Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Social Netlove

Social Netlove

Titel: Social Netlove Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Strack
Vom Netzwerk:
Überraschung versprochen. Here it is!
    Es ist ein Songtext zu einer Melodie, an der ich schon seit ein paar Wochen arbeite. Ich hatte sie plötzlich im Ohr, als ich eine deiner Nachrichten gelesen habe.
    Ich habe lange nach den passenden Lyrics gesucht – und dann waren sie gestern einfach da. Sie lagen in deinen Worten, deiner Stimme und in den Gedanken, die mir bei unserem Gespräch durch den Kopf gegangen sind. Du bist die Musik, Marie.
    This is your song.
    YOU MAKE ME GO ON
    Doubts keep chasing me every day
If life isn't a game
why do so many people act
like they have another chance to reset
I often think about why life's so hard
Some things turn out differently
to what you had hoped
And your dreams seem to rush away
just as if they had never been dreamed
    But when I wonder about how to go on now
thinking of you makes my world go round again
I know that your world keeps turning the same way
'cos our love makes us stronger
than the tough games we suffer
We are about to win
    One more lonesome night to go through
I'm on my own
Hunting thoughts of you and me
Wondering where you are
    And then I think about why
life makes you cry instead of laugh
And tell me, why isn't there a chance to reset
when things turn out differently
to what we had hoped
And our dreams seem to rush away
just like they had never been dreamed
    But when I wonder about how to go on now
thinking of you makes my world go round again
I know that your world keeps turning the same way
'cos our love makes us stronger
than the tough games we suffer
We are about to win
    Dreams seem to rush away
just as if they had never been dreamed
As long as you believe in yourself
nothing can take them from you
So please go on,
touching me,
loving me,
making me feel like life is a game

and we are about to win
    Take care,
J.
    Ab der dritten Zeile hatte ich damit begonnen, mich Halt suchend an meiner Kaffeetasse festzuhalten. Es hatte sich angefühlt, als würde ich fallen, und zwar in ein weiches, weißes Nichts, das mich ähnlich wohlig umgab wie die Wolke vom gestrigen Tag.
    Überwältigt starrte ich auf die Textzeilen, die Jamie mir gewidmet hatte. Passierte das hier gerade wirklich? Mal abgesehen davon, dass mir noch nie ein Mann ein Gedicht (und erst recht keinen Song!) geschrieben hatte, kam diese Mail von einem Mann, der mich im realen Leben überhaupt nicht kannte. Ich hatte nie verführerisch lächeln oder mich mit gewagten Outfits interessant machen müssen. Er wusste weder, ob mir Hosengröße achtunddreißig wirklich passte, noch dass ich abends manchmal keine Lust hatte, mich abzuschminken und am nächsten Morgen wie ein übermüdeter Panda aussah. Ich hatte mich ihm nie angebiedert. Und trotzdem schrieb er ein Lied für mich. Das musste ein Traum sein.
Ja, genau
. Gleich würde jemand kommen und mich brutal aus meiner klebrig-süßen Zuckerwattewolke herausreißen.
    »Na, ist wohl noch zu früh zum Arbeiten, was?« Katja ließ sich mit einem maliziösen Lächeln an ihrem Schreibtisch nieder und strich sich die dünnen Haare zurück. »Das lob ich mir doch – sich fürs Rumsitzen und Kaffee trinken bezahlen zu lassen. Du hast die Firmenphilosophie ja sehr gut verinnerlicht.«
    »Dito«, sagte ich stirnrunzelnd und warf meiner Kollegin einen flüchtigen Blick zu. »Du, ich muss kurz etwas erledigen. Ich bin in einer Stunde wieder da – richtest du das dem Chef bitte aus?«
    Katja starrte mir verständnislos hinterher, als ich ohne Jacke und nur mit meiner Handtasche über der Schulter aus dem Zimmer rauschte, ein Blatt Papier aus dem Drucker im Flur zog und ohne ein weiteres Wort die Firma verließ. Erst als ich das Treppenhaus und den Gebäudeeingang hinter mir gelassen hatte, brach das Grinsen aus mir heraus, wie ein plötzlicher Lavaausbruch aus einem Vulkan, der längst in Vergessenheit geraten war.
    Auf zittrigen Beinen lief ich hinüber in den angrenzenden Stadtpark Winterhude, wo ich mich in der Morgensonne auf einer Bank niederließ. Mit dem Zettel auf meinem Schoß las ich ‚You make me go on‘ sooft, bis ich jede Zeile auswendig konnte.
    ***
    »Aha«, sagte Thomas unbeeindruckt, als ich ihm am Abend von
meinem
Song erzählte.
    »Ist das alles?
Aha

    »Naja, jetzt mal ganz ehrlich Marie, du glaubst doch wohl nicht, dass dieser Jamie sich den Text extra für dich ausgedacht hat, oder? Hast du mal ein paar Textstellen gegoogelt? Vielleicht hat er das alles einfach nur irgendwo rauskopiert und freut sich jetzt wie bekloppt, dass du ihm seine

Weitere Kostenlose Bücher