So reich, so sexy … (Baccara) (German Edition)
kleinen Snack zubereitet hatte, saß sie bis elf Uhr vor dem Fernseher. Als sie ihn ausschaltete, wusste sie schon nicht mehr, was sie eigentlich gesehen hatte.
Ihr fiel ein, dass sie Evan danach fragen wollte, ob er dazu gekommen war, ihr Fenster zu reparieren. Als sie jedoch ihr Handy aus der Handtasche zog, bemerkte sie, dass der Akku leer war. In der Eile hatte sie vorhin in ihrer Wohnung vergessen, das Ladegerät einzupacken.
Eine weitere halbe Stunde zog sich wie Kaugummi hin, und Lilah begann sich zu fragen, warum Zane nicht zurückkehrte. Ob er mit Gemma zusammen war?
Es war ja nicht so, dass sie einen Anspruch auf ihn hatte, und trotz der sensationellen Anziehungskraft zwischen ihnen passte Zane Atraeus einfach nicht in ihr Leben.
Sie harmonierten nur auf der körperlichen Ebene miteinander – aber das war die bei Weitem gefährlichste. Sie durfte niemals vergessen, dass Sex ihre Mutter und ihre Großmutter in große Schwierigkeiten gebracht hatte.
Um halb zwölf zog sie sich in ihr Schlafzimmer zurück und versuchte, in dem traumhaft großen Bett etwas Schlaf zu finden. Vergebens. Um Mitternacht stand sie wieder auf und wählte aus einem Impuls heraus Evans Nummer auf dem Festnetztelefon des Hotels. Sie wusste, dass er meist nicht vor zwei Uhr nachts ins Bett ging.
Als er ihren Anruf entgegennahm, klang er allerdings leicht gereizt, als er ihr bestätigte, das Fenster repariert zu haben. Doch jetzt habe er Besuch und sei beschäftigt.
Verlegen entschuldigte sich Lilah. Sie wollte gerade den Hörer auflegen, als Zane die Suite betrat.
„Hatte ich dir nicht gesagt, dass du das Hoteltelefon nicht benutzen sollst?“, fragte er ungehalten.
„Der Akku von meinem Handy ist leer“, erklärte sie.
„Wer war das?“, fragte er stirnrunzelnd. „Howard?“
„Nein.“
„Lucas?“
„Ich habe Evan gefragt, ob er das Fenster schon repariert hat.“
Zane legte Jackett und Krawatte ab und begann, sein Hemd aufzuknöpfen. „So. Wie viele Freunde hast du eigentlich?“
„Ich wüsste nicht, was dich das angeht“, entgegnete sie verärgert. „Du hast ja auch eine Menge Bekannte.“
Plötzlich begann Zane zu lächeln, als hätte sie etwas sehr Lustiges gesagt. „Ich habe die halbe Nacht mit einer Horde verängstigter Kinder zugebracht.“
„Es ist nach Mitternacht“, stellte Lilah trotzig fest.
Er schien zu verstehen. „Und du hast gedacht, dass ich bei Gemma bin?“
Mit wenigen Schritten war er bei ihr und umfasste zärtlich ihr Gesicht. Ihr Herz schien einen Schlag auszusetzen. „Was glaubst du, warum ich mich für eine australische Wohltätigkeitseinrichtung engagiere, wenn ich doch eigentlich in den Staaten arbeite?“, fragte er und beantwortete im selben Atemzug seine eigene Frage: „Weil ich bei dir sein wollte.“
Zane sah, wie Lilah verstand, und im gleichen Moment löste sich die Eifersucht, die er eben noch empfunden hatte, als er sie am Telefon überrascht hatte, in nichts auf. Stattdessen durchströmte ihn wildes Verlangen.
Er kontrollierte seine Gefühle sehr sorgfältig und war schon immer wählerisch gewesen, wenn es um Frauen ging. Seit zwei Jahren hatte er keinen Sex mehr gehabt. Zwar war es für ihn nicht ungewöhnlich, längere Pausen einzulegen, aber zwei Jahre waren selbst für seinen Geschmack ein wenig zu lange.
Lilah sah ihn an, und er verfiel dem Zauber ihrer hellgrünen Augen.
Es ergab einfach keinen Sinn, dass er sich so zu ihr hingezogen fühlte. Er wollte nicht, dass Lilah ihm etwas bedeutete, trotzdem tat sie es.
Sacht neigte er den Kopf und strich mit seinen Lippen über ihre. Die Sekunden verrannen, und nur mühsam gelang es ihm, wieder aus dem Rausch aufzutauchen, sich zu beherrschen. Er war ein Mann und liebte Frauen – trotzdem traute er ihnen nicht.
Doch der Gedanke, dass sich das vielleicht ändern könnte, dass er lernen könnte, Lilah zu vertrauen, ließ sein Herz schneller schlagen.
Er streichelte ihr Haar und genoss das sinnliche Gefühl, als Lilah sich auf die Zehenspitzen stellte, um seinen Kuss zu erwidern. Pure Freude durchströmte ihn, und vage wurde er sich der Tatsache bewusst, dass er kurz davorstand, endgültig die Kontrolle über seine Gefühle zu verlieren.
Immer enger schmiegte Lilah sich an Zane. Genau danach hatte sie sich die ganze Zeit gesehnt, seitdem Elena sie beide heute Nachmittag unterbrochen hatte.
Zane stöhnte leise auf und trat einen Schritt nach vorne, sodass sie mit dem Rücken gegen den Küchentresen
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