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So still die Toten

So still die Toten

Titel: So still die Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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…«
    »Sie beide konnten es so drehen, dass Sie immer ein Alibi hatten, wenn eine Frau verschwand.«
    »Ganz genau. Wenn Dixon mit der Frau fertig war, war ich dran. Aber dann hat er die Regeln zum zweiten Mal gebrochen.« Josiah schüttelte den Kopf. »Ein Mal habe ich ihm verziehen, aber dann hat er sich wieder gegen mich aufgelehnt.«
    »Was hat er getan?«
    »Er wollte dich für sich allein haben. Er wollte nicht, dass ich dich töte.« Ein Grinsen zuckte um seinen Mund. »Mein Vater war ein guter Lehrmeister: Wenn dir jemand in die Quere kommt, nimm ihm alles.«
    »Ihr Vater hat Fay ihre Schönheit geraubt. Und Sie waren intelligent, also setzte er Sie unter Drogen und nahm Ihnen die Denkfähigkeit.«
    Nachdenklich runzelte Josiah die Stirn. »Ja.«
    »Hat Dixon Ihnen von Fay erzählt?« Angies Stimme klang rau wie Sandpapier.
    »Vater hat es mir vor seinem Tod erzählt. Er dachte wohl, wegen der Medikamente würde ich mich später nicht daran erinnern. Ich nehme an, er musste sein Gewissen erleichtern.«
    »Hat Blue davon gewusst?«
    »Blue hat das Waffengeschäft gemanagt. Er wusste von Daddys Affäre mit Fay, aber mit dem Mord hatte er nichts zu tun. Blue war es furchtbar wichtig, von anderen respektiert zu werden und deinem Vater eins auszuwischen. Der arme, einfältige Blue wollte seriös werden. Und er war in deine Mutter verknallt.«
    Angie schwirrte der Kopf. Sie brachte es nicht fertig, weiter über ihre Eltern und deren zerstörtes Leben zu sprechen.
    »Wer wird jetzt Ihr Partner sein?«
    »Ich will keinen neuen Partner. Es hat etwas für sich, die Dinge allein zu tun.«
    Es gab nichts mehr, was er ihr hätte erzählen können, nichts, worüber sie reden konnten, doch sie suchte fieberhaft nach Gesprächsstoff. »Was kommt als Nächstes?«
    »Langfristige Pläne habe ich noch nicht. Eine Zeit lang werde ich mich ruhig verhalten. Vielleicht eine Europareise. Aber erst müssen wir beide noch etwas zu Ende bringen. Die Zeit zum Plaudern ist vorbei.« Er grinste. »Aber ich muss sagen, es hat mir Spaß gemacht. Du bist intelligenter als die anderen, und deine schnelle Auffassungsgabe ist erfrischend.«
    Verzweiflung stieg in ihr auf. »Dann reden Sie doch weiter mit mir.«
    Er schüttelte den Kopf. »Zeit zum Spielen, Angie Carlson.«
    Malcolm, Garrison und drei Streifenwagen hielten vor dem Haus. Mehrere Blocks entfernt hatten sie die Sirenen abgestellt, damit Josiah sie nicht kommen hörte und Angie womöglich tötete. Mit gezogenen Waffen klingelten sie an der Tür. Eine Hausangestellte öffnete.
    Malcolm hob den Finger an die Lippen und bedeutete ihr zu schweigen. »Wo ist der Zugang zum Keller?«
    Sie zeigte auf die Küche. Er und Garrison schlichen durch das Haus und die Treppe hinunter. Lichtschein, der durch Ritzen drang, ließ den Umriss einer Geheimtür erahnen.
    Sie näherten sich der Tür.
    Josiah zog Angie zum Stehen hoch. »Also, wie willst du sterben? Ich kann dir auf viele Arten das Leben nehmen. Ich bin heute großzügig, du darfst es dir also aussuchen.«
    Ihre Beine schienen aus Gummi zu sein, aber sie riss sich zusammen und richtete sich auf. »Wie haben Sie die anderen getötet?«
    »Schon wieder Geschwätz. Du hast wirklich gut daran getan, Anwältin zu werden.«
    Er zerrte sie zu dem Metalltisch. »Ich werde dir die Pulsadern aufschneiden und zusehen, wie das Blut aus dir herausfließt. Bei Sierra war ich nervös und hatte es zu eilig. Bei Lulu hatte ich ein bisschen mehr Zeit. Aber für dich habe ich mir Zeit bis zum Morgengrauen genommen. Wenn ich es richtig anstelle, wird es die ganze Nacht dauern, bis du tot bist.«
    Angie entwand sich ihm, wirbelte herum und wollte zur Tür rennen, aber das Betäubungsmittel machte sie benommen. Durch die plötzliche Bewegung wurde ihr wieder schwindlig, und sie sank auf die Knie.
    Josiah lachte. »Genau deshalb habe ich dir die Spritze gegeben. Du bist wach genug, um alles mitzubekommen, kannst dich aber nicht gut genug bewegen, um wegzulaufen. Eine großartige Kombination, muss ich sagen.«
    Er umfasste ihren Arm. Gedanken an Malcolm, Eva, sogar an David schossen ihr durch den Kopf. Es hatte so viel Liebe in ihrem Leben gegeben. So viel Liebe, die sie hätte annehmen sollen, doch sie hatte es nicht getan.
    Sie hätte das Glück mit Malcolm festhalten und ihn lieben sollen, trotz der Gefahr, ihn irgendwann zu verlieren. Nach ihrer zweiten Chance hätte sie mehr aus ihrem Leben herausholen sollen.
    »Du Monster.« Sie zerkratzte ihm mit den

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