SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)
untereinander mit grünlichen Linien oder Kabeln verbunden, welche als Mauersteine gelten könnten.
Und alles in einer auffälligen Unordnung, in ein sanftes gelbliches Licht getaucht, was von irgendwoher kam.
Die Videokameras und CD-Kameras nahmen auf.
Davon jedenfalls gingen die Leute aus.
„Kann mir mal jemand verraten, wieso wir mit einem Videorecorder anstelle eines DVD und direkter Satellitenübertragung arbeiten, Leute? Das sollten die dort draußen doch in live sehen können!“
„Die Direktübertragung ist nicht möglich, die Sendung kommt draußen nicht an, Laurie“, erwiderte erklärend Victor Vinogradow und bannte ihre erstaunten Gesichtszüge aufs Band.
Und dann einen Sitz vor einem schwebenden Würfel mit den Ausmaßen eines normalen 26-Zoll-Bildschirmes, der bestimmt nicht auf der Basis von Siliziumtransistoren arbeitete, erst noch verdeckt durch die Rückenlehne des Sitzes, eine Figur, in einer eigenartigen Tracht grünlich schillernder Textilie, ein Skelett, vornübergesunken auf eine Art Schaltpult und nur durch weiße Haltegurte auf dem Sitz fixiert.
Als Bill Sander den Sitz drehen wollte und dabei das Skelett leicht berührte, sahen sich all vor dem Lauf einer Waffe, zumindest konnte das Ding eine Waffe sein, welche der Kyborg auf sie gerichtet hatte und die niemand vorher an ihm bemerkt hatte.
Wie kann man einem nackten Seemann in die Tasche greifen , war eine oft benutzte Frage der Seeleute, wenn es um staatliche Eingriffe in die ihre Miniverdienste ging und der Kyborg, zwar kein Seemann, war jedoch ebenso nackt, woher kam dann also diese Waffe?
„Mir scheint, dem Roboter hat es missfallen, dass du das Skelett angefasst hast, Bill.“
Der Kyborg begann leise sprechend einen Monolog, unverständlich für die Menschen.
Bill Sanders trat vom Sitz des Skelettes zurück, der Kyborg integrierte die Waffe in seinem rechten Arm, als ob man einen Metallstab in flüssiges Metall einbettete.
Igor Yaroslaw meinte in die Stille hinein: „Mir scheint, die Kyborgs, zumindest dieser hier, sind als Wachmannschaften im Einsatz und so programmiert, dass sie menschliches Leben schützen, genau so, wie es in einigen Science-Fiction-Romanen beschrieben wird, und was, wenn man es richtig betrachtet, ganz und gar nicht abwegig ist.“
„Und seine Reaktion uns gegenüber war doch feindlich, feindlicher geht’s nicht mehr, als eine Waffe auf einen zu richten, oder?“, hielt Michael Yakutin dagegen.
„Das ist bestimmt ein akutes Dilemma für ihn und seinen uralten Programmspeicher. Wir sind Menschen, aber für ihn unbekannt, vielleicht sogar abstrakt. Jenes Skelett dort dagegen ist es vielleicht nicht“, ertönte die Antwort und mögliche Erklärung, zu der alle bejahend nickten.
„Lasst uns weiter vorrücken, ohne Sachgegenstände oder Skelette anzufassen, dann wird uns wahrscheinlich kein Stein in den Weg gelegt, glaube ich“, meinte Laurie.
Die Gruppe setzte ihre Erkundung unter allen denkbaren Vorsichtsmaßnahmen fort, verfolgt vom Kyborg, den sie von nun an „BORIS“ nannten.
Der nächste Raum, groß wie ein doppelstöckiger Londoner Autobus, enthielt Sachen, die wie Schutzanzüge im NASA-Style aussahen und im Gegensatz zu diesen nicht weiß, sondern bläulich schillernd, in diversen Körpergrößen, ordentlich aufgereiht an einer Wand hingen.
„Auf den Ärmeln dieser Anzüge sind flexible Anzeigen und Dioden angebracht, gleich denen, wie sie neuerdings auch in unserer heutigen Technik angewandt werden, und, soweit mir bekannt, aus Thienothiophen-Polimeren bestehen, daher sehr biegsam sind, was ihren Einsatz auf flexiblen Materialien erlaubt“, tat einer aus der Gruppe kund.
„Diese Technik, wenn es eine dergleichen sein sollte, ist so neu, dass sie unmöglich auf einem heutigen Raumanzug angewandt wurde, weniger noch auf einem vor sagen wir mal zehn, hundert oder tausend Jahren. Und das wiederum bedeutet, dieses NLI oder UFO ist aus dem Gestern oder aus dem Vorvorvorgestern“, bemerkte Bill Sanders, worauf ihn alle erstaunt ansahen.
„Von welchen Vorvorvorgestern redest du, Bill?“
„Genau da liegt der springende Punkt, an dem der Elefant sein Wasser lässt. Wann? Ich gehe davon aus, dass dies anhand von einigen DNA-Proben demnächst klar sein wird.“
„DNA-Proben, woher, wovon?“
„Von einem der Fingerknochen des Skeletts.“
„Wie, was hast ...?“
„Nicht hier, nicht jetzt Laurie, später.“
Und dann standen sie wieder vor einem Gefahren ausstrahlenden Schott,
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