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Söhne der Erde 07 - Die Herren Der Zeit

Söhne der Erde 07 - Die Herren Der Zeit

Titel: Söhne der Erde 07 - Die Herren Der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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verschwanden. Mit einem raschen Druck wollte er beschleunigen, um aus der Gefahrenzone herauszukommen, aber da begann das Fahrzeug schon unkontrolliert zu schlingern und zu rütteln.
    Es war, als werde der Jet von unsichtbaren Riesenfäusten gepackt.
    Eine heftige Böe erfaßte ihn, drückte ihn halb hoch, drohte ihn zu kippen. Hakon verkrampfte sich und knirschte einen wilden Fluch, während seine Gedanken verzweifelt nach einem Ausweg suchten. Er wollte landen, aber die Gewalt des Sturms war zu stark, der Nordmann spürte, daß er das Fahrzeug auf diese Art höchstens dazu bringen würde, sich zu überschlagen. Sekundenlang schien der Jet zu tanzen wie ein Blatt im Wind. Staub füllte die Luft und hüllte die Kuppel in blassen karmesinfarbenen Nebel. Hakon preßte die Zähne aufeinander, bis sein Kiefer schmerzte. Sein ganzes Wesen, das entschlossene, geradlinige, unbeirrbare Naturell seiner Sippe, drängte ihn danach, das Fahrzeug scharf nach rechts zu ziehen und sich dem Sturm entgegenzustemmen. Er versuchte es auch, aber er spürte gerade noch rechtzeitig, daß der Versuch nur mit einem Überschlag rückwärts enden konnte.
    Zähneknirschend ließ er den torkelnden, bockenden Jet nach links driften und zog ihn dann ganz herum.
    Jetzt war es das Heck, das der Sturm anhob. Hakon drückte sich mit seinem ganzen Körper in den Schalensitz, als könnten ihm die Rucke, die sein Rückgrat zusammenstauchten, und das Vibrieren des Fahrzeugs verraten, was er tun mußte. Langsam und vorsichtig beschleunigte er, ließ den Jet mit dem Wind vorwärts gleiten. Tatsächlich wurde die Fahrt von einer Sekunde zur anderen ruhiger.
    Der Nordmann atmete auf.
    Immer noch tobte um ihn der Sturm, prasselten Sandkörner gegen die Kuppel und nahmen ihm die Sicht, aber jetzt brauchte er wenigstens nicht mehr zu befürchten, herumgewirbelt und ins Geröll geschleudert zu werden. Nicht, solange keine Klippen oder größeren Felsblöcke im Weg waren, die...
    Hakons Hand zuckte vor.
    Später wußte er nicht mehr, ob er tatsächlich einen Umriß im roten, wirbelnden Sand gesehen oder ob ihn nur das jähe Bewußtsein der Gefahr getrieben hatte. Er bremste hart ab. Gleichzeitig wollte er die Höhentaste betätigen - aber dazu war es schon zu spät.
    Etwas krachte dumpf.
    Der Jet rüttelte wild, als er mit der linken Seite an einer Felskante entlangschrammte. Wieder schien der Hieb einer unsichtbaren Gigantenfaust das Fahrzeug zu treffen und schleuderte es halb herum. Wie durch feinen Nebel erkannte Hakon dort, wo die Klippe den mahlenden Sandstrom brach, eine flache Mulde.
    Seine Gedanken überschlugen sich. Zwei Sekunden brauchte er, um zu begreifen, daß die Landung im Windschatten des großen Felsblocks seine einzige Chance war. Zwei Sekunden, in denen sich der Jet fast um sich selbst drehte und ihm nur noch die Möglichkeit ließ, ihn mit brutaler Gewalt nach unten zu drücken. Ein schmetternder Krach erschütterte das Fahrzeug. Die Wucht des Aufpralls schleuderte es wieder ein paar Handbreit in die Höhe, dann stand es endgültig.
    Hakon lauschte auf das Heulen des Windes und das schrille Reiben der Sandkörner über Metall und Glas.
    Mit dem Handrücken wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Sollten doch die schwarzen Götter die verdammten marsianischen Maschinen holen, dachte er grimmig. Ein handfester Schwertkampf war ihm lieber. Mit gerunzelter Stirn betrachtete er das schräge graue Armaturenbrett, dann drückte er den Rufknopf des Bord-Kommunikators.
    Nichts!
    Nur ein gedämpftes Knistern aus dem handtellergroßen Lautsprechergitter.
    Hakon runzelte die Stirn. Er dachte daran, wie schwierig es gewesen war, mit der Anlage fertig zu werden, die sie zufällig entdeckt hatten, als sie einen bestimmten Knopf drückten und plötzlich Teile der Kommunikation des Vollzugs mithören konnten. Zögernde Erläuterungen von Helder Kerr und Beryls Erinnerung an ähnliche Anlagen der »Terra I« wirkten dann zusammen. Jedenfalls war es gelungen, die Geräte der drei erbeuteten Fahrzeuge auf eine Wellenlänge zu schalten, auf der sie miteinander Verbindung aufnehmen konnten, ohne ins Kommunikationsnetz der Marsianer zu geraten.
    Hakon war der Ausdruck »Wellenlänge« völlig rätselhaft.
    Er begriff nur, daß sich in dem kleinen Lautsprecher nichts rührte. Vielleicht war- der Sturm daran schuld, vielleicht die harte Landung oder der Zusammenprall mit dem Felsen. Zornig preßte der Nordmann den Finger auf die Taste, wieder und wieder, aber es

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