Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Söhne der Erde 03 - Das Schiff Der Hoffnung

Söhne der Erde 03 - Das Schiff Der Hoffnung

Titel: Söhne der Erde 03 - Das Schiff Der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
Vom Netzwerk:
obwohl er dicht daran vorbeigegangen war.
    Conal Nord benutzte einen fingerlangen, elfenbeinfarbenen Stab, berührte damit einen Kontakt, um sie zu öffnen.
    »Kommen Sie herein«, sagte er gepreßt. »In der Gäste-Suite wird Sie niemand suchen...«
    *
    Wie silberne Schatten glitten die Polizeijets unter dem dunklen Himmel dahin.
    Sie flogen das Gebiet von Kadnos' Vorland ab. Ein halbes Dutzend zuerst, jetzt nur noch drei, weil die anderen in die Stadt zurückgekehrt waren. Camelo von Landre biß die Zähne zusammen und preßte den nackten Rücken gegen einen Felsblock. Blut lief an seinem Arm herunter, trotz des Tuchfetzens, mit dem die tiefe Schulterwunde verbunden war. Bisher hatte er jedesmal fast das Bewußtsein verloren, wenn sie sich ein Stück weiter in die Hügel zurückzogen. Jarlon kauerte neben ihm, die Augen zusammengekniffen. Gerinth duckte sich ein paar Schritte entfernt in den Schatten eines Steinblocks und starrte zu dem Jet hinauf, der sich am weitesten vom Kanal und der Brücke entfernt hatte.
    Eben war er fast unmittelbar über sie hinweggeflogen, jetzt wurde er wieder kleiner.
    Aber er würde zurückkommen. Irgendwann würde er sie entdecken, wenn sie nichts unternahmen.
    »Wir müssen ihn herunterlocken«, murmelte Camelo schwach.
    »Herunterlocken?« echote Jarlon.
    »Ja, verdammt! Er ist weit genug von den anderen Entfernt, also haben wir vielleicht eine Chance. Ohne Fahrzeug sind wir hier so oder so verloren. Paß auf! Wenn er zurückkommt, fange ich an zu rennen, locke ihn noch weiter in die Hügel...«
    »Du bist wahnsinnig!«
    »Das denkst du.« Camelo lächelte mühsam. »Ich weiß, daß ich einen jämmerlichen Eindruck machen werde, aber genau das ist der entscheidende Punkt. Die Marsianer werden sehen, daß ich verletzt bis. Sie werden glauben, daß ich in dem Zustand nicht allein, herumlaufen würde, wenn noch jemand von uns in der Nähe wäre, also werden sie die Landung riskieren, ohne erst Verstärkung herbeizurufen. Und dann fallt ihr ihnen in den Rücken, und wir haben den Jet.«
    »Und wenn sie dich töten?«
    »Warum sollten sie? Ich werde so aussehen, als sei ich ohnehin schon halbtot.«
    »Was ja auch nicht weit von der Wahrheit entfernt ist«, knurrte Jarlon. »Gerinth hat das Kommando. Er wird es nicht zulassen.«
    » Er wird. - Gerinth?«
    Wie ein Schatten kam der alte Mann heran. Schweigend hörte er zu. Dann warf er einen Blick zu den silbrigen Schatten unter dem Himmel und fuhr sich mit allen fünf Fingern durch das lange schlohweiße Haar.
    »Bist du sicher, daß du es schaffst, Camelo?« fragte er knapp.
    Camelo zuckte die Achseln. Dabei hatte er das Gefühl, als würde ein glühendes Messer in seiner verletzten Schulter gedreht.
    »Auf jeden Fall bin ich sicher, daß es unsere einzige Chance ist«, sagte er trocken. »Wir haben überhaupt keine andere Wahl, als es zu versuchen.«
    *
    Das Gästezimmer war groß, hell, eleganter als die meisten Räume des Regierungssitzes. Die Schritte der Wachmänner auf dem Flur klangen gedämpft. Conal Nord hatte die Filterstäbe des Fensters so gedreht, daß er hinaussehen konnte.
    » Haben Sie den Alarm in der Organbank ausgelöst?«
    Charru starrte den Rücken des Venusiers an.
    »Organbank?«
    »Sie müssen durch den Operationstrakt gekommen sein, sonst wären Sie dem Vollzug in die Arme gelaufen. Wahrscheinlich wird man den Alarm einem Kurzschluß zuschieben, jedenfalls solange man Ihre Flucht nicht entdeckt. Haben Sie die Wachmänner getötet?«
    »Nein.«
    »Werden Sie mir den Laser ins Genick setzen und mich als Geisel benutzen?«
    »Nein.«
    »Und warum nicht?«
    Charru zuckte die Achseln. »Weil ich Sie nicht töten würde, und weil Simon Jessardin es weiß.« Das war die Wahrheit. Der Venusier wandte sich überrascht vom Fenster ab, holte Luft, um etwas zu sagen, und schüttelte dann den Kopf.
    »Was haben Sie vor, wenn Sie hier herauskommen?« fragte er nach einem kurzen, angespannten Schweigen. »Ein paar von Ihren Freunden warten im Vorland. Sie brauchen es nicht zuzugeben, ich weiß es. Aber ohne Fahrzeug habt ihr keine Chance, bis zum Morgen die Singhal-Klippen zu erreichen. Und selbst wenn - wo wolltet ihr hin?«
    Charru schwieg.
    Nur seine Augen verdunkelten sich, schienen sekundenlang durch alles hindurchzugehen. Einen Moment starrte Conal Nord ihn an, dann holte er mit einem ungläubigen Lächeln Atem.
    »Das Schiff?« fragte er leise. »Die Terra I? Ist es das?«
    »Wissen Sie, wo es liegt?«
    »Etwa zehn Meilen

Weitere Kostenlose Bücher