So weit die Wolken ziehen
von Schloss Hartheim im NS-Tötungssystem.
SS = Schutzstaffel, bis 1934 Unterorganisation der SA, nach dem sogenannten Röhm-Putsch selbstständig, mehrfach gegliedert (z. B. Leibstandarte Adolf Hitler, Waffen-SS, eigener Geheimdienst SD = Sicherheitsdienst). Während der NS-Gewaltherrschaft entwickelte sich die SS zur mächtigsten Organisation, war verantwortlich für die Konzentrationslager und den Mord an Millionen Menschen .
Stalingrad = Stadt an der Wolga. Ort einer kriegsentscheidenden Schlacht 1942/43, die auf beiden Seiten Hunderttausende Tote forderte. Nach dem Sieg der Sowjettruppen gerieten 90.000 deutsche Soldaten in die Gefangenschaft.
Standgericht = Das Standrecht war ein in Kriegs- und Notstandszeiten geltendes Sonderrecht. Das Urteil wurde vom Standgericht gefällt. Die Vollstreckung erfolgte vor allem gegen Ende des Krieges in einem Schnellverfahren von Sonderstandgerichten unmittelbar nach dem Urteilsspruch.
In der Bundesrepublik sind Standgerichte verfassungswidrig.
T
Terrorangriffe = Luftangriffe auf deutsche Städte wurden oft Terrorangriffe genannt, weil die Bombardements auch gegen zivile Ziele gerichtet waren.
V
Volkssturm = Der Deutsche Volkssturm wurde im September 1944 einberufen. Seine Aufgabe sollte es sein, die regulären Truppen der Wehrmacht zu verstärken. Alle bislang noch nicht kämpfenden waffenfähigen Männer zwischen 16 und 60 Jahren sollten eingezogen werden, um den »Endsieg« herbeizuführen. Betroffen davon waren sechs Millionen Jugendliche und erwachsene Männer.
Z
Zentrum = Deutsche Zentrumspartei, die 1870 gegründete Partei war die wichtigste politische Vertreterin der deutschen Katholiken. 1933 löste sie sich als letzte der bürgerlichen Parteien auf Druck der Nazis selbst auf.
Nachwort
Dieser Roman ist an der Realität orientiert, aber kein Dokumentarbericht einer ganz bestimmten Gruppe von Kindern und Jugendlichen, die von der Kinderlandverschickung (KLV) im Zweiten Weltkrieg betroffen gewesen ist.
Die Personen, Namen und Orte sind frei erfunden. Dennoch werden sich viele Menschen, die seinerzeit dabei gewesen sind, in den vorgestellten Schicksalen und Ereignissen wiederfinden und sich erinnern. Meine Überzeugung, dass geschichtliche Ereignisse nicht vergessen werden dürfen, weil sie zum Verständnis der Gegenwart beitragen und für Zukunftsentscheidungen hilfreich sein können, war der wichtigste Antrieb für das Schreiben von SO WEIT DIE WOLKEN ZIEHEN.
Für die Hilfen bei der Planung des Buches bin ich all denen Dank schuldig, die mir bereitwillig und geduldig Auskünfte erteilt und Anregungen gegeben haben.
Zwei Personen will ich nennen, die mir unter vielen Befragten die Erinnerungen ihres KLV-Aufenthalts in Berichten und Interviews ausführlich mitgeteilt und auf Rückfragen stets bereitwillig geantwortet haben. Das sind Frau Gertrud Meyer, Dülmen, und Frau Margret Büngens, Bonn.
Hinweise zum Inhalt wie zur Gestaltung verdanke ich in besonderer Weise Frau Dr. Monika Born, Essen, Herrn Prof. Dr. Gerhard Haas, Kusterdingen, Herrn Heinrich Heidbüchel, Xanten, Herrn Hermann Migas, Xanten, Herrn Eugen Placzek, Lüttingen, und Frau Ingrid und Herrn Paul Wolters, Kempen.
Frau Christiane Düring, Würzburg, leistete kompetent und umfassend die Lektoratsarbeit.
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