So macht Mann das!
Steht Butter, Schmalz oder Ãhnliches auf dem Tisch, transferiert man mit dem Vorlegemesser eine kleine Portion auf den Rand dieses Tellers. Jetzt erst kommt das eigene, kleine Messer zum Zug. Dabei die Scheibe nur bissweise, nie ganz bestreichen â Sie schmieren schlieÃlich keine Stulle zum Mitnehmen.
Suppe
Löffel rein, hoch, leeren und zurück. Stimmt genau. Trotzdem gibt es auch für Suppenkasper Regeln: den Löffel nie zu voll machen, dann zum Mund führen (und nicht umgekehrt). Wer Brandblasen auf der Zunge vermeiden will, kann ruhig pusten. Suppentassen darf man sogar an beiden Henkeln greifen und austrinken, um an den letzten Rest der leckeren Brühe zu kommen. Suppenteller müssen leider stehen bleiben.
Pizza
Opfern Sie Ihre Gabel der nächstbesten kitschigen Madonna: Eine Pizza wird stilecht-italienisch mit den Händen gegessen â allerdings erst, nachdem man handliche Achtel abgeschnitten hat. Hängt die Spitze der einzelnen Pizzastücke schlapp nach unten, einfach nach innen klappen.
Spaghetti
Der Könner kommt beim Nudeldrehen ohne Löffel aus: die Gabel nicht zu tief in die Pasta tauchen und gegen den leicht erhöhten Tellerrand aufwickeln. Dann senkrecht nach oben und ab damit in den Mund. Haben Sie sich zu viel zugemutet oder ist Ihr Mund zu klein, heiÃt es zurück zum Start und mit etwas mehr Augenmaà von vorne beginnen.
Artischocke
An jedem Blatt, das Sie herausziehen, bleibt ein Stückchen essbarer Artischockenboden hängen. In den Magen gelangt es, wenn Sie es vorsichtig vom Blatt lutschen (vorher haben Sie das Blatt natürlich in der leckeren Sauce versenkt, die der Kellner hoffentlich nicht in der Küche vergessen hat). AnschlieÃend landet das ausgelutschte Artischockenblatt auf dem (hoffentlich bereitstehenden) Extrateller. Je dünner die Blätter werden, desto mehr können Sie essen. Doch irgendwann stoÃen Sie auf das ungenieÃbare Stroh (falls es der Küchenchef nicht freundlicherweise vorher entfernt hat) und schlieÃlich auf den Boden, die zarte Krönung der Artischocke (dem Sie am besten mit Messer und Gabel den Garaus machen).
Spargel
Sie haben die Wahl: mit (scharfem) Messer und Gabel in beiÃ- und schluckbare Stücke zerteilen oder den Spargel mit den Fingern essen (dann wird allerdings nicht abgebissen, sondern jede Stange einzeln in den Mund gezogen).
Forelle
Kein Kellner in Sicht, der Ihnen beim Zerlegen hilft? Dann müssen Sie eben selbst zum Fischmesser greifen: am Kopf beginnen, das Messer an der Seitenlinie bis zum Schwanz ziehen. So die Haut der Forelle auf der Mitte zerteilen und anschlieÃend vom Kopf her abheben. Jetzt können Sie die Rückenflosse mit allem im Fleisch steckenden Ausläufernherausziehen. Dann wiederholen Sie das Ganze mit dem Bauchteil (inklusive der kleinen Flosse am hinteren Bauchende). AnschlieÃend kann man das Rückenfleisch der Forelle mit der Rückseite des Fischmessers nach oben wegnehmen (im Notfall das Filet mit der Gabel retten). Jetzt kommt das Bauchfilet dran: Wieder mit dem Messer unter das Fleisch fahren (diesmal vom Rückgrat und Kopf her) und abheben (Achtung: Am Bauch ist das Filet dünner, deshalb das Messer nicht zu tief ansetzen.). Sie haben es fast geschafft! Nur noch mit dem Messer kurz vor der Schwanzflosse unters Rückgrat fahren und das Skelett komplett auf dem Grätenteller ablegen.
Austern
Das schlucken Sie doch mit links: Die Austernschale in die linke Hand nehmen, mit einem Gäbelchen das Fleisch etwas lockern. Dann einen Spritzer Zitronensaft oder Tabasco drauf und die Auster mit der Breitseite zur Lippe nehmen (Achtung: Die Schale kann scharfkantig sein!). Halb gieÃen Sie, halb schlürfen Sie (ohne viel Geräusch) den gesamten Inhalt weg. Ganz Mutige schlucken nicht sofort, sondern beiÃen wenigstens einmal zu.
Hummer
Hier ist Ihr handwerkliches Geschick gefragt: Serviert wird Hummer meist längs halbiert. Der Vorteil: Sie können das Schwanzfleisch mit der Gabel in einem Rutsch aus der Schale ziehen. Zweiter Schritt: die weichen Innereien â nicht jedermanns Geschmack, aber einfach zu essen mit einem Löffel. Dann nehmen Sie den Hummer in die Zange: zuerst von Hand die Zangen abdrehen, dann die einzelnen Segmente der Schere zerteilen. Ab diesem Punkt gehtâs nicht mehr ohne Werkzeug: Mit der einen Hummerzange (dem Besteck!) den Panzer der andere Hummerzange (das Meerestier!) wie eine Nuss
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