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Sohn der Dunkelheit

Sohn der Dunkelheit

Titel: Sohn der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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diesem Menschen, mit dem Sie neulich essen waren? «
    Seine Einbrecherin runzelte die Stirn – vielleicht, weil er so merkwürdig » Mensch « gesagt hatte. » Nein, nicht seinetwegen. «
    » Dann lebt er also nicht hier. «
    » Nein, nur ich und meine Großmutter. «
    » Das gefällt mir. «
    » Warum interessiert Sie das überhaupt? «
    » Das frage ich mich selbst täglich « , murmelte er. » Doch erklären Sie mir, was spricht gegen unser Treffen, wenn es nicht an diesem Mann liegt? «
    Seine Einbrecherin schob erneut ihr Haar zurück über die Schulter und schüttelte den Kopf. » Sie sind … gefährlich. «
    » Das sagt die Frau, die selten unbewaffnet ist. «
    Sie hob das Kinn. » Glauben Sie etwa, ich hätte das blutige Messer in Ihrem Flur nicht gesehen? «
    » Ach, das. « Er winkte ab. » Ich musste nur etwas regeln. «
    » Ich dachte, Sie hätten ihn umgebracht. «
    » Wen? «
    » Mark – meinen Freund. «
    » Freund « , hörte er sich knurren. » Das ist er also. «
    » Und wen haben Sie umgebracht? «
    Assail wollte sich eine Zigarre anstecken, aber sie hielt ihn zurück. » Meine Großmutter riecht es. «
    Er blickte zu dem geschlossenen Fenster im ersten Stock auf. » Wie? «
    » Bitte lassen Sie es bleiben. Nicht hier. «
    Assail neigte den Kopf und nahm es hin – obwohl er noch nie für jemanden auf etwas verzichtet hatte.
    » Wen haben Sie getötet? «
    Es war eine sachliche Frage ohne jeden Anflug von Hysterie, wie man es von einer Frau erwarten mochte. » Das muss Sie nicht kümmern. «
    » Dann ist es besser, wenn ich nichts davon weiß, hm? «
    Da er einer anderen Spezies angehörte als sie, konnte man das wohl sagen.
    » Niemand, den Sie je getroffen hätten. Aber ich kann Ihnen versichern, dass ich meine Gründe hatte. Er hat mich betrogen. «
    » Dann hatte er es verdient. « Das war keine Frage, vielmehr schien sie ihm zuzustimmen.
    Ihm gefiel, wie sie es aufnahm. » Ja, das hat er. «
    Sie schwiegen eine Weile, dann musste er einfach fragen: » Wie heißen Sie? «
    Sie lachte. » Sie meinen, das wissen Sie nicht? «
    » Woher sollte ich? «
    » Guter Punkt – ich sage es Ihnen, wenn Sie mir erklären, was Sie zu meiner vovó gesagt haben. « Sie schlang die Arme um sich, als wäre ihr kalt. » Sie haben ihr gefallen. «
    » Wem gefalle ich? «
    » Meiner Großmutter. «
    » Aber woher sollte sie mich kennen? «
    Die Einbrecherin runzelte die Stirn. » Von vorhin, als Sie geklingelt haben. Sie hält Sie für einen anständigen Kerl und will Sie bei Gelegenheit zum Abendessen einladen. « Erneut sah sie ihn mit ihren unglaublich dunklen Augen an. » Nicht, dass ich das befürworten … Was denn? Aua! «
    Assail zwang sich, seinen Griff zu lockern. Er hatte gar nicht bemerkt, dass er sie am Arm gepackt hatte. » Ich habe nicht bei Ihnen geklingelt. Und ich habe noch nie mit Ihrer Großmutter gesprochen. «
    Seine Einbrecherin öffnete den Mund. Klappte ihn wieder zu. Öffnete ihn erneut. » Sie waren heute nicht schon einmal da? «
    » Nein. «
    » Aber wer fragt dann nach mir? «
    Ein übermächtiger Beschützerinstinkt ergriff Besitz von Assail. Seine Fänge fuhren aus, und seine Oberlippe kräuselte sich nach oben. Doch dann sammelte er sich und verbarg die Anzeichen seiner Gefühle rasch wieder.
    Er nickte zur Küche. » Wir gehen rein. Jetzt. Und Sie erzählen mir mehr. «
    » Ich brauche Ihre Hilfe nicht. «
    Assail sah sie von oben herab an. » Sie bekommen sie trotzdem. «

31
    Trez war es nicht gewöhnt, herumchauffiert zu werden. Er saß lieber selbst am Steuer. Hatte die Kontrolle. Entschied, wann er links oder rechts fuhr. Doch diese Form der Selbstbestimmung stand heute Abend nicht zur Debatte.
    Im Moment saß er im Fond eines gebäudegroßen Mercedes, gesteuert von Fritz, wie er in Wirklichkeit hieß, der wie ein Henker raste – was man gar nicht erwartete von einem Butler, der aussah, als wäre er siebentausend Jahre alt.
    Gut, da Trez noch etwas angeschlagen war von diesem letzten Migräneanfall, war es vermutlich okay, ausnahmsweise einmal Fahrgast zu sein. Aber wenn er und iAm bei der Bruderschaft einzogen, mussten sie irgendwann erfahren, wo dieses verdammte Anwesen …
    Aber was war das?
    Plötzlich lag eine Veränderung in der Atmosphäre, etwas, das Trez nur am Rande seines Bewusstseins wahrnahm und nicht greifen konnte – eine undefinierbare Bedrohung. Und siehe da, vor dem Fenster verschwamm die mondbeschienene Landschaft, und seine Sicht verzerrte sich.
    Trez

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