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Söhne der Erde 07 - Die Herren Der Zeit

Söhne der Erde 07 - Die Herren Der Zeit

Titel: Söhne der Erde 07 - Die Herren Der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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daß diese Kinder mit Mißbildungen zur Welt gekommen sein mußten.
    Wer hatte in diesen Hoffnungslosen schon eine ernsthafte Gefahr gesehen?
    Bis gestern! Vier Vollzugspolizisten waren bestialisch ermordet worden, nachdem sie ihr Fahrzeug gegen einen Felsen gejagt hatten. Angeblich bei der Verfolgung von zwei Jets, in denen Barbaren aus der Welt unter dem Mondstein saßen. In der Nähe der »Terra I« sollten sie entdeckt worden sein. Jom Kirrand neigte immer noch zu der Ansicht, daß die Wachmannschaften phantasierten. Die Barbaren mußten irgendwo in der Wüste umgekommen sein. Ganz einfach, weil es keinen Platz gab, an dem sie überlebt haben konnten.
    Der Vollzugschef straffte sich, als er im rötlichen Dunst die Umrisse des Robot-Schlittens erkannte.
    Im Hintergrund der mobilen Basis erhob sich Manès Kane von seinem Platz am Kontrollpult. Der weißhaarige General war ein schweigsamer Mann mit starren Prinzipien und umfassendem theoretischem Wissen. Es fiel ihm schwer, sich auf Situationen einzustellen, die in keiner militärischen Ausbildung vorkamen. Aber Kirrand hütete sich, ihm diese Schwäche vorzuwerfen, weil er wußte, daß er sie mit ihm teilte.
    Gemeinsam traten sie hinaus und sahen zu, wie sich der Stab der Techniker um den Schlitten scharte.
    Das Fahrzeug wurde computergesteuert und konnte verschiedene Aufgaben übernehmen. Im Augenblick trug der Geräte-Sockel ein Dutzend Meßaggregate. Da die Wissenschaftler der Universität von Kadnos die Natur der fremdartigen Strahlung in der Sonnenstadt immer noch nicht enträtselt hatten, gab es auch keine Maßeinheit und keine speziellen Detektoren dafür. Aber man wußte immerhin, daß die sogenannten X-Strahlen die Skalen bestimmter anderer Meßgeräte auf spezifische Weise beeinflussen, und aus der Kombination dieser Ergebnisse konnte man Rückschlüsse auf das Ausmaß der Gefahr ziehen.
    Einer der Techniker wandte sich mit besorgter Miene um.
    »Äußerst intensiv«, sagte er betont. »Ich begreife das nicht.«
    Kirrand begriff es auch nicht.
    Damals, als unter seiner Leitung ein Suchtrupp die Sonnenstadt durchkämmte, hatte Helder Kerr in der Umgebung, der Ruinen überhaupt keine X-Strahlung feststellen können. Sie war erst innerhalb der Stadt aufgetreten - schlagartig, als werde sie eingeschaltet. Angeblich eine wissenschaftliche Unmöglichkeit. Und davon verstand Kerr mehr als die Vollzugsbeamten. Oder besser: er hatte mehr davon verstanden. Er war während der Suchaktion spurlos verschwunden und galt als erstes Opfer der wahnsinnigen Wüstenbewohner.
    Der Vollzugschef zog die Brauen zusammen.
    »Sind Sie sicher?« fuhr er den Techniker an. »Der Schlitten ist doch nicht näher als auf ein paar Meilen an die Ruinen herangekommen!«
    »Sehe Sie selbst, Sir! Wenn ich Ihnen die Vergleichszahlen aus dem Bericht über die Suchaktion nennen darf?«
    »Und?«
    »Der Robot-Schlitten hat die Messungen unmittelbar jenseits der letzten Felsenbarriere südlich der Stadt vorgenommen. Bei der Suchaktion war dort der Vergleichswert Null. Innerhalb der Stadt müßte die Intensität demnach jetzt etwa dreimal so hoch liegen. Eine verblüffende Schwankung. Im Grunde läßt sie sich nur durch einen Defekt an dem damals verwendeten Gerät erklären.«
    »Nicht durch einen Defekt an Ihren Geräten?«
    »Nein. Ganz sicher nicht.«
    Jom Kirrand zuckte die Achseln.
    Ihn interessierte nicht der wissenschaftliche Aspekt der Sache, ihn interessierte nur die Frage, was geschehen würde, wenn er im Bereich der unbekannten Strahlung Laserkanonen oder Ortungssonden einsetzte. War es möglich, daß es zu einer unvorhergesehenen chemischen oder physikalischen Reaktion kam? Die Wissenschaft hielt es für unwahrscheinlich. Aber mit letzter Sicherheit konnte niemand die Frage beantworten, und Sicherheit spielte auf dem Mars die Hauptrolle. Einer der Gründe dafür, daß man den geflohenen Kriminellen ihr Exil in der Wüste gelassen hatte.
    Bisher war es auch nicht unbedingt nötig gewesen, sie zu liquidieren.
    Jetzt hatte sich die Lage geändert. Jom Kirrand warf dem weißhaarigen General einen Blick zu. Beide wandten sich ab und kehrten in die mobile Basis zurück.
    Ein paar Minuten später war der Vollzugschef über den Kommunikator mit dem Präsidenten der Vereinigten Planeten verbunden.
    Das schmale, aristokratische Gesicht unter dem kurzgeschorenen Silberhaar erschien auf dem Monitor. Simon Jessardin hielt sich in seinem Büro im Regierungssitz auf, wie immer, wenn besondere

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