So sexy, so verführerisch
sich an ihn. Ein elektrisierendes Gefühl erfüllte ihren ganzen Körper, und sie stöhnte unwillkürlich auf.
Am liebsten wäre sie hier und jetzt mit ihm auf den Boden gesunken und hätte sich ihm hingegeben. Stattdessen legte sie nur die Hände auf seine Brust und spürte das heftige Schlagen seines Herzens.
Mit einem leisen Aufkeuchen löste sie sich von ihm, entsetzt über ihre heftige Reaktion auf Callans Kuss. Sie sah ihm in die Augen und erkannte, dass auch er verblüfft war. Aber er war auch zutiefst erregt, und Abby erschauerte und senkte errötend die Augen.
Im nächsten Moment erfüllte eine sinnliche, langsame Melodie den Raum, und alle verlangten, dass das junge Paar tanzen sollte. Lieber Gott, dachte Abby, das wird eine lange Nacht werden.
Callan begrüßte die Gelegenheit, mit Abby zu tanzen. Er war noch viel zu überwältigt von der Leidenschaft, die der Kuss in ihm geweckt hatte, um Abby einfach gehen zu lassen. Außerdem gab es ihm Zeit, sich zu fassen, und sein Körper konnte langsam wieder in seinen normalen Zustand zurückkehren. Zum Teufel, der Kuss hatte ihn doch tatsächlich in wilde Erregung versetzt, und das vor fast der gesamten Stadt. Wenn Abby sich nicht im kritischen Moment von ihm gelöst hätte, wusste der Himmel allein, was er noch getan hätte.
“Callan, ich schwöre dir, ich hatte keine Ahnung”, flüsterte sie.
Ihr warmer Atem an seinem Ohr entfachte schon wieder die Flammen, die er vergeblich zu ersticken versuchte. Um sich abzulenken, konzentrierte sich Callan auf das Tanzen und brachte einen Schritt zustande, den Cara ihm beigebracht hatte. Er war überrascht, als Abby ihm leichtfüßig folgte, ohne im Geringsten aus dem Takt zu kommen.
Er zuckte die Achseln. “Es musste früher oder später herauskommen, besonders in einer so kleinen Stadt wie dieser. Wenigstens brauchen wir uns jetzt keine Gedanken mehr darüber zu machen, wer es weiß und wer nicht.”
“Ja, weil es jeder weiß”, sagte sie und schloss die Augen. “Es tut mir so leid.”
Er lächelte einem anderen tanzenden Paar zu und vollführte eine elegante Drehung. Wieder hielt Abby Schritt, als ob sie seit Jahren miteinander getanzt hätten. “Abby, mach dir doch keine Sorgen. Wir wollten deine Tanten davon überzeugen, dass wir verlobt sind, stimmt’s? Mit diesem Kuss waren wir wohl ziemlich überzeugend, würde ich sagen, du nicht?” Er lachte ein wenig gezwungen. “Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich selbst fast geglaubt, dass er echt war.”
Er sah sie an, aber sie hatte das Gesicht abgewandt, und er konnte nicht erkennen, was sie dachte. Die Enttäuschung, die er darüber empfand, schien ihm viel zu übertrieben für den Anlass zu sein.
“Ich habe dir nur Ärger eingebracht”, bemerkte sie leise.
“Mach dir keine Vorwürfe.” Seltsamerweise störte es ihn, dass sie nichts zu ihrem Kuss zu sagen hatte. “Entspann dich einfach und genieß die Party.”
“Du verstehst es nicht.” Sie schüttelte den Kopf. “Bei Emerald und Ruby kann man sich niemals entspannen. Das wäre viel zu gefährlich.”
Er lachte und drückte sie fester an sich – natürlich nur, um seiner Rolle gerecht zu werden, wie er sich einredete – und dachte, wie gut sie sich doch in seinen Armen anfühlte. Und wie gut sie zusammen tanzten.
Als Abby plötzlich erstarrte und scharf die Luft einsog, sah er sie fragend an. Sie sah ausgesprochen entsetzt aus.
“Was ist?” Er blickte in die gleiche Richtung wie sie. Ein Mann in engem schwarzem T-Shirt und schwarzer Hose, mit schwarzem Haar, das im Stil der Fünfziger zu einer Tolle frisiert war, lächelte Abby zu.
“Roberto”, erklärte sie bestürzt.
“Wer zum Teufel ist Roberto?” Callan sah den anderen misstrauisch an. Der Typ erinnerte ihn an jemanden, aber er war nicht sicher, an wen.
Abby drehte sich um und ging in entgegengesetzter Richtung davon. “Ich wusste, dass sie so etwas tun würden. Ich muss unbedingt verschwinden.”
“Du wusstest, dass sie was tun würden?” Callan folgte ihr, nachdem er Roberto noch einen finsteren Blick zugeworfen hatte. “Wer ist dieser Kerl?”
“Das kann ich dir jetzt nicht erklären. Es tut mir leid, aber ich …”
“Abby!” Ruby stellte sich ihrer Nichte geschickt in den Weg. “Da bist du ja. Wir haben eine Überraschung für dich. Roberto ist hier.”
“Nein, Tante Ruby, bitte nicht”, flehte Abby. “Bitte, tu mir das nicht an.”
“Abby, um Himmels willen, was ist denn los mit dir? Die
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