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0778 - Draculas blutige Brautnacht

0778 - Draculas blutige Brautnacht

Titel: 0778 - Draculas blutige Brautnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Es stank in dem alten Wagen nach Urin, Schweiß und Erbrochenem, was den beiden müde wirkenden Wächtern kaum etwas ausmachte.
    Sie hockten ihrem Gefangenen lethargisch gegenüber und waren schon so versiert, dass sie das Schaukeln des Gefangenentransportes auch schlafend mit ihren Körpern ausglichen.
    Der Gefangene stöhnte auf. Er hieß Branco Uljaki, und sie hatten ihn wieder einmal erwischt. Diesmal würde er nicht in einem Knast landen, aus dem man leicht ausbrechen konnte, nein, dieser Wagen war auf dem Weg zu einer Anstalt, die einen verdammt schlechten Ruf hatte, denn zur Zeit des Diktators waren hinter diesen Mauern die Gefangenen zu Tode gefoltert worden. Der Bau galt nicht mehr unbedingt als großes Gefängnis, sondern mehr als psychiatrische Klinik, doch die kam einem Zuchthaus gleich, und Branco wusste es.
    Das Land lag am Boden. Chaos in Rumänien. Jeder jagte jeden.
    Viele jagten viele. Der Hass einiger Völkergruppen aufeinander hatte sich nach dem Zusammenbruch des Regimes freie Bahn verschafft, und man ging aufeinander los wie die Tiere.
    Davon wollte Branco nichts wissen. Ihm waren die Menschen egal, nein, nicht richtig egal, sonst hätte er sie nicht vor den Gefahren gewarnt. Man hatte nicht auf ihn gehört. Er war ausgelacht worden, und man hatte ihn schließlich festgenommen, um ihn in die Anstalt zu fahren. Wer glaubte jetzt noch an Vampire? Nicht einmal die Touristen kamen her, um die alten, gruseligen Stätten zu besichtigen. Doch sie irrten sich. Branco wusste genau, dass sie existierten, ein halbes Leben lang hatte er sie gejagt, war als Warner aufgetreten, als Mahner und Rufer. Die Menschen aber hatten ihn verlacht, und jetzt sollte er sogar eingesperrt werden. Das durfte nicht sein.
    Der Wagen schaukelte weiter über die schlechte Strecke. Er war der einzige Gefangene. Deshalb hatten die Aufpasser auch gute Laune. Mit einem wurden die beiden kräftigen Hundesöhne immer fertig. Früher waren es Banditen gewesen, jetzt arbeiteten sie für die Polizei, eine bestechliche Truppe aus Dreckskerlen.
    Sie stanken nach Schweiß. Ihre Uniformen waren verschmutzt. Sie hatten vor seinen Augen das Fladenbrot gegessen und es mit einer scharfen Soße gewürzt. Manchmal rülpsten sie auch. Wenn der Durst zu groß wurde, tranken sie selbst gebrautes Bier aus verbeulten Feldflaschen.
    Der Knastwagen hatte ein »Fenster«. Es war nicht mehr als ein Schlitz in der Wand. Da hatte Branco schauen können, wie die Zeit verging, der Tag allmählich düster wurde und die Dämmerung heraufzog.
    Noch vor Mitternacht würden sie am Ziel sein, und dann schlossen sich hinter Branco die Tore.
    Er spürte ein Kneifen im Magen, als er daran dachte. Er schaute auf seine Hände. Da die Wärter ihn nicht für gefährlich hielten, hatten sie ihm nur die Hände gefesselt. Einer hieß Krishan. Er war nicht nur dick und fett. Auf seinem Kugelkopf klebte das fettige Haar. Seine dicken Lippen glänzten feucht. Das Kinn ähnelte wabbligem Pudding.
    Krishans Kollege hieß Peter. Ein Mann deutscher Abstammung, der einiges hinter sich hatte: Soldat, Geheimdienst, Söldner. Er hatte viele Erfahrungen sammeln können und sollte angeblich die besten und perfidesten Foltertechniken beherrschen.
    Das blonde Haar wuchs als Stoppelschnitt auf seinem kantigen Schädel. Die Augen leuchteten in einem kalten Blau, und dicht unter dem Haaransatz leuchtete auf der Stirn eine rote Narbe. Das Andenken eines Säbelstichs, wie er selbst gern erzählte.
    Peter beobachtete den Gefangenen. Sein Blick sprach Bände. Er wartete nur darauf, dass Branco Uljaki etwas unternahm, das ihm nicht gefiel. Doch der Gefangene hütete sich. Er hockte auf seiner Pritsche und ließ sich ebenso durchschaukeln wie die anderen.
    Krishan griff wieder zur Flasche. Er schüttelte sie und erkannte anhand des Geräusches, wie voll sie noch war. Er nickte zufrieden, zog den Stöpsel ab, setzte die Flasche dann an und genehmigte sich einen Schluck! Das Bier war warm. Es roch und war bestimmt nicht mehr gut, doch Krishan schüttete das Zeug in sich hinein.
    »Du sollst nicht so viel saufen!«
    Er trank weiter.
    Peter rammte ihm die Faust in die Seite. Krishan verschluckte sich, die Öffnung löste sich von seinem Mund. Bier spritzte auf den Boden des Transporters. »Was willst du, Mann!?«
    »Hör auf zu saufen!«
    Krishan schloss die Feldflasche. »Warum denn, zum Henker? Warum soll ich aufhören?«
    »Weil ich es so will. Ich will nicht mit einem Besoffenen

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