Social Media für Gruender und Selbststaendige
erklärungsbedürftig und Sie haben ein hohes Sendungsbewusstsein? Dann könnte ein eigenes Blog das Richtige für Sie sein – unabhängig davon, ob Ihre Zielgruppe überhaupt darin liest. Denn kaum etwas eignet sich besser als ein Blog, um spannende Social-Media-Inhalte zu verbreiten: Jeden Beitrag, den Sie hier schreiben, können Sie über alle anderen Netzwerke weiterverteilen. Statt fremde Inhalte weiterzugeben, produzieren Sie so selbst einzigartigen Content.
Sie merken es schon, Sie müssen sich nicht auf ein Netzwerk festlegen und können auch mehrere Netzwerke miteinander verknüpfen (siehe Kapitel 11). Dabei gilt: Wofür Sie sich auch entscheiden, es wird Ihnen keinen Erfolg bringen, wenn Sie sich in einem Netzwerk engagieren, das Ihnen keinen Spaß macht. Folgen Sie daher nicht nur strategischen Erwägungen, sondern auch dem Lustprinzip: Probieren Sie – unter strengen Privatsphäre-Einstellungen – die verschiedenen Netzwerke aus, sammeln Sie erste Kontakte und Erfahrungen und entscheiden Sie dann, wo Sie sich am wohlsten fühlen. Und finden Sie heraus, wo Sie die interessantesten Geschäfte machen können.
Social Media als Regelkreis
Auch wenn Ihre Social-Media-Strategie bereits konkrete Züge angenommen hat, sind die Überlegungen noch nicht zu Ende. Marktveränderungen, technische Innovationen und Ihr Kompetenzgewinn machen es erforderlich, den eingeschlagenen Weg ständig zu überprüfen und anzupassen: Welche Maßnahmen sind erfolgreich, welche nicht? Welche neuen technischen Features möchten Sie ausprobieren und in Ihre Strategie integrieren? Welche Branchentrends wollen Sie aufnehmen? Nur wer sich diesen Fragen regelmäßig stellt, wird nicht nach und nach vom Strom der Entwicklungen überrollt.
Blogs? Wieso Blogs ? Hier geht es doch um Facebook, Twitter und Co.? Prinzipiell ist das richtig – doch wer sich mit Social Media beschäftigt, kommt an Blogs nicht vorbei. Die ersten tauchten Mitte der 1990er-Jahre auf und wurden „ Online-Tagebücher “ genannt („Blog“ ist die Kurzform für das englische Wort „Web-Log“, eine Kombination aus „World Wide Web“ und „Log“). Es handelte sich dabei um Webseiten , auf denen Internetnutzer periodisch und chronologisch sortiert Einträge über ihr eigenes Leben und alles, was sie bewegte, veröffentlichten.
Die Bedeutung von Blogs für Social Media
Was sich so einfach liest, bedeutete einen fundamentalen Wandel in der Medienwelt, denn bis zur Etablierung von Blogs verlief mediale Kommunikation ausschließlich in eine Richtung: von Verlagen, Fernsehsendern oder Medienhäusern hin zum Leser, Zuschauer oder Zuhörer. Medienproduzenten und Journalisten genossen ein absolutes Publikationsmonopol, doch die Blogs weichten es auf: Jeder Internetnutzer – egal, ob Journalist oder nicht – konnte von da an gleichzeitig Produzent und Empfänger von Nachrichten und Inhalten sein. Er konnte sich mit anderen Nutzern austauschen und so seine eigene, unzensierte und nur von eigenen Interessen geleitete Medienwelt schaffen.
Schnell entstand auch ein Name für diese neue Medienwelt: Der 1999 erstmals verwendete Begriff „Blogosphäre“ bezeichnet die Gesamtheit aller Weblogs und der zwischen ihnen bestehenden Verbindungen. Er entspringt der Wahrnehmung, dass Blogs aufgrund ihrer Verbindung untereinander ein soziales Netzwerk bilden – und damit die Keimzelle aller Social-Media-Lösungen der Gegenwart und der Zukunft.
Mittlerweile werden Blogs auch von den klassischen Medien anerkannt – was sich unter anderem daran zeigt, dass einflussreiche Blogger als Meinungsmacher akzeptiert und von PR-Leuten auf eine Stufe mit Journalisten gestellt werden. Zudem übernimmt die etablierte Presse Themen, die in Blogs auftauchen. In Ländern wie Iran und China sind Blogs und andere soziale Netzwerke die einzige Möglichkeit, an unzensierte Informationen über Menschenrechtsverletzungen oder die aktuelle politische und soziale Lage zu gelangen.
Nun leben Sie aber in einem Land, in dem es sehr wahrscheinlich nicht notwendig ist, ein Blog zu betreiben, um sich über politische und soziale Missstände äußern zu können. Wieso also sollte diese Form von Kommunikation interessant für Sie sein? Die Antwort verbirgt sich in dem Spruch „Content is King“. Millionen Facebook-, Twitter- und andere Social-Media-Nutzer verbreiten tagtäglich nur eines im Netz: Inhalte. Die meisten dieser Nutzer kreieren nichts selbst, sondern geben nur das weiter, was sie an anderer
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