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Soforthilfe bei Stress und Burn-out

Titel: Soforthilfe bei Stress und Burn-out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Kraemer
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Änderungen in einen Entscheidungsprozess gebracht werden.
    Ich nutze im Coaching eine Standardaussage, die sinngemäß so lautet: »In akuten Krisen wird vor einer Veränderung mit großer Tragweite erst die Krise beendet. Danach wird über die Veränderung nachgedacht. Entscheidungen müssen für die Zeit nach der Krise aufgehoben werden.«
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    Stress und Arbeitseffizienz
    In der Regel geht man davon aus, dass der Arbeitseinsatz und das Ergebnis in einer Relation zueinander stehen, und diese sollte den Ausführenden zufriedenstellen. Wenn man eine Ergebnissteigerung erreichen will, muss der Arbeitseinsatz gesteigert werden. Dies funktioniert im Normalfall und jeder berufstätige Mensch ist mit diesem
Wechselverhältnis schon konfrontiert worden. Unter Stress funktioniert dieser Mechanismus aber nur für eine sehr kurze Zeit und dann verändert sich das Verhältnis: Mit gesteigertem Einsatz nimmt die Effizienz ab statt zu.
    Die Erfahrung zeigt, dass ausgehend von einem Teammitglied diese Effizienzabnahme weitere Kreise ziehen kann. Wenn dieses Geschehen eine ganze Abteilung ereilt, kann es für das Unternehmen richtig teuer werden. Diese Begleiterscheinung von Burn-out, die Ineffizienz, belastet den betroffenen Menschen wie die ganze Umgebung. Sie demoralisiert und ist eine weitere Ursache des Selbstwertverlusts, der immer wieder Burn-out-Geschichten begleitet.
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    Kommunikation und Burn-out
    Burn-out-Erscheinungsformen sind immer eine Folge von Stress. Burn-out-Kompetenz ist immer auch Stresskompetenz, denn nur wenn Stress nicht zeitnah wieder abgebaut wird und sich Entspannung in ausreichender Weise einstellt, kommt es zu Störungen, die im Burn-out-Zustand gipfeln können. Befinden sich Menschen im Stresszustand, verändert sich auch ihre Kommunikation.
    Kommunikation dient der Verständigung zwischen Menschen. Sie ist die Grundlage jeder Beziehung. Ob sich jemand für seinen beruflichen Erfolg oder für die Gestaltung der Beziehung einsetzt: Die Kommunikation ist das Mittel, welches wir als Grundlage zur Bewältigung jeder Herausforderung brauchen. Wir brauchen Kommunikation, um keinen Stress zu bekommen.
    Nur: Mit der Zunahme gewisser Stresshormone in unserem Körper verschlechtert sich unsere Kommunikation - zum Teil dramatisch. Darum ist es wichtig, sich mit
Kommunikation unter Stress zu beschäftigen, um in aktuelle Stressabläufe als Betroffener wie als Außenstehender deeskalierend eingreifen zu können. Genauso wie Stress für schlechte Kommunikation und somit für viele neue Problemfelder sorgt, kann gute und gezielte Kommunikation Stress abbauen. Somit ist die Beschäftigung mit Kommunikation eine sehr gute Möglichkeit, um Stress nachhaltig senken zu können.
    Diesem wichtigen Zusammenhang widme ich im Folgenden ein eigenes Kapitel.

Kommunikation und Stress
    Was mittlerweile zum Thema »Kommunikation« Allgemeinwissen ist, basiert zu großen Teilen auf den Arbeiten von Kommunikationspionieren wie Paul Watzlawik, Virginia Satir, Milton Erickson und vielen anderen. Danach werden die ausgesprochenen Botschaften auch mit dem ganzen Körper ausgesprochen - das gesprochene Wort ist nur ein Teil davon. Die Körpersprache, die Stimme, der Ausdruck und die ganze Haltung des Trägers einer Botschaft sind von noch größerer Bedeutung, wie eine Botschaft abgeschickt wird und welche Wirkung von ihr ausgeht. Verschiedene Studien haben nachgewiesen, dass der verbale Inhalt nur gerade sieben Prozent der Kommunikationsleistung ausmacht und 93 Prozent vom nonverbalen Teil gefüllt werden.
    Ich stütze mich im Folgenden in weiten Teilen auf Virginia Satir, die erst einmal von einem kongruenten Kommunikationsstil ausgeht. Eine kongruente Kommunikation nach Virgina Satir liegt vor, wenn die Körpersprache exakt mit dem Inhalt einer Botschaft übereinstimmt. Wenn es Abweichungen gibt, haben wir eine Inkongruenz, die eine doppelte Botschaft liefern kann: Der Körper sagt etwas
ganz anderes als das, was verbal geäußert wird. Wenn wir die neuesten Ergebnisse der Hirnforschung berücksichtigen, verstehen wir auch, warum das so ist: Die Urteilsbildung über eine Botschaft wird im Bereich des Mittelhirns getroffen, und zwar bevor die Botschaft im Großhirn angekommen ist. Der Inhalt einer Botschaft wird also in Hirnregionen bearbeitet, die für Logik und Sprache zuständig sind - und diese agieren

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