So schoen kann die Liebe sein
möchte mit ihnen in den Stall gehen, um ihnen Sunny zu zeigen.”
„Okay, aber nur, wenn ein Erwachsener mitgeht”, sagte Andrea.
„Ich gehe mit”, bot Amina sich an. „Aber erzähl mir erst, wer Sunny ist.”
„Mein Pferd”, erklärte Joe stolz und nahm zutraulich Anninas Hand. „Es wird dir gefallen, Grandma. Ich darf dich doch Grandma nennen, oder?”
„Natürlich. Wusstest du, dass du fast genauso aussiehst wie dein Vater, als er …”
Andrea sah den beiden lächelnd hinterher, wie sie zu den anderen Kindern gingen, die dann vor Freude auf und ab hüpften, während sie alle zusammen das Zelt verließen, und fragte sich, ob Aminas elegante Schuhe den Stallbesuch wohl überstehen würden. Und plötzlich erkannte sie, dass es doch keine so großen Unterschiede gab - Familie war Familie, trotz kultureller Verschiedenheiten. Dadurch wurden solche Augenblicke umso kostbarer.
Schließlich kannte Liebe keine Grenzen.
„Wollen wir jetzt auch für einen Moment verschwinden?”
flüsterte Sam ihr zu.
„Aber wirklich nur für einen Moment”, antwortete sie. „Denn irgendwann werden wir diese riesige Torte anschneiden müssen.”
„Die kann noch ein bisschen warten. Jetzt würde ich gern mit meiner Braut allein sein.”
Andrea folgte Sam aus dem Zelt in den Wintergarten. Dort zog er sie in die Arme und küsste sie ausgiebig.
Gerade als sie sagen wollte, zum Teufel mit der Torte, lass uns nach oben gehen, löste sich Sam von ihr.
„Ich verliere gleich die Beherrschung”, meinte er schwer atmend.
„Hörst du mich protestieren?”
„Nein, aber ich glaube, ich habe dich stöhnen gehört.”
Sie schlug ihm spielerisch auf die Hand, die irgendwie den Weg zu ihrem Po gefunden hatte. „Ich bin überzeugt, dass es nicht das letzte Mal war heute Abend.”
„Ich wünschte, du hättest mir erlaubt, dich irgendwohin in die Flitterwochen zu entführen”, sagte er.
„Du weißt, dass es im Moment nicht geht. Wir müssen zu Rileys und Tess’ Hochzeit nächste Woche hier sein. Ich möchte auch Sunny weiter trainieren, ganz zu schweigen von den anderen zehn Pferden im Stall. Außerdem haben wir ein schönes großes Bett oben und einen riesigen Whirlpool im Badezimmer. Was wollen wir mehr?”
„Ich nehme an, du hast Recht”, erklärte er, plötzlich ernst geworden. „Und so, wie es aussieht, müssen wir wohl in nächster Zeit ein wenig haushalten. Ich habe viel Geld in diese Farm hier investiert, und bis wir einen Gewinn erzielen, müssen wir von dem leben, was mir meine Kapitalanlagen noch einbringen, da mein Vater mir sämtliche Apanagen gestrichen hat.”
Andrea berührte seine Wange. „Wir haben jetzt so viel, Sam. Uns wird es gut gehen. Ich weiß, wie sehr dich das Verhalten deines Vaters schmerzt, aber ich glaube deiner Mutter. Er wird irgendwann einlenken.”
„Ich bewundere deinen Optimismus, doch ich kenne meinen Vater besser.”
„Es geschehen noch Wunder, Sam. Ich habe zum Beispiel auch nie daran geglaubt, dass wir zusammenkämen.”
Er nahm ihre Hände und küsste die Handflächen. „Ich ebenfalls nicht.”
Andrea zuckte mit den Schulter. „Außerdem, wenn wir deinen Vater erst einmal persönlich treffen und er sieht, wie sehr wir uns lieben, wird er verstehen, dass es so sein sollte. Und ich bin sicher, dass ihn sein bezaubernder Enkel im Sturm erobert.”
„Da wir gerade von Kindern sprechen - wird es in näherer Zukunft ein Kind geben?”
„Ich hoffe es”, sagte Andrea lächelnd. „Aber noch ist es nicht so weit.”
„Dann bist du nicht …”
„Schwanger? Nein. Erst war ich enttäuscht, aber dann habe ich mir gesagt, dass es kommen wird, wenn die Zeit reif ist.”
Sie legte ihm die Arme um die Taille und zog ihn an sich. „Ich bin sicher, dass du die Sache schon noch geregelt bekommst, und zwar auf zufrieden stellende Weise.”
„Hm.” Er zupfte an seiner Smokingschleife. „Ich denke, wir werden heute Nacht ausgiebig üben.”
„Ich bin zu allem bereit.”
Sam seufzte. „Ich wünschte, ich könnte dir alles geben. Alles, was dein Herz begehrt.”
Andrea legte die Wange auf seine Brust, dort, wo sein Herz heftig pochte. „Du hast mir schon alles gegeben, Sam. Ein wundervolles Heim. Eine Familie. Ein bezauberndes Kind.
Aber weißt du was?”
Sie hielt einen Moment inne und schaute in die Augen ihres Ehemannes, die genauso hell strahlten wie die Sterne über ihnen, ehe sie hinzufügte: „Das größte Geschenk, das du mir gemacht hast, ist deine Liebe.
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