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So still die Nacht

So still die Nacht

Titel: So still die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lenox
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ihrer nackten Schulter.
    Mina seufzte und hob die Hand an seinen Hinterkopf. Mit einem sanften Stoß ließ das geformte Körbchen ihres Korsetts ihre Brust in seine offene Hand fallen. Er saugte an ihrer Brustwarze – heftig genug, dass sie aufstöhnte. Dann zog er sich zurück und bewunderte den rosigen Ring, den er um die Brustwarze herum hinterlassen hatte, und streichelte das feuchte Fleisch mit dem Daumen.
    »Was hältst du davon, das Bett auszuprobieren?«
    Spät am folgenden Morgen wurde Mina von Männerstimmen und einer sich schließenden Tür geweckt. Sie lag nackt auf den Laken, die zerwühlt waren und aus der Matratze heraushingen – die Folge ihrer leidenschaftlichen Liebesnacht. Sie hatten solche Dinge getan … wilde Dinge … verdorbene Dinge. Jeder Teil ihres Körpers schmerzte, als hätte sie eine mächtige Schlacht ausgefochten. Sie nahm an, dass sie das auch getan hatte. Bis zum Morgen hatten sie miteinander gerungen, sich gewunden und wild geliebt.
    Geh nach oben.
    Nein, du.
    Auf die Hände und Knie. Ja. Genau so. Oh, wie schön.
    Sie lächelte und schob den melancholischen Schmerz der Trauer in ihrer Brust beiseite, den, der ihr zu verstehen gab, dass sich nichts zwischen ihnen geändert hatte. Nicht wirklich. Ihr Herz blieb verschlossen, sicher … Aber es randalierte in seinem Käfig, misstönend und klagend. Wann würde sie dem Durcheinander in ihrem Innersten erlauben, sich zu entwirren, und sich einfach verlieben?
    Noch nicht. Nicht jetzt. Nicht in ihn.
    Tröstliche Laute kamen aus dem Wohnzimmer. Das Einschenken von Flüssigkeit und das Klappern einer Teetasse auf einem Unterteller. Sie warf die Decken zurück und zog ihren Morgenrock an. Ohne sich die Mühe zu machen, in den Spiegel zu schauen oder ihr Haar zu bürsten, trat sie in den Salon.
    Mark stand am Fenster und schaute über die Themse. In der Ferne, sichtbar über seinen nackten Schultern, erhob sich der ägyptische Obelisk, Kleopatras Nadel. Mark trug nur eine legere, gestreifte Hose. Goldene Haut zog sich über die straffen Muskeln seiner Schultern und Arme und formte weiter unten seine schlanke Hüfte. Minas Mund wurde trocken. Sie wusste, wie sich diese Haut anfühlte – warm, glatt und vollkommen.
    »Guten Morgen.« Er wandte sich ihr zu, um sie zu begrüßen. Er sah aus wie ein großer, zerzauster Löwe, eine winzige Teetasse in der Hand. Er zeigte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck, aber seine Augen … Als er sie sah, wurde sein Blick sanft. »Ich habe die Küche Frühstück heraufschicken lassen. Da ist Tee für dich, wenn du magst.«
    Ein kleiner Stich der Verlegenheit schoss ihr Rückgrat hinunter bis in ihre Beine. Im Dunkeln war zwischen ihnen alles so einfach gewesen. Aber hier … jetzt … sie konnte ihre Unsicherheit nicht leugnen.
    »Danke«, sagte sie und ging zu einem Messingwagen, um den herum Unmengen an Blumensträußen gruppiert waren. Sie schenkte sich eine Tasse Tee ein. »Woher kommen all die Blumen?«
    »Da ist auch ein Stapel mit Karten und Telegrammen, auf dem Schreibtisch.« Mark kam zu ihr. Er stellte seine leere Tasse auf das Tablett. »Der Portier sagte, sie seien von Traffords Haus hierher geliefert worden. Ich habe mir die Karten nicht angesehen, das lächerlich riesige Arrangement in der Ecke ist von meinem Bankier.«
    »Zumindest sind keine rot-weiß gestreiften Rosen dabei.«
    »Ich gestehe, dass ich das Gleiche gedacht habe.«
    Sie zog die Karte aus dem Arrangement, das ihr am nächsten war. »Interessant.«
    »Was steht denn drauf?«
    Ihre Augenbrauen gingen in die Höhe. »Nur ein einziges Wort. Idiot. Und es ist ungefähr zwanzig Mal unterstrichen.«
    Er lächelte. »Die kommt sicher von meiner Schwester. Ihr Name ist Selene.«
    »Sie scheint entzückend zu sein.« Mina kicherte und legte die Karte zurück an ihren Platz. »Wann lerne ich sie kennen?«
    »Ich bin mir sicher, sie wird hier früher auftauchen, als mir lieb ist.«
    »Werden wir heute ausgehen?«
    »So gern ich mich für die absehbare Zukunft hier mit dir verkriechen würde, um dich leidenschaftlich zu lieben … aber wir müssen mit deinem Vater in Verbindung treten und herausfinden, ob er das Auge in seinen Besitz gebracht hat.«
    Sie legte die Stirn in Falten. »Hast du wieder die Stimme der Dunklen Braut gehört?«
    »Nein, und es ist auf jeden Fall eine Erleichterung. Aber eine Transzendierung verschwindet nicht einfach. Selbst wenn Lucinda die Dunkle Braut war, ist es nur eine Frage der Zeit, bevor irgendetwas

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