Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Soforthilfe bei Stress und Burn-out

Titel: Soforthilfe bei Stress und Burn-out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Kraemer
Vom Netzwerk:
fünf Tagen beendet. Symptome können, nachdem die Ursache behoben ist, schnell und wirkungsvoll behandelt werden.
    Daraus ergeben sich folgende Fragen:
    â€¢ Wie kommt es, dass Männer weniger Hilfe suchen, und wie kann der Not von Männern und Frauen begegnet werden?
    â€¢ Wie kann man frühzeitig bei sich selbst und bei anderen erkennen, dass Stress die Ursache von Symptomen ist?
    â€¢ Wie kann eine Verwechslung mit psychiatrischen Diagnosen und Behandlungen vermieden werden?
    â€¢ Wie gelingt es, den Stresskreislauf zu durchbrechen und den unheilvollen Stressspeicher aufzulösen?
    Diese Fragen werden in diesem Buch aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Einerseits aus der Perspektive des Autors als Therapeut und Coach, andererseits aus der Perspektive persönlich betroffener Menschen, wobei der Autor sich selbst auch als Betroffener zu erkennen gibt. Weiterhin wird versucht, den Blick auf die Ursache von Burn-out zu lenken, denn dies ist die Grundlage dafür, um von den unheilvollen Symptombehandlungen abrücken zu können. Die Ursache, die sich im Kopf abspielt, ist nicht die einer psychischen oder seelischen Fehlstellung (psychische Erkrankung), sondern die einer biologisch, hormonell gesteuerten, also rein körperlichen Stressauswirkung. Die Verwechslung mit willens- und verhaltensbedingten
Erkrankungen bei Burn-out sorgt dafür, dass betroffene Menschen viel zu oft richtige Behandlungen erfahren - allerdings für die falsche Erkrankung.
    Â 
    Â 
    Männer, Frauen und Burn-out
    Frauen sind eher bereit als Männer, eine Schwäche einzugestehen und dementsprechend Hilfe zu suchen. Sie begeben sich häufiger in Behandlung als Männer. Männer bleiben länger unbehandelt, suchen weniger Hilfe und ihre Situation verschlimmert sich dramatisch. Suizid ist nur die extremste, aber sichtbare Spitze der Probleme. Die Stufen davor sind jedoch auch mit erheblichem Leid verbunden. Schlafstörungen, Körperschmerzen, Wunden, die nicht heilen, Konzentrationsprobleme und Angstzustände werden mit sich herumgetragen und leider zu oft selbst »therapiert«. Der Versuch, mit den Schwächen so umzugehen, dass sie nach außen hin nicht auffallen, führt zu einem Kompensationsverhalten, welches die Grenzen von gesundem und anregendem zu schädlichem und selbstvernichtendem Verhalten überschreitet. Übermäßiges Arbeiten, exzessives Sporttreiben, intensives Essen, zu viel trinken oder Medikamenten- und Drogenmissbrauch breiten sich langsam, aber sicher mit nachhaltigen und schlimmen Konsequenzen aus.
    Ein Grund, eine Behandlung möglichst zu vermeiden, liegt neben dem Selbstkontrollbestreben auch in unserem medizinischen System: Mit einer Selbstverständlichkeit »begibt man sich in Behandlung« - was immer mit einer Verantwortungsübertragung an den Arzt oder Therapeuten verbunden ist. Die Selbstverantwortung, welche für erfolgsverwöhnte Menschen ein sehr hohes Gut und notwendig für die Selbstkontrollmöglichkeit ist, wird mit dem
Ausfüllen der Patientenerklärung abgegeben. Als Patient ist man ab diesem Moment den Ärzten ausgeliefert. Man kann nur noch vertrauen oder hoffen. Ob das, was nun geschieht, mehr nützlich als schädlich sein wird, erfordert großes Vertrauen. Diese Aufgabe der Selbstverantwortung führt in ein großes logisches Dilemma. Als Macher und Entscheider, als Führungsperson mit Personal- und Budgetverantwortung sich nur noch in Vertrauen zu üben, erfordert eine hohe Leistungsforderung an den betroffenen Menschen, dessen Kräfte und Fähigkeiten ja wohlgemerkt in einem reduzierten Zustand sind.
    Wie wirkt es auf einen Menschen, der zum Beispiel 20 Jahre lang erfolgreich ein Unternehmen geleitet, die Verantwortung für ein Budget von 25 Millionen Euro getragen, den Nobelpreis in Physik bekommen hat, jedenfalls aus Eigenbetrachtung erfolgreich mit und durch seine Autonomie war, wenn er sich in eine psychosomatische Klinik begibt?
    Versetzen Sie sich in die Lage von Herrn Bertram, 44 Jahre alt, Geschäftsführer einer Versicherungsgesellschaft. Nach einer Umstrukturierung übernahm er eine Ländereinheit, bei der in den vergangenen sechs Jahren sehr viel schiefgegangen war. Er wurde als Sanierer eingesetzt und musste gleichzeitig mit einer gewaltigen Marktveränderung klarkommen. Die Herausforderung war enorm. In dieser Zeit erkrankte auch noch seine Ehefrau, und über vier

Weitere Kostenlose Bücher