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Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars

Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars

Titel: Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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kompakten Instrumentenblock, aus dem ein kurzer Hebel mit geriffeltem Griffstück ragte. Leifs Gesicht wirkte hart und gespannt unter der dichten blonden Mähne. Hardan biß die Zähne so fest zusammen, daß seine Kiefermuskeln hervortraten. Schon einmal hatten sie sich mit den Energiewerfern eines Angriffs erwehren müssen - eines sinnlosen Angriffs, bei dem die Priester einige der fremdartigen, katzenhaften Bewohnerinnen der Ruinenstadt in den Tod gehetzt hatten.
    Jarlon atmete auf, als der silberne Flugkörper nach Westen davonzog.
    Auch Karstein ließ die Schultern sinken. Aber seine grauen Augen spiegelten mehr Sorge als Erleichterung. Er wußte nicht, wer das seltsame Ding dort oben lenkte und was er vorhatte. Aber er wußte sein ganzes Volk bei den Fischern in der grünen Oase am Meer - ohne Waffen wie die Energiewerfer, mit denen sie sich hätten verteidigen können.
    Mit einer zornigen Geste fuhr sich der Nordmann durch das blonde Bartgestrüpp. »Ruf das Beiboot über Funk,« sagte er gepreßt. »Wir müssen die anderen warnen. Und dann werden wir herauszufinden versuchen, was da vorgeht.«
    *
    Kräftige Balken stützten die Decke des kleinen, massiven Holzhauses.
    An den Fenstern, mit dünner Fischhaut bespannt, tanzten Schneeflocken vorbei. Draußen riefen Stimmen durcheinander: Derek, der kleine, blinde Robin, die Kinder der Fischer. Keiner der Terraner hatte je im Leben Schnee gesehen. Die verwandelte Landschaft war ihnen so fremd, wie es bis vor kurzem auch Ozeane, Urwälder und die Ruinen der großen Städte gewesen waren.
    Charru von Mornag lehnte mit dem Rücken an der Tür und beobachtete, wie Lara Nord jedem der Kinder die Kleidung aus leichten Fellen überzog, die sie während des Winters brauchten.
    Der Widerschein des Feuers in dem großen, aus Ziegeln gemauerten Kamin erfüllte den Raum mit rötlichen Lichtreflexen. Überall ringsum waren in den letzten, friedlichen Wochen Hütten aus dem Boden geschossen: einfache Unterkünfte, die an die Häuser von Mornag erinnerten, an die Steppen des Mondsteins - jener zerbrochenen Miniatur-Welt, in der die Wissenschaftler des Mars zur Winzigkeit verkleinerte Erdenmenschen wie Tiere in einem Zoo hielten, um sie zu studieren. Einen Augenblick verloren sich Charrus Gedanken in Erinnerungen. Wie wenig Zeit war vergangen seit jenem Tag, als er - von den Priestern gehetzt und in die Enge getrieben - in das schwarze Wasser des Todesflusses gewatet war, um sich in die Flammenwände am Ende der Welt tragen zu lassen. Er hatte sterben wollen und statt dessen eine andere, größere Welt entdeckt. Er hatte sein Volk befreit, der erdrückenden Übermacht der Marsianer getrotzt. Sie waren am Leben geblieben und einen endlosen, verzweifelten Weg gegangen, bei dem sie sich jeden Schritt erkämpfen, jede Atempause mit Blut bezahlen mußten. Und jetzt hatten sie die Erde erreicht, den blauen Planeten, von dem ihre Vorfahren stammten, ihre eigentliche Heimat.
    Würden sie endlich in Frieden leben können?
    Trotz der Priester, die in den Kellerlöchern der toten Stadt Unheil brüteten? Trotz des Heers mutierter Ratten, der fremdartigen Katzenwesen und ihrer Königin? Trotz der Marsianer, die jederzeit zurückkommen konnten und die Möglichkeit besaßen, die Erde ein zweites Mal zu zerstören?
    Die es vielleicht tun würden, weil sie alles fürchteten, was sich nicht der Sklaverei ihrer Wissenschaft, ihres verabsolutierten Staatswesens, ihres Zerrbildes von Sicherheit und Ordnung unterwarf?
    Charru biß die Zähne zusammen.
    Es war sinnlos zu grübeln. Sie hatten immer mit der Gefahr leben müssen, schon unter dem Mondstein, wo die marsianischen Wissenschaftler Kriege und Katastrophen manipulierten. Sie konnten nichts weiter tun, als aller Bedrohung zum Trotz daranzugehen, ihre eigene Welt zu bauen. Eine Welt, in der ihre Kinder frei geboren werden würden. Auch das Kind, das Lara erwartete, Charrus Sohn, der Erbe der Mornag.
    Ein hohes, anschwellendes Heulen riß ihn aus seinen Gedanken.
    Rasch wandte er sich um und öffnete die Tür. Lara glitt neben ihn. Draußen auf dem Dorfplatz standen Camelo von Landre und Gerinth, der weißhaarige Älteste, mit ein paar Fischern zusammen. Yattur, der sein Volk anführte, seit sein Vater Yarsol bei dem Angriff der Katzenfrauen umgekommen war. Seine Brüder Yurrai und Yabu, der kaum zwölfjährige Yannay. Gebannt starrten sie zum Himmel, wo ein silbrig glänzender Pfeil immer größer wurde.
    Lara zuckte spürbar zusammen.
    Als sich

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