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Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Titel: Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Alec
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Schande in Yale, Junge.« James umarmte ihn fest. »Wenn du einen guten Abschluss machst, kannst du auf die Filmakademie gehen. Ich habe dir mein Wort darauf gegeben.«
    Jason nickte knapp. Jetzt konnte auch er seine Rührung nicht ganz verbergen.
    »Danke, Dad«, sagte er. Er zauste Nicks Haar, dann schlug er Adrian auf die Schulter. James und Lilian wandten sich um und gingen durch die Passkontrolle und weiter in Richtung Pier, zusammen mit Adrian und Nick, der die Hand seines Vaters fest umklammert hielt.
    »Hey, Nick!«, rief Jason.
    Nick drehte sich um.
    »Ich bin nicht mehr da, um auf dich aufzupassen – und Adrian geht nach Gordonstoun. Kommst du mit den Inselaffen allein klar?«
    Nick ließ die Hand seines Vaters los und schoss die Gangway zurück. Er duckte sich unter den Händen eines überraschten Passkontrolleurs hindurch, rannte mit voller Wucht gegen Jasons Beine und vergrub sein Gesicht in Jasons zerrissenen Jeans.
    Jason kniete sich hin und hob sanft Nicks tränenüberströmtes Gesicht an, bis ihre Augen auf einer Höhe waren.
    »He, Kumpel«, flüsterte er. »Ich bin immer für dich da. Ganz gleich, was passiert.«
    »Ganz gleich, was …«
    »Ganz gleich, was auch geschieht«, bekräftigte Jason. Er hielt Nick die linke Hand hin. »Denk dran. Brüder halten zusammen …«
    Nick legte seine Patschhand auf Jasons Hand. In diesem Augenblick kam auch Adrian die Gangway zurückgelaufen. James war in ein Gespräch mit dem Passkontrolleur verwickelt, der nickte und Adrian durchwinkte. Adrian lief auf Jason zu und legte seine Hand über Nicks.
    »Brüder«, sagte Jason, der sich wieder aufgerichtet hatte.
    »Brüder!« , riefen Adrian und Nick im Chor.
    »In alle Ewigkeit!«, fügte Nick emphatisch hinzu.
    Jason blickte auf das süße Gesichtchen seines fünfjährigen Bruders hinunter und schenkte Nick ein schiefes Grinsen.
    »In alle Ewigkeit, Kumpel«, murmelte Jason. »Mein Wort drauf.«
    Sein jüngster Bruder nickte ernst.
    Ein Blitzlicht ging los, als Maxim auf den Auslöser seiner neuesten »Erfindung« drückte: eine große schwarze Digitalkamera mit einer Vielzahl beeindruckend aussehender silberner Zusatzgeräte.
    Das Schiffshorn ertönte.
    »Kommt, wir müssen an Bord!«, rief James. Nick und Adrian rannten wieder die Gangway hinauf. Dann drehten sie sich noch einmal um und winkten wild zu Jason zurück.
    »Ich werde euch vermissen!«, rief Jason.
    Die Kamera blitzte erneut.
    James und Lilian standen an der Reling und winkten. Lilian weinte und warf ihrem Sohn einen letzten Kuss zu.
    Jason holte tief Luft, als sein Vater als Letzter im Innern des Schiffs verschwand.
    Maxim ging mit der Kamera in der Hand auf Jason zu.
    »Fahren wir zurück, Master Jason?«
    »Okay. Wir müssen packen. Yale ruft.«
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

SECHSUNDZWANZIG JAHRE SPÄTER

XV
BRÜDER
     
     
     
    Samstag, 18 . Dezember 2021 King-David-Hotel,
Jerusalem
     
     
    J ason De Vere ging in der marmorverkleideten Lobby des King-David-Hotels hin und her und bellte dabei Anweisungen in das Freisprechset seines Handys. Zum dritten Mal innerhalb kurzer Zeit sah er auf seine Armbanduhr, dann ließ er sich widerwillig in einen großen Lesersessel fallen und nahm sich, weil er nichts Besseres zu tun hatte, den Wirtschaftsteil der Washington Post vor. Gott sei Dank war der Dritte Weltkrieg nun endlich vorbei. Das Ischtar-Abkommen konnte für seinen Geschmack nicht schnell genug kommen, und er wusste, dass diese Meinung von Hunderten von Wirtschaftsführern im ganzen Nahen Osten und der westlichen Welt geteilt wurde. Zumindest in der Medienindustrie kehrte langsam wieder Normalität ein. Er nahm einen Schluck von dem lauwarmen schwarzen Kaffee und verzog das Gesicht. Die Jerusalemer Büros von VOX waren weitgehend vom Krieg verschont gebelieben, aber seine ganze Mannschaft in Tel Aviv war dem Atomschlag des Iran zum Opfer gefallen. Er seufzte. Und auch das King-David-Hotel gab es immer noch.
    Er schreckte aus seinen Gedanken auf, als draußen vor dem Hotel Sirenen aufheulten.
    Adrian war endlich angekommen.
    Drei schwarze Kastenwagen mit offenem Heck, besetzt mit jeweils sechs bewaffneten EU -Sicherheitskräften, führten den Korso an. Ihnen folgte der gepanzerte schwarze Mercedes des Europäischen Präsidenten. Vier weitere Mercedes-Limousinen und drei noch größere Personenschutz-Begleitfahrzeuge kamen anschließend mit quietschenden Bremsen vor dem Hotel zum Stehen. Das Heulen ihrer Sirenen war

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