Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Söhne der Erde 21 - Kampf Um Merkur

Söhne der Erde 21 - Kampf Um Merkur

Titel: Söhne der Erde 21 - Kampf Um Merkur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
Vom Netzwerk:
später erreichten die Männer die Mulde, wo sich Karstein, Kormak und Leif auf den Boden preßten.
    Noch einmal fünf Minuten, und alle acht kauerten am Rand des Sees. Mark Nord und Ken Jarel begrüßten sie mit funkelnden Augen.
    »Fertig?« fragte der blonde Venusier.
    »Fertig!«
    »Dann los, Ken! Aber kommt bloß nicht auf den Gedanken, euch das Schauspiel anzusehen. Wir müssen sofort springen, schon weil es Trümmer regnen wird.«
    Die anderen nickten.
    Ken Jarel atmete rief durch. Mit einem Fingerdruck betätigte er den Knopf, der den Funkimpuls auslöste, dann warf er sich sofort herum und stieß sich von der Kante ab.
    Sie sprangen von verschiedenen Stellen, damit es keine Zusammenstöße gab, sprangen fast gleichzeitig und widerstanden der Versuchung, wenigstens noch die Lichtblitze der Initial-Zündungen abzuwarten.
    Ken Jarel hielt das Funkgerät fest. Es würde die Nässe wohl unbeschadet überstehen, aber hier durfte nichts zurückbleiben, das sie hätte verraten können. Die beiden Seile mit den Widerhaken hatte sich Mark um den Leib geschlungen, das wasserdichte Verpackungsmaterial steckte in den Gürteln der Nordmänner. Charru sah ihre Hünengestalten undeutlich vor sich im Wasser. Mit kräftigen Stößen tauchten sie tiefer, schwammen auf den unterirdischen Abfluß des Sees zu und verschwanden in undurchdringlicher Schwärze.
    Jetzt auf dem Rückweg war die Tauchstrecke leichter zu bewältigen, da sie mit der Strömung schwimmen konnten.
    Aus dem gleichen Grund verzichteten sie darauf, den Weg durch das Labyrinth der Gänge zu nehmen, sondern ließen sich mit dem Fluß treiben. Erst kurz vor dem Wasserfall, der das Kraftwerk antrieb, benutzten sie die eigens dafür ausgespannten Seile, um sich auf ein schmales Felsenband zu hangeln. Von dort aus mußten sie sich durch ein enges Loch zwängen, doch danach brauchten sie nur noch wenige Schritte, um die Haupthöhle zu erreichen.
    Stimmengewirr empfing sie.
    Dane Farr wirbelte herum, rannte auf sie zu, schlug Mark auf die Schulter und rammte Charru die Faust in die Rippen.
    Der hagere Militär-Experte neigte sonst nicht zu Begeisterungsausbrüchen, aber jetzt strahlte er.
    »Fabelhaft!« rief er. »Phantastisch habt ihr das gemacht! Das Feuerwerk werden die Marsianer ihr Leben lang nicht vergessen, das ...«
    »Kannst du dich mal etwas klarer ausdrücken?« fragte Ken Jarel trocken.
    Farr atmete tief durch.
    »Es hat genau wie geplant geklappt«, sagte er. »Unsere Beobachtungsposten konnten die Explosionen hören. Einer von ihnen hat sich schön vorsichtig ein bißchen höher in die Felsen gearbeitet. Ein Aufklärer ist nur noch Schrott, und ein weiterer und zwei Kreuzer sind für Wochen zu nichts mehr zu gebrauchen.
    *
    An Bord der »Präsident Baikal« schoß Manès Kane senkrecht von seinem Sitz hoch.
    Er ließ sich die Nachricht dreimal wiederholen, bevor er sie glaubte. Dann fiel er auf den Andruck-Sessel zurück, wischte sich mit zitternden Fingern den Schweiß von der Stirn und versank für Minuten in dumpfes Brüten.
    Niemand in der Kanzel wagte ein Wort zu sprechen.
    Die Offiziere brauchten mehr Zeit als der Oberbefehlshaber, um überhaupt zu begreifen, was für eine völlig unerklärliche Katastrophe sich da abgespielt hatte. Sie versuchten immer noch, den Schock zu verdauen, als sich General Kane schon wieder straffte und auf die Taste des Kommunikators schlug.
    Diesmal überließ er es nicht dem Adjutanten, seine Befehle weiterzugeben.
    Unter dem weißen Haar wirkte Kanes Gesicht straff und eigentümlich verjüngt. Die Augen funkelten wütend, die Stimme hatte die Schärfe eines Skalpells.
    »Sofort drei Beiboote zum Ausschleusen klarmachen!« befahl er schneidend. »Ich werde landen und mir die Lage dort unten persönlich ansehen.«
    *
    In der großen unterirdischen Grotte lauschten Merkur-Siedler und Terraner auf die Stimme im Lautsprecher des Funkgeräts.
    Katalins Stimme. Die junge Frau gehörte zu der Gruppe, die den vorgeschobenen Beobachtungsposten besetzt hielt.
    »Drei Beiboote«, meldete Katalin. »Sie setzen zur Landung an. Ich weiß nicht, was sie wollen.«
    »Höhere Chargen, die den Berichten ihrer Leute nicht trauen«, mutmaßte Milton Gray.
    »Möglich. Sollen wir weiter beobachten?«
    Gray warf einen fragenden Blick über die Schulter. Dane Farr schüttelte den Kopf.
    »Sie sollen sich zurückziehen, den Beobachtungsposten räumen«, sagte er. »Vergeßt nicht, daß die Marsianer vor einem völligen Rätsel stehen. Das

Weitere Kostenlose Bücher