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So sexy, so verführerisch

So sexy, so verführerisch

Titel: So sexy, so verführerisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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hatte, würde sie eben zu Fuß nach Hause gehen müssen. Sie sah auf die hohen Absätze ihrer Pumps und seufzte. Obwohl sie nicht weit entfernt wohnte, würde es doch ein anstrengender Spaziergang werden.
    Die Stimmen von Emerald und Ruby, die sich wieder einmal in einem ihrer Lieder ergingen, drangen aus dem Lokal zu ihr, und Abby wusste, dass ihre Tanten ihre Abwesenheit eine Weile nicht bemerken würden. Sie hatte genug Zeit, nach Hause zu gehen und im
Squire’s Inn
anzurufen, um allen zu sagen, dass sie sich nicht wohlgefühlt hatte.
    Und was Callan angeht, dachte sie bedrückt und machte sich auf den Weg, kann ich gut verstehen, wenn er von den Albernheiten meiner Familie erst einmal die Nase voll hat. Sie hatte gehört, wie ihre Tanten ihn gezwungen hatten, der versammelten Menge ein Lied vorzusingen, und er war nicht einmal so übel gewesen, wie sie zugeben musste.
    Aber wahrscheinlich war er selbst nicht so begeistert davon gewesen, gegen seinen Willen ins Rampenlicht gezogen zu werden. Gleich nach ihrer Nummer hatte sie zu ihm hingesehen, und der fassungslose Ausdruck auf seinem Gesicht hatte ihr alles gesagt.
    Abby kam an Wagners Tierklinik vorbei und dann am Friseursalon. Sie rieb sich die nackten Oberarme in der kühlen Luft. Ihre Füße fingen schon an wehzutun, aber sie hatte nur noch zwei Häuserblocks zu gehen. Sobald sie zu Hause war, sich das Gesicht gewaschen, die lächerliche Frisur ausgekämmt und die verflixten Pumps ausgezogen hatte, würde sie sich ins Bett legen und sich die Decke über den Kopf ziehen. Wenn sie Glück hatte, würde man sie für die nächsten vierundzwanzig Stunden in Ruhe lassen.
    Als ein Wagen neben ihr die Geschwindigkeit drosselte, hatte sie ein ungutes Gefühl.
    “Abby.”
    Sie ignorierte Callans Ruf und ging weiter.
    “Abby, steig ein.”
    Es war so verflixt schwierig, in hochhackigen Schuhen würdevoll auszusehen, ganz zu schweigen von den aufreizenden Sachen, die sie trug. Herrje, sie sah ja aus wie ein Straßenmädchen. Sie fragte sich, was Callan wohl sagen würde, wenn sie sich in Pose stellen und ihn fragen würde, ob er weibliche Gesellschaft suche. Irgendwie konnte sie sich nicht vorstellen, dass er das besonders komisch finden würde.
    Als er an der nächsten Ecke auf die Bremse trat, aus dem Wagen stieg und sich mit finsterer Miene vor sie hinstellte, hielt sie erschrocken den Atem an. “Wo zum Teufel gehst du hin?”, verlangte er zu wissen.
    “Heute Abend findet im Frauenclub eine Prostituiertenversammlung statt”, erwiderte sie freundlich. “Ich dachte, ich sehe mal rein und sage hallo.”
    Er wies ungeduldig auf seinen Wagen. “Steig ein. Ich fahre dich nach Hause.”
    “Danke, aber es ist ein so schöner Abend, da möchte ich lieber gehen.” Sie wollte sich an ihm vorbeizwängen, aber er versperrte ihr den Weg.
    “Sei nicht albern”, sagte er verärgert. “Es ist kalt.”
    “Überhaupt nicht.” Sie versuchte, nicht zu zittern. “Es ist eher belebend.”
    “Du frierst doch.”
    Als sein Blick auf ihr knappes Top fiel, wurde Abby klar, wie offensichtlich es sein musste, dass sie doch fror. Sie bedeckte ihre Brüste, indem sie die Arme davor verschränkte, und fragte sich kläglich, ob denn die Demütigungen heute Abend kein Ende nehmen wollten.
    Offenbar nicht, dachte sie und stieß einen leisen Schrei aus, als Callan sie kurz entschlossen auf die Arme nahm und zu seinem Wagen trug. Er setzte sie auf dem Beifahrersitz ab, knallte die Tür zu und setzte sich ans Steuer.
    Deswegen braucht er sich doch nicht wie ein Barbar aufzuführen, dachte Abby gekränkt, obwohl ihr Puls raste und ihre Haut von seiner Berührung kribbelte. Sie hob trotzig das Kinn und straffte die Schultern und setzte sich so brav hin, wie es einer Frau in ihrem Aufzug nur möglich war.
    Callan konnte sich nicht entscheiden, ob er Abby schütteln sollte oder küssen. Und so hielt er es zunächst für das Klügste, die Hände auf dem Steuer zu lassen und den Blick stur auf die Straße zu richten. Er hatte kaum auf ihrer Auffahrt geparkt, da stieg Abby schon hastig aus und ging auf das Haus zu. Callan fand allerdings eher, dass ‘gehen’ nicht das richtige Wort war für die sinnliche Art, wie ihre Hüften und ihr hübscher Po sich bewegten. Er glaubte nicht, dass die Menschheit ein passendes Wort für diese ausschließlich weibliche Art der Fortbewegung gefunden hatte, aber er wusste, welche Wirkung sie auf ihn hatte.
    Er sah ihr länger nach, als vernünftig war, schloss

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