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Söhne der Erde 12 - Inferno Erde

Söhne der Erde 12 - Inferno Erde

Titel: Söhne der Erde 12 - Inferno Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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sekundenlanges Schweigen entstand. Ein Schweigen, dessen mögliche Bedeutung Gerinth jäh das Blut aus dem Gesicht trieb.
    »Das können sie nicht«, sagte Beryl tonlos. »Ich habe mit Brass gesprochen. Sie schlagen sich mit einer unbekannten Krankheit herum, von der sie noch nicht wissen, wie ansteckend sie ist. Zumindest Lara und Kormak können ganz sicher nicht starten. Und Charru ist verschwunden.«
    *
    Der Widerschein der Morgenröte drang nur schwach in die dämmrige Höhle aus Laub und Farn.
    Charru kauerte am Feuer. Sein Gesicht war blaß und erschöpft, und als er den Kopf hob, brannten seine Augen.
    »Habt ihr es verstanden?« fragte er heiser. »Habt ihr jetzt endlich verstanden?«
    Die goldenen Gestalten blieben stumm.
    Stundenlang hatte Charru versucht, ihnen durch immer neue Zeichnungen zu erklären, daß Lara und Kormak keine Gefahr für sie waren, daß die Terraner das Gebiet verlassen und nie mehr zurückkommen würden. Sie mußten es verstanden haben. Konnten oder wollten sie ihm nicht glauben? Mit einer hilflosen Geste fuhr er sich über die Stirn und sah von einem zum anderen.
    Einer der Goldenen streckte die Hand aus.
    Charru stand auf. Er verstand das Zeichen: sie wollten, daß er ihnen folgte. Zu dem Tor im Felsen, wie ihm wenig später klar wurde. Er spannte sich, seine Rechte tastete unwillkürlich nach dem Griff des Schwertes. Aber er glaubte nicht wirklich, daß die Goldenen unterwegs waren, um Lara und Kormak umzubringen. Er spürte, daß sie nur in Notwehr töten würden und bestimmt keinen Wehrlosen.
    Minuten später, als sie die Lichtung erreichten, blieben die Waldbewohner abrupt stehen.
    Das Tor war nur angelehnt. Lara und Kormak standen draußen. Und Brass war da. Er hatte nach Charru gesucht und trug das Lasergewehr über der Schulter.
    Alle drei fuhren erschrocken herum, als sie sich urplötzlich von den Goldenen eingekreist sahen.
    Charru biß die Zähne zusammen. Er fühlte die Furcht der Fremden, war sekundenlang fast sicher, daß sie jetzt handeln würden, schnell und tödlich. Auch Lara schien die Situation sofort zu erfassen. Ihre Augen wurden weit, sie schluckte krampfhaft.
    »Wir sind gesund«, sagte sie tonlos. »Wir tragen den Virus nicht einmal mehr latent mit uns herum, wir können niemanden anstecken. Aber wie um alles in der Welt sollen wir das den Fremden erklären?«
    Sie brauchten es nicht zu erklären.
    Einer der Goldenen legte seine Waffe ab, löste sich aus dem Kreis und trat langsam auf die drei Menschen vor dem Felsentor zu. Seine Absicht war klar. Für die Waldbewohner stellte die Krankheit eine so schreckliche Drohung dar, daß sie es nicht wagten, sich auf gezeichnete Beteuerungen zu verlassen. Und einer der ihren hatte sich bereitgefunden, sein eigenes Leben aufs Spiel zu setzen, um die Wahrheit von Charrus Versicherung zu prüfen.
    Langsam streckte er die Hände aus und berührte nacheinander die drei Menschen.
    Dann wandte er sich dem Tor zu, wartete. Brass runzelte verständnislos die Stirn. Charru atmete tief durch.
    »Geht mit ihm in die Höhle«, sagte er ruhig. « Es wird nicht länger als zwei Stunden dauern. Er will nur die Wahrheit wissen.«
    Sekunden später fiel das schwere Tor wieder zu.
    Die Goldenen verharrten schweigend. Charru hatte die Arme verschränkt und versuchte, seine Unruhe zu beherrschen. Er dachte an die Höhlenbewohner. Sie hatten nur die beiden Toten fortgeschafft, hatten sich nicht um die Menschen in der Grotte gekümmert. Was war, wenn sie es jetzt taten? Wenn sie versuchten, durch das Tor zu entkommen, und im letzten Augenblick alles zunichte machten?
    Die Zeit verstrich quälend langsam.
    Zwei endlose Stunden schleppten ihre Minuten. Und dann, als sich endlich das Tor wieder öffnete, kam es Charru so vor, als habe er eine Ewigkeit gewartet.
    Langsam trat die goldene Gestalt des Waldbewohners ins Freie.
    Lara, Kormak und Brass folgten ihm. Er war gesund. Nichts an seiner metallisch glänzenden Haut hatte sich verändert, und durch die schweigende Versammlung ging ein tiefes Aufatmen.
    Wie ein Spuk verschwanden die Goldenen im Schatten zwischen den Bäumen.
    Lara lief auf Charru zu, schlang die Arme um ihn und preßte sekundenlang das Gesicht an seine Brust. Kormak, noch etwas schwach auf den Beinen, schlug ihm krachend auf die Schulter. Brass brauchte ein wenig länger, um sein inneres Gleichgewicht wiederzufinden. Er war es, der schließlich zur Eile drängte. Hunon wartete, und es bedurfte keiner großen Phantasie, um zu

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