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Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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ist und durch seinen Doppelgänger William Campbell ersetzt wurde. Oder wie bei Pink Floyd, die angeblich ihr Album Dark Side of the Moon synchron zu dem Film Der Zauberer von Oz komponiert haben sollen. Versteht mich nicht falsch, ich will euren Verdienst nicht schmälern, aber zu unserem Glück ist die Zeit sehr viel schnelllebiger geworden. Nachrichten kommen und gehen.“  
    „Vergesst nicht, sämtliche Fahrzeugbesitzer zu entschädigen, deren Autos wir uns geborgt haben“, sagte Alain und zog einen Zettel aus seiner Hosentasche. „Ich habe hier eine Liste mit den Kennzeichen. Es muss natürlich anonym geschehen. Du weißt Bescheid, Marcel?“
    Er nickte.
    All das ist überflüssig , dachte ich, wenn nur unser Plan gelingt . Aber vielleicht war es das auch nicht. Wenn Rose tatsächlich die Macht hatte, Menschen in die Vergangenheit zu schicken und sie damit zu ändern, warum hatte sie es erst soweit kommen lassen, dass der General den ganzen Schaden anrichten konnte? Vielleicht lag es daran, dass eine Veränderung der Vergangenheit von noch größeren Mächten, als diejenige, die Rose darstellte, nicht gern gesehen wurde. Oder daran, dass es mehr Energie benötigte, als ihr zu dem Zeitpunkt zur Verfügung stand. Oder das nach einem solchen Eingriff eine weitere Raumzeitdimension entstehen würde, aber die ursprüngliche trotzdem parallel weiter existierte, was sie dann ebenfalls verantworten müsste. In dem Fall war es sicherlich besser, all die Vorkehrungen zu treffen, an denen Marcel und die Zwillinge arbeiteten. Und wenn dem so war, hoffte ich nur, dass mein Bewusstsein in der Dimension endete, in der unser Plan gelungen war. So viele Möglichkeiten und wahrscheinlich noch sehr viel mehr. Aber ich traute mich nicht, Rose danach zu fragen.  
    „Hier ist was Interessantes“, rief Daxx und hielt Marcels Hand fest, der daraufhin sichtlich erschrak, da er ihn weder sehen noch hören konnte. „Nicht weiterklicken. Seht mal.“
    Auf dem Monitor war die digitale Ausgabe der Orange Orchid News vom heutigen Morgen zu sehen.
    „Moment“, bat ich Marcel und sah über seine Schulter. Die Headline auf der Titelseite lautete: Mysteriöser Leichenfund in Upper Hills. Ein großes Farbfoto zeigte den vermoderten Körper eines Mannes, der auf einem unbebauten Grundstück lag. Es war das der Villa, das konnte ich links und rechts an den Bildrändern erkennen, die beide benachbarten Anwesen zeigten. Auf dem linken hatte ich mit meinen Eltern gewohnt. Die Leiche war bis zur Unkenntlichkeit entstellt, teils skelettiert, teils mumifiziert. Die vergammelten Reste der Militärkleidung waren allerdings noch deutlich zu erkennen, angebrannt und zerschnitten. Der Tote lag in einer seltsam verwinkelten Stellung, so, als wäre er aus großer Höhe gestürzt, statt einfach nur zusammengebrochen oder hingeworfen worden zu sein. Es war mein Vater, der General.
    Ein heißes Feuer loderte in meinem Magen auf und fraß sich seinen Weg meine Kehle hinauf. Ich wusste nicht, ob es Erleichterung oder auch Trauer war. Ich hatte damals seinen Tod gesehen, aber es war nur so etwas wie eine Traumsequenz. Jetzt sah ich ein wirkliches Foto von seinem Leichnam. Unbemerkt hatte Rose eine Hand auf meine Schulter gelegt. In dem Bericht wurde der Verstorbene als John Doe bezeichnet, also unidentifiziert. Ich wusste, dass es bei den heutigen Methoden der Pathologie nicht lange dauern würde, bis sie seine wahre Identität herausfänden. Das würde noch mal für ordentlichen Rummel sorgen, schließlich war er vor fünfzehn Jahren spurlos verschwunden. Ich dachte an meine Mom, und wie sie darauf reagieren würde. Alain, der ebenfalls gebückt neben mir stand und den Artikel gelesen hatte, legte seine Hand auf meine andere Schulter und sagte: „Ist gut, Marcel. Mach weiter.“
    Die Zwillinge erhoben keinen Einwand, obwohl sie nicht wussten, wie das Ganze mit uns in Zusammenhang stand. Ich glaube, sie spürten, dass es mich belastete und das reichte ihnen, nicht weiter darauf einzugehen.
     
    Am späten Nachmittag war alle Arbeit bereits erledigt, da wir auf ein gemeinsames Mittagessen dank des ausgedehnten Frühstücks verzichtet hatten. Trotzdem hatten sich die Brüder zwischenzeitlich mit Nahrung versorgt; alles andere hätte mich auch gewundert. Alain holte sein älteres Ich, während Marcel seine Ausrüstung ordentlich zusammen packte und sie tatsächlich komplett in seinem Rucksack verstaute. Das brachte mich auf eine Idee.  
    Zehn Minuten später

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