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Söhne der Erde 03 - Das Schiff Der Hoffnung

Söhne der Erde 03 - Das Schiff Der Hoffnung

Titel: Söhne der Erde 03 - Das Schiff Der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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nördlich der Singhal-Klippen beginnt ein Canyon, der ziemlich genau darauf zuführt.« Conal Nords Augen hingen immer noch am Gesicht seines Gegenübers. Mit einer eigentümlich abwesenden Bewegung rieb er sich über die Stirn. »Es ist völlig absurd, was Sie vorhaben. Es ist genauso unmöglich und wahnsinnig wie...«
    Er verstummte abrupt.
    Mit einer heftigen Bewegung wandte er sich ab, trat an einen Tisch und griff nach Papier und Handschreiber.
    »Kommen Sie her«, sagte er fast grob, während er bereits begann, ein Muster aus verschiedenen Punkten, Linien und viereckigen Feldern aufzuzeichnen und mit Zahlen in einer bestimmten Reihenfolge zu versehen.
    Charru trat schweigend neben ihn und betrachtete das Blatt. Conal Nord schob es zu ihm hinüber.
    »Wenn Sie jemals das Raumschiff erreichen, vergleichen Sie die Instrumente in der Pilotenkanzel mit der Zeichnung«, sagte er. »Sie müßten ein Feld finden, das zumindest ungefähr dieser Anordnung entspricht. Versuchen Sie, es in der Reihenfolge der Zahlen zu schalten. Wenn Sie sehr viel Glück haben und ein paar Dutzend günstiger Umstände zusammenkommen, wird sich über dem Schiff ein Energieschirm aufbauen, der es gegen die Ortungsstrahlen der Robotsonden abdeckt.«
    Charrus Augen flackerten auf. Aber der Venusier sprach schnell weiter, als müsse er etwas übertönen.
    »Gehen Sie in die Richtung, aus der ich gekommen bin, nehmen Sie den ersten Abzweig links und dann den mittleren der drei Transportschächte. Er führt auf das Dach. Dort oben werden Sie ein paar unbewachte Gleiterjets finden.«
    Er brach ab, ging rasch zur Tür und warf einen Blick in den jetzt leeren Flur. Sein Gesicht war blaß, als er sich wieder umwandte. Ihre Blicke kreuzten sich.
    »Danke, Conal Nord«, sagte Charru. Und leise setzte er hinzu: »Warum?«
    Das Gesicht des Venusiers verschloß sich. Er starrte ins Leere. Als er sprach, hatte Charru das Gefühl, daß die Worte nicht wirklich an ihn gerichtet waren:
    »Warum ich das tue? Ich weiß es nicht...Vielleicht, weil ich es einmal nicht getan habe, als ich es hätte tun sollen - vor zwanzig Jahren...«
IX.
    Die letzte kurze Strecke schien sich endlos auszudehnen. Charru schüttelte entschlossen jede Erinnerung ab, hörte auf, über Conal Nords rätselhafte Worte nachzudenken, konzentrierte sich auf das Nächstliegende. Es würde nicht allzu lange dauern, bis die drei schlafenden Wachmänner entdeckt wurden. Er mußte Camelo, Gerinth und Jarlon finden, sie mußten schnell die Singhal-Klippen erreichen, wenn sie noch eine Chance haben wollten, dem Angriff zu entgehen. Erleichtert atmete er auf, als die drei Transportschächte vor ihm auftauchten. Eine der emsigen Plattformen trug ihn aufwärts, und Minuten später stand er auf dem flachen Dach des Regierungsgebäudes.
    Wind zerrte an seinem Haar. Einen Augenblick blieb er stehen, gebannt von der seltsam unwirklichen Szenerie aus weißen Häusern, Türmen und schimmernden Kuppeln, die sich unter ihm ausbreitete. Dann wandte er sich um, hastete auf einen der wartenden Gleiterjets zu und berührte den Kontakt, der das durchsichtige Verdeck hochschwingen ließ.
    Die Anordnung der farbigen Knöpfe auf dem Schaltfeld hatte er sich fest ins Gedächtnis geprägt.
    Neben ihm auf dem weißen Schalensitz lag griffbereit die Laserwaffe. Wahrscheinlich, dachte er, suchten auch ein paar Polizeijets nach den drei Terranern draußen im Vorland. Sie würden überrascht werden. Überrascht von einem Jet, der auf beiden Seitenflächen die stilisierte Abbildung des Sonnensystems trug. Vielleicht ein Symbol der marsianischen Regierung? Zumindest würde es einen Angriff auf das Fahrzeug verzögern.
    Charrus Finger glitten über die farbigen Tasten und drückten zwei davon nieder.
    Er spürte das singende Vibrieren, das im Herzen des Fahrzeugs erwachte. Leicht hob es vom Boden ab, stieg, verharrte etwas ruckhaft über dem flachen Dach. Mit der Taste für Vorwärtsfahrt wurde gleichzeitig eine mäßige Grundgeschwindigkeit eingestellt, die sich bis zu einem atemberaubenden Tempo steigern konnte. Langsam schwebte der Jet auf den Dachrand zu, schwenkte unter der Wirkung der grünen Links-Taste nach Norden und glitt gleichzeitig höher.
    Auch diesmal ließ Charru das Fahrzeug hoch über die schimmernden Röhren des Transportnetzes hinaussteigen, weil er es nicht wagte, durch das Gewirr der aufragenden Türme zu fliegen.
    Kadnos versank. Nur noch der Sternenhimmel funkelte über ihm, und tief unten, jenseits

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