So kuesst nur ein Millionaer
Ryan. „Mich um andere zu kümmern ist mein Job.“
„Ich meine nicht deinen Beruf. Wann hast du mal etwas für dich persönlich getan?“
„Keine Sorge. Ich komme schon nicht zu kurz.“
„Das vielleicht nicht. Aber es wird Zeit, dass du mal so richtig verwöhnt wirst. Dass jemand etwas für dich tut. Lass mich dieser Jemand sein. Zeig mir, wie man es macht.“
Misstrauisch sah sie ihn an. Was sollte das jetzt wieder? War das wirklich der knallharte Geschäftsmann, der sie da so zärtlich ansah? „Ryan, was hast du vor?“
Er zog einen dicken Umschlag aus der Tasche, und Nicole verdrehte nur die Augen. Also wieder irgendeine Vereinbarung, mit der er sie hereinlegen wollte und die sie unterschreiben sollte. Dann fiel ihr Blick auf den Absender. Der Brief kam von Meredith Jones, ihrer Anwältin!
„Ich habe Meredith gebeten, das hier persönlich bei dir abliefern zu dürfen“, sagte Ryan leise.
So? Sie warf ihm einen schnellen Blick von der Seite her zu, während sie den Umschlag aufschlitzte. Eins war sicher: Ihre Anwältin hätte ihm nie etwas anvertraut, was ihrer Klientin schaden könnte. Schnell zog sie den dicken Packen Papiere heraus. Ein kleiner Zettel war angeheftet.
Nicole, ich gehe später die Sache noch einmal mit Ihnen gemeinsam durch. Nur so viel: Ryan Patrick hat Ihnen das volle Sorgerecht für das Kind übertragen. Er verzichtet auf alle väterlichen Rechte, aber nur, wenn Sie das Kind aufziehen. Er wäre dankbar für ein Besuchsrecht, aber er besteht nicht darauf.
Einzelheiten folgen später. Die Sache ist rechtskräftig, das sollten Sie möglichst schnell wissen.
Herzlichen Glückwunsch, Mommy!
Meredith
Mommy … Nicole presste sich das Papier an die Brust und sah Ryan an. „Und was wird nun aus Patrick Architectural Designs?“
Er zuckte kurz mit den Schultern. „Ich bin ein guter Architekt, das weiß ich. Wenn mein Vater mir die Firma nicht überschreiben will, dann suche ich mir einen anderen Job oder mache selbst ein Architekturbüro auf.“
„Aber warum, Ryan? Warum willst du etwas aufgeben, das dir so viel bedeutet?“
Lange sah er sie schweigend an. „Weil ich noch nie jemandem begegnet bin, der so selbstlos ist wie du“, sagte er dann. „Der nicht fragt: ‚Und was habe ich davon?‘ Weil ich mich in dich verliebt habe, Nicole.“
Fassungslos sah sie ihn an. Hatte sie richtig gehört? Er liebte sie? Sein Blick, seine Stimme sollten sie davon überzeugen, aber konnte sie ihm vertrauen? Eine zweite Enttäuschung wie die mit Patrick würde sie nicht ertragen. „Versuch nicht, mich mit Lügen herumzukriegen“, stieß sie flüsternd hervor.
Er senkte den Kopf. „Ich weiß, ich verdiene dein Misstrauen. Aber ich habe dich nie angelogen, wenn ich dir auch nicht immer alles gesagt habe. Doch ich weiß, dass ich dir wehgetan habe. Ich möchte es wiedergutmachen. Und ich kann nur hoffen, dass dein Herz groß genug ist, um auch mich darin aufzunehmen.“
Dann schob er den Sessel beiseite, ließ sich auf ein Knie nieder und sah Nicole an. „Ich möchte dich heiraten, Nicole, möchte mit dir Kinder haben und dich verwöhnen. Doch das Wichtigste ist, ich möchte dich lieben dürfen und immer mit dir zusammen sein.“
Sie war sprachlos. So sehr hatte sie sich nach diesen Worten gesehnt, dass sie nicht wusste, wie sie darauf reagieren sollte. Ernst sah sie ihn an und versuchte, das gerade Gehörte zu verdauen, in seiner ganzen Tragweite zu erfassen.
Doch er deutete ihr Schweigen falsch. Alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen, als er sich wieder erhob und kurz nickte. „Okay, keine Antwort ist auch eine Antwort. Das Haus und das Kind gehören dir. Daran sind keine Bedingungen geknüpft. Ich würde gern an deinem Leben und dem des Kindes teilhaben. Aber wenn du das nicht willst, dann wahre ich Abstand. Ich erwarte deine Entscheidung.“ Damit drehte er sich um und ging auf die Tür zu.
Plötzlich hatte Nicole das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Ihr war, als nähme er ihr Herz und jegliche Luft zum Atmen mit. Noch nie hatte sie sich so leer gefühlt, so schwach, als würde ihr Leben vorbei sein, wenn er sie verließ.
Sie liebte ihn! Was sie für Patrick empfunden hatte, war geradezu lächerlich im Vergleich dazu gewesen. Diesmal liebte sie mit Körper, Herz und Seele. Diesmal liebte sie den richtigen Mann.
„Ryan, bleib!“
Langsam drehte er sich um, die Hand bereits auf dem Türknauf. Seine Miene war gelassen, beinahe abweisend, aber Nicole sah, dass in seinen
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