Social Netlove
portrait
18. April um 14:59
Herrje, ich frage lieber gar nicht weiter nach. Das klingt ja nach einer schlechten Soap!
Die Frauen waren dumm, wenn sie nicht gemerkt haben, mit welch einem hohen Einsatz sie gepokert haben. Nun ist der Hauptgewinn für andere zu haben
Betreff: Place your bets
18. April um 15:02
Wenn das so ist, spendiere ich dir einen ganzen Eimer Lose – vielleicht hast du ja Glück
Betreff: Sekt & Seehecht
01. Mai um 22:16
Lieber Jamie,
da bin ich wieder. Ich wurde heute früh etwas unsanft von meinem besten Freund aus der Wohnung entführt – ich hatte die Geburtstagsfeier seines Kollegen völlig vergessen. Normalerweise bin ich nicht so unzuverlässig. Irgendetwas scheint mein Gehirn zu blockieren
Jedenfalls habe ich den sonnigen Tag in einer prunkvollen, schlossähnlichen Villa an der Elbe verbracht. Dort waren ein Festsaal und ein geschmackvoller Außenbereich für die Feier hergerichtet worden, mit opulentem Buffet und allem Schnickschnack, den sich ein reicher IT-Futzi nur so wünschen kann.
Mein persönlicher IT-Futzi hat sich im Laufe des Mittags sogar geklont: Thomas hatte nämlich einen Kollegen angeschleppt, den er mir unbedingt vorstellen wollte.
Mein Highlight des Tages war jedoch ein ganz anderes. Es war wirklich schön, deine Stimme zu hören.
Alles Liebe,
Marie
Betreff: Waiting for you
01. Mai um 22:43
Dear Marie,
schön, dass du wieder zu Hause bist. Ich muss mir eingestehen, dass ich auf dich gewartet habe. So wie man auf die Ehefrau wartet, die endlich nach Hause kommt, weil man ohne sie nicht einschlafen kann. Verrückt, oder?
Es ist mir übrigens etwas unangenehm, dass ich dich heute einfach angerufen habe, ohne dich persönlich nach deiner Nummer gefragt zu haben. Ich will nicht, dass du denkst, ich sei ein verwirrter Stalker.
Well … Ich hatte vorhin einfach das unglaubliche Bedürfnis, deine Stimmezu hören. Ich wollte wissen, wie du klingst, wie du lachst und wie du dich von mir verabschieden würdest, wenn wir nicht nur zwei Brieffreunde wären.
Ich sitze immer noch in meinem Garten. Mittlerweile ist es dunkel geworden und eine nasse Kühle zieht von der Themse aus über die Stadt, aber die Decke auf meinem Schoß und das Whiskeyglas auf dem Tisch wärmen mich. Um ehrlich zu sein, habe ich in den vergangenen Stunden möglicherweise etwas zu viel von dem guten, schottischen Tropfen getrunken, so dass ich nun sentimental werde und mir wünsche, ich müsste nicht allein in dieser riesigen Metropole im Garten sitzen und darauf warten, dass die Sonne wieder scheint.
Take care,
J.
Betreff: Von Stalkern und Sonnenhunger
01. Mai um 23:01
Lieber Jamie,
ich habe den ganzen Abend darauf gewartet, endlich wieder etwas von dir zu hören, beziehungsweise zu lesen. Seit ich deine Stimme gehört habe, bekomme ich sie nicht mehr aus meinen Gedanken. Gibt es vielleicht so etwas wie eine Brieffreundschafts-Ehe? In diesem Fall würde ich sie jedenfalls gerne dauerhaft mit dir eingehen, denn ich hätte nichts dagegen, am Abend von dir vermisst zu werden.
Ich bin übrigens froh, dass du dich bei der Recherche meiner Nummer Facebook bedient hast. Irgendwie ist es witzig, dass ausgerechnet du dir in deiner Whiskeylaune wie ein Stalker vorkommst – denn du wurdest zu Zeiten von B.Touched doch bestimmt von vielen Mädchen verfolgt, die WIRKLICH schamlos vorgegangen sind, oder?
Vielleicht solltest du keinen Whiskey trinken (igitt!). Ich könnte dir eine Sektmarke empfehlen, die mich den ganzen Tag über wunderbar bei Laune gehalten hat (oder lag das doch eher an etwas anderem?!)
Los, rein mit dir in die warme Wohnung. Schnapp dir deinen Laptop und leg dich ins Bett. Ich ziehe mit meinem jetzt auch dahin um.
Betreff: About stalking
01. Mai um 23:18
Ich werde das mit der Brieffreundschafts-Ehe überprüfen!
Was die Stalker betrifft: Ja, leider habe ich viele Erfahrungen mit ihnen gemacht. Sie waren wie Schatten und lauerten überall - immer hintereinem, obwohl sie sich Mühe gaben, unsichtbar zu sein. Sie haben nicht einmal vor meiner Family haltgemacht. Das war schlimm für uns alle, besonders, als meine Granny vor elf Jahren gestorben ist. Die Presse hatte davon erfahren und es herausposaunt, so dass vor dem Haus meiner Familie massenweise Girlies aufgetaucht sind. Sogar auf die Beerdigung haben sie sich gewagt. Es gibt nicht viele Dinge, die mich wütend machen können, doch an diesem Tag bin ich ziemlich ausgerastet. Und weil ich eben so froh bin, dass diese Zeiten
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