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Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Titel: Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Alec
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herein, mit einem süßen blonden Fünfjährigen im Schlepptau.
    Nicholas De Vere spähte unter seinem langen Pony hervor. Er sah seine Mutter, und ein spitzbübisches Grinsen überzog seine Wangen. Lilian drehte sich um und wischte die Tränen aus dem Gesicht. Sie hatte sofort ihre Fassung wiedergefunden und breitete die Arme aus.
    »Nicholas, Liebling …«, sagte sie. »Danke, Laura. Ich hatte ein kleines Malheur. Sei so lieb und wisch es auf, ja?«
    Nick lief zu Lilian hinüber. Plötzlich hielt er mitten im Laufen inne, als er seinen Vater gewahrte. Sein Gesicht leuchtete auf.
    »Dad!«, rief er und rannte in die offenen Arme seines Vaters. James packte ihn und hob ihn hoch über den Kopf. Nick kreischte vor Entzücken, bevor James ihn wieder absetzte.
    Eine starkknochige, deutsch aussehende Frau stand an der Tür. Sie hatte ihr blondes Haar zu einem strengen Dutt zusammengebunden, trug ein unvorteilhaftes Stoffkleid mit Hahnentrittmuster und dicke schwarze Strümpfe, die ihre festen Waden betonten. Unmittelbar hinter ihr stand ein gut aussehender, beinahe schön zu nennender Junge von etwa dreizehn. Sein dunkles Haar war kurz geschnitten und umrahmte ein blasses Gesicht mit markanten Wangenknochen. Sein Blick war ernst.
    »Hat Adrian seine Hausaufgaben gemacht, Frau Mähling?«, fragte Lilian mit plötzlich kühlem Blick.
    Frau Mähling nickte kurz. »Master Adrian hat seinen Aufsatz in Sozialwissenschaften fertig geschrieben. Er hat noch Mathematikaufgaben zu lösen.«
    Lilian nickte. Adrian ging zu seinem Vater hinüber, der einen Arm um ihn legte und ihm auf den Rücken schlug.
    »Gut, dich zu sehen, Dad.« Adrian umarmte seinen Vater mit Wärme.
    »Auch schön, dich zu sehen, mein Junge.« James fuhr ihm durchs Haar.
    Maxim kam mit einem Tablett Kanapees herein und setzte es auf dem Tisch ab. James warf einen skeptischen Blick darauf und nahm sich vorsichtig ein klebriges Cocktailhäppchen, das so aussah, als ob es mit grüner Marmelade belegt worden sei.
    »Ein neues Rezept, Master James«, sagte Maxim, der vor Stolz strahlte.
    James tauschte einen Blick mit seiner Gattin.
    »Beatrice und Pierre haben heute frei«, erklärte Lilian, die ein ungewolltes Lächeln unterdrücken musste.
    James knurrte, nahm einen Bissen und spuckte ihn nur Sekunden später in sein Taschentuch.
    Adrian zwinkerte Nick zu, der sofort in ein lautes Gekicher ausbrach.
    »Chili, Maxim?«, fragte James.
    »Chili, Sir«, verkündete Maxim stolz.
    James sah sich um und runzelte die Stirn. »Wo ist Jason?«
    Maxim hob die Brauen. »Mir wurde soeben zugetragen, dass Master Jason leider ein technisches Problem mit seinem Wagen hatte …« Der Butler verzog leicht das Gesicht. »Er sei auf dem Weg nach Hause, Master James.«
    James seufzte.
    Plötzlich war draußen ein lautes Bremsenquietschen zu vernehmen, begleitet von grölendem Gelächter. Lilian ging zum Fenster und sah hinaus. Draußen zwängte ein hoch aufgeschossener Siebzehnjähriger seine schlaksige Gestalt aus einem rostigen giftgrünen Ford Mustang, der vollgestopft mit Oberstufenschülern war.
    Eine hübsche Blondine schlang kokett die Arme um Jason, der sie mit seinem üblichen jungenhaften Charme angrinste. Er blickte nach oben und sah Lilian am Fenster des Salons stehen.
    Er errötete bis unter die Haarwurzeln und knallte die Autotür zu. Die Mädchen im Fond des Autos warfen ihm Küsschen zu, während die Jungs unverständliche Beleidigungen schrien.
    Jason schlang seine Tasche über die Schulter und lief die Eingangsstufen hinauf. Wenige Augenblicke später stieß er die Tür zum Salon auf.
    »Mom …« Er funkelte sie an, dann gab er ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Seine Augen leuchteten auf, als er seinen Vater sah.
    »Hey, Dad! Du bist wieder da?«
    Ein aufrichtiges Lächeln trat in Jasons Gesicht.
    »Hallo, Adrian, Nick!« Er packte Nick an der Schulter und zog ihn zu sich. »An der Haustür sind vier Security-Typen.«
    Adrian und Nick stürmten sofort in Richtung Tür.
    »Peng! Peng!«, kreischte Nick und zielte mit einer unsichtbaren Pistole auf Adrian.
    Ihr Vater hielt die Hand hoch.
    »Setzt euch, Jungens«, sagte er ernst. »Eure Mutter und ich haben etwas mit euch zu bereden.«
    Mit einem Aufstöhnen feuerte Jason seine Tasche in die Ecke. Die beiden Jüngeren kamen widerwillig zurück. Jason boxte Adrian in die Seite, der daraufhin wütend zurückschlug.
    »Hört auf damit!« Lilian sah Jason warnend an. »Euer Vater hat euch etwas zu sagen.« Sie

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