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Söhne der Erde 23 - Jenseits Von Tausend Sonnen

Söhne der Erde 23 - Jenseits Von Tausend Sonnen

Titel: Söhne der Erde 23 - Jenseits Von Tausend Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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anderen.
    Maik Varesco übernahm den Pilotensitz.
    Er war bleich, nicht so sehr aus Furcht vor einer realen Gefahr, sondern vor allem, weil diese fremde Raumflotte überhaupt existierte. Seit Jahrhunderten diente das gesamte massive Kriegspotential der Vereinigten Planeten nur einem einzigen Zweck: der Abwehr eines hypothetischen Angriffs aus dem All. Den verantwortlichen Politikern blieb nichts übrig, als sich auf einen solchen Fall vorzubereiten. In Wahrheit hatte niemand daran geglaubt, daß er je eintreten werde. Und jetzt, in den Tiefen der Galaxis, wurde Varecso damit konfrontiert, daß zumindest die Möglichkeit bestand, daß aggressive raumfahrende Rassen tatsächlich existierten.
    Jerome Crest hatte ohnehin schon die ganze Zeit über das Gefühl, einen Alptraum zu erleben.
    Die anderen beeilten sich, ihre Plätze einzunehmen und die Gurte festzuzurren. Charru und Mark wechselten einen Blick - einen Blick, den Katalin auffing.
    »Glaubt ihr, daß sie uns angreifen werden?« fragte sie tonlos.
    Charru hob die Achseln.
    Auf den Außenschirmen sah er undeutlich die kleinen Gestalten der Rhinos, die jetzt langsam in den Nebel zurückwichen. Wo steckten die Enzyklopen? In den Schiffen ihrer Basis? Immer noch auf der Flucht in der nebelverhangenen Wildnis? Charru vermutete, daß sie Waffen genug hatten, um die Fähre zu zerstören.
    »Beeilen Sie sich, Varesco«, sagte er durch die Zähne.
    »Verdammt, ich muß den Check ...«
    »Alarmstart!« knirschte Dane Farr. »Begreifst du nicht, Maik? Wir müssen weg! Die einzige Chance, die wir noch haben, ist die »Kadnos«, die Flucht in den Hyperraum.«
    Varesco schlug die Faust auf einen Schalter.
    Augenblicklich erwachten die Triebwerke zum Leben, erzeugten ein hohes, anschwellendes Summen. Verbissen bearbeitete der Pilot die Kontrollen. Mark Nord saß am Funkgerät und versuchte, das Schiff zu erreichen. Ken Jarel hatte sich gerade aus der Kanzel der »Kadnos« gemeldet, als sich das Beiboot mit einem harten Ruck vom Boden löste.
    Gleichzeitig übertönte eine zweite, blechern-monotone Stimme das Singen der Triebwerke.
    Der Sprach-Decoder!
    Charru hatte völlig vergessen, daß das Gerät immer noch eingeschaltet war. Und er wußte sofort, daß nicht die Rhinos mit ihm zu sprechen versuchten, denn ihre Duft-Signale konnten nicht in die Kanzel dringen.
    Und die energetischen Impulse der Enzyklopen?
    »Ihr werdet den Planeten nicht verlassen«, kam es durch den Decoder. »Ich wiederhole: Ihr werdet den Planeten nicht verlassen!«
    »Warum nicht?« fragte Charru, während er Varesco einen beschwörenden Blick zuwarf und Mark durch eine Geste zu verstehen gab, das Funkgerät zu unterbrechen.
    »Die Allwissenden verbieten es! Die Enzyklopen brauchen euch und eure Fähigkeiten. Wenn ihr nicht gehorcht, wird die Flotte der Strahlenden Weisheit euer Schiff vernichten.«
    Maik Varesco brach der Schweiß aus allen Poren.
    Gleichmäßig schraubte sich das Beiboot hinauf in die trübe, undurchsichtige Atmosphäre. Dane Farr streifte die Gurte ab, klammerte sich an der Rückenlehne von Jerome Crests Sitz fest und redete im Flüsterton auf den Kommandanten ein - wahrscheinlich, um sich die Waffensysteme der Landefähre erklären zu lassen. Auch Mark begann zu flüstern. Er brachte die Lippen dicht ans Mikro des Funkgerätes, erklärte Ken Jarel die Situation, gab Anweisungen, an Bord der »Kadnos« alles für den Transit in den Hyperraum vorzubereiten.
    Charrus Rechte umklammerte den Sprach-Decoder. »Ihr habt keinen Grund, uns gefangen zu nehmen. Ihr habt auch keinen Grund, den Planeten anzugreifen - die Rhinos sind entschlossen, sich nicht zu wehren. Aber wir werden uns wehren, wir ...«
    »Du hast drei der Allwissenden getötet. Du wirst bestraft werden.«
    »Und ihr? Habt ihr nicht mehr als nur drei Rhinos getötet? Wir wollten euch nur gefangen nehmen, wollten mit euch verhandeln. Wir wollten euch sagen ...«
    Er stockte abrupt.
    Von der schrecklichen Waffe, deren Herstellungsgeheimnis in der Bibliothek der Rhinos schlummerte, durfte er nicht sprechen. Aber er wäre so oder so nicht dazu gekommen. Die Stimme aus dem Sprach-Decoder wurde schwächer, verstummte schließlich ganz, und der Nebel auf den Außenschirmen lichtete sich.
    Scheinbar reglos hing die »Kadnos« im Parkorbit über dem Planeten.
    Und dahinter, noch sehr weit entfernt ...
    »Heilige Flamme!« flüsterte Camelo.
    Charru hielt den Atem an. Sein Blick hing an den Schiffen - großen, glänzenden Kugelraumern,

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