So viel Lust und noch mehr Küsse
stecken. Wenn sich nicht bald etwas änderte, würde ihm nichts anderes übrig bleiben, als den Laden zuzumachen. Und eine schluchzende Braut, die auch noch die letzten Gäste vertrieb, verbesserte die Situation nicht gerade.
Cooper ging zu ihr und knallte eine Packung Taschentücher vor sie auf den Tresen. “Hören Sie auf zu heulen, Prinzessin. Sie vertreiben mir meine Gäste.”
Sie hob ihren blonden Kopf und richtete ihre faszinierenden, mit Tränen gefüllten Augen auf ihn. Angesichts ihres Kummers zog sich etwas in ihm zusammen. Aber ganz sicher nicht sein Herz. Er konnte keine Verwicklungen brauchen. Nicht jetzt, wo er nur noch einen Kontoauszug weit vom finanziellen Ruin entfernt war. Hatte er nichts aus den Fehlern seines Onkels und seiner Mutter gelernt?
Offenbar nicht, da sein Herz jedes Mal schneller schlug, sobald die sexy Braut ihren Blick auf ihn richtete.
“Es tu… tut mir leid”, sagte sie, und eine große Träne tropfte aus ihren Wimpern. “Ich darf nicht in der Öffentlichkeit weinen.”
“Wer sagt das?”, fragte Joe mit seiner rauen Stimme mitfühlend und tätschelte ihr die Schulter.
Sie nahm sich ein Taschentuch und schluchzte erneut. “Das ist eine Regel.”
“Wer hat denn eine so blöde Regel aufgestellt?”, wollte Benny wissen.
Carly zuckte die Schultern, was Coopers Aufmerksamkeit magnetisch auf ihre vollen Brüste lenkte. “Ich habe keine Ahnung”, erklärte sie und tupfte sich die Tränen ab. “Aber es gibt tausende von ihnen. Und ich habe mich immer an alle gehalten. Bis jetzt.”
Cooper verschränkte die Arme vor der Brust und wippte auf den Absätzen. “Was sagen Ihre Regeln denn über eine Braut ohne ihren Bräutigam in einer Bar?”
Sie begann von Neuem zu weinen und vergrub das Gesicht in dem bereits zerknüllten Taschentuch.
“Mensch, Cooper, jetzt sieh dir an, was du angerichtet hast”, meinte Benny tadelnd und klopfte Carly in einem hilflosen Versuch, sie zu trösten, mit seiner Pranke auf den Rücken.
“Au”, murmelte sie zwischen zwei Schluchzern.
“Wir hatten sie gerade beruhigt”, sagte Joe verärgert. “Wieso musstest du sie wieder aufregen?”
Cooper bedachte beide mit einem kühlen Blick. “Wieso findet ihr nicht heraus, wohin sie gehört und sorgt dafür, dass sie nach Hause kommt?”
“Sie ist doch kein verloren gegangener Welpe!”, schimpfte Benny, und seine bleistiftdünnen Brauen zogen sich zusammen. “Irgend so ein Kerl hat sie sitzen lassen. Auf ihrer Hochzeit.”
Carly schüttelte den Kopf, sodass ihre blonden Locken hüpften. “Nein, ich …” Sie nahm sich noch ein Taschentuch. “Ich bin weggelaufen”, brachte sie heraus, bevor sie erneut in Tränen ausbrach.
Cooper verdrehte die Augen. Er versuchte sich einzureden, dass es ihm egal war. Die Frau war ihm ebenso egal wie der Grund, weshalb sie ihren Bräutigam vor dem Altar hatte stehen lassen. Doch er machte sich nur etwas vor, und das nagende Gefühl in seinem Innern musste etwas ganz anderes als Neugier sein.
Etwas, das er weder wollte noch brauchte. Verdammt, er hatte ein Versprechen gegeben, und er würde sich von einer üppigen Blondine, so sexy sie auch sein mochte, nicht davon ablenken lassen. Und Carly war die Ablenkung in Person.
“Heulen Sie wenigstens leise”, beschwerte er sich und ging ein Stück die Bar hinunter, um einen anderen Gast zu bedienen.
“Ich bin sicher, Sie hatten einen sehr guten Grund, einfach so wegzulaufen”, meinte Joe und schob ihren Drink näher zu ihr. “Hier, trinken Sie. Das wird Ihren Schmerz lindern.”
Sie ließ die zusammengeknüllten Taschentücher auf den Tresen fallen, nahm das Glas in beide Hände und leerte es, als handele es sich um ein Erfrischungsgetränk. Cooper wollte lieber nicht in der Nähe sein, wenn der Alkohol seine Wirkung entfaltete.
Sie bekam Schluckauf und wedelte mit ihrer schlanken Hand in der Luft. “Könnte ich noch einen haben, bitte?”
“Alles, was Sie wollen”, sagte Joe, dessen raue Stimme lächerlich süß klang. “Erzählen Sie mir ruhig alles darüber, ja?”
“Oh Mann”, stöhnte Cooper. Wenn sie sich betrinken wollte, war das ihr Problem. Was kümmerte es ihn, wenn sie morgen früh mit einem schrecklichen Kater aufwachte? Schließlich würde er ja nicht ihren Kopf halten müssen, während sie sich über die Kloschüssel beugte.
Er brachte ihr einen weiteren Scotch, in den er jedoch mehr Wasser als Alkohol gegeben hatte. Dann entfernte er sich wieder, um sich um andere Gäste zu
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