gedanken schnell beiseiteschob. Eine leichte Übelkeit meldete sich, und sie presste die Hand fest auf den Magen. „Da muss irgendwo ein Fehler unterlaufen sein.“
„Allerdings. Die Klinik hat ihn gemacht. Und die Folge davon ist, dass Sie mit meinem Kind schwanger sind.“
„Das kann nicht sein.“
„Ich wünschte, Sie hätten recht.“
Wieder blickte sie auf den Brief, während ihr Tausend Dinge im Kopf herumschwirrten. Wenn es wirklich so war, was hatte das für Konsequenzen? Für sie selbst? Für Patrick und Beth? Für diesen Fremden, der hier vor ihr saß?
Was
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