So kuesst nur ein Millionaer
eine Maschine zur Verfügung.“
Er stand auf, ging um den Schreibtisch herum und trat neben den Vater. „Hier, schlag doch mal Seite sechs auf. Ich habe meine Sekretärin gebeten zusammenzutragen, wie viel Zeit und damit auch Geld unsere Angestellten im letzten Jahr durch Verspätungen, schlechte Verbindungen und Flugstornos verloren haben. Damit könnten wir spielend die Raten für eine Teilhaberschaft bezahlen. Und wenn wir ständig ein Flugzeug zur Verfügung hätten, könnten wir auch global ganz anders operieren.“
„Und was ist mit dem Mädchen?“
Der Vater war ja nicht dumm. So leicht ließ er sich nicht täuschen, das wusste Ryan. „Nicole wäre unsere Ansprechpartnerin bei Hightower. Wenn wir ein Flugzeug brauchen, rufen wir sie direkt an und sagen ihr, was wir wollen. Bis hin zu dem, was an Essen an Bord sein soll. Und es ist dann ihr Job, alles genau nach unseren Wünschen zu organisieren.“
„Wie kommst du darauf, dass man gerade sie für uns abstellen wird?“
„Sie soll besonders gut sein. Und wir werden darauf bestehen, dass sie und nur sie für uns zuständig ist.“
„Okay, ich sehe mir die Sache mal an. Aber ich glaube nicht, dass es machbar ist.“
Das war wieder mal typisch für seinen Vater. „Wenn es nicht machbar wäre, hätte ich dir den Vorschlag gar nicht unterbreitet“, sagte Ryan gereizt.
„Abwarten.“
An Tagen wie diesem war Nicole absolut davon überzeugt, dass sie das Richtige tat. Aufatmend sank sie auf ihr Sofa und streifte sich die Schuhe von den geschwollenen Füßen.
An diesem Sonnabendnachmittag war sie mit Beth unterwegs gewesen, um alles Mögliche für das Baby einzukaufen. Und es war herzergreifend gewesen, zu sehen, wie begeistert Beth bei der Sache war. Alles würde gut werden. Wenn sie nur dieses lästige Hindernis mit Namen Ryan Patrick aus dem Weg räumen könnten.
Bei dem Gedanken an ihn verflog ihre gute Laune. In den letzten drei Tagen hatte sie ihn weder gesehen noch etwas von ihm gehört. Das war richtig erholsam gewesen. Manchmal hatte sie sogar vergessen können, dass er existierte, zumindest für ein paar Minuten.
Plötzlich überfiel sie eine lähmende Müdigkeit. Unter der morgendlichen Übelkeit hatte sie jetzt weniger zu leiden, aber sie ermüdete immer noch sehr schnell. Gähnend streckte sie sich aus und zog die Wolldecke über sich.
Gerade als sie kurz vorm Einschlafen war, klingelte es an der Tür. Nicole sah auf die Uhr. Es waren kaum zehn Minuten vergangen, seit Beth sie vor der Haustür abgesetzt hatte. Wahrscheinlich hatte sie irgendetwas vergessen.
„Komme schon“ rief sie halblaut, raffte sich auf, tappte mit nackten Füßen zur Tür und riss sie auf.
Es war nicht Beth. Es war Ryan Patrick.
Trotz des „Herzlich willkommen“, das auf der Fußmatte stand, war er ein höchst unwillkommener Gast. Da Nicole barfuß war, musste sie auch noch den Kopf in den Nacken legen, um ihn ansehen zu können. Natürlich sah er wieder viel zu gut aus in seinem schwarzen Polohemd.
„Woher haben Sie meine Adresse?“, fragte sie mürrisch.
„Die stand in Ihrer Krankenhausakte.“ Als er sie von oben bis unten musterte, hatte sie plötzlich den albernen Wunsch, ihr Haar zu bürsten und das Make-up zu überprüfen. Albern, weil er ihr ja vollkommen gleichgültig war.
Wie konnte er es wagen, einfach ohne Anmeldung bei ihr aufzukreuzen? „Was ist denn so dringend, dass Sie nicht vorher hätten anrufen können?“, fuhr sie ihn an.
„Ich habe angerufen und auch eine Nachricht hinterlassen. Sie haben nicht zurückgerufen. Und Ihre Handynummer habe ich nicht.“
Die wirst du auch nie kriegen . „Ich war den ganzen Vormittag unterwegs und bin gerade erst nach Hause gekommen. Den Anrufbeantworter habe ich noch nicht abgehört. Was wollen Sie?“
„Wir haben einen Termin mit dem Makler und können uns heute Nachmittag ein paar Häuser ansehen.“
„Wir?“
„Ja. Sie haben doch versprochen, mir bei der Suche zu helfen.“
Stimmt, aber ausgerechnet heute? Sie war müde und außerdem auf seinen Besuch nicht vorbereitet. Sonst hätte sie sich rechtzeitig ein paar Ausreden zurechtlegen können. „Und wenn ich nun heute Nachmittag etwas vorhabe?“
„Haben Sie etwas vor?“
Erschöpft, wie sie war, hätte sie sich gern etwas hingelegt, aber es war immer gefährlich, dem Feind gegenüber eine Schwäche zuzugeben. „Das schon, aber das kann ich auch später machen.“
„Gut. Dann wollen wir los.“
Seufzend suchte sie nach ihren
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