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SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

Titel: SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Kittner
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kann so einfach sein. Die richtigen Leute müssten nur die richtigen Entscheidungen treffen, die Politiker genug große „Klöten“ haben.
    Das wäre schon annähernd alles!
    Währenddessen quäkte das UKW, wir sollten den Kurs ändern und so weiter.
    Ich tat es, weil die internationalen Seefahrtsregeln es so fordern. Fischern beim Fischfang ist auszuweichen.
    Zur Hölle mit ihnen und ihrer egoistischen Kurzsichtigkeit.
    Gegen Nachmittag hin fuhren wir in genügend großem Abstand an den Fangschiffen vorbei, zu denen sich ein riesiges Kühlschiff gesellt hatte, dessen Flagge wir wegen der Distanz nicht erkennen konnten, aber dessen Baustil auf einen Asiaten hinwies.
    Bestimmt ein Japaner, Nation, welche außer Walen und Delfinen eben auch Thun in Riesenmengen auf dem Speiseplan hat, egal woher, egal wie teuer, egal unter welchen Bedingungen gefangen.
    Geld regiert eben die Welt und nichts mehr.
    Absolut nichts mehr.
    Und das so lange, bis eben nur noch Geld zum Verzehr auf den Speiseplänen der besten Restaurants steht, Dollars, Peseten, Yen, Francs, Deutschmarks, Euros oder was eben sie wollen, je nach Geschmack in Münzen oder Scheinen. Die gerade frisch in die Portemonnaies eingesackten Euros, wie werden die munden?
    Die Sonne hing voll im Westen, beleuchtete die leichte Dünung, die wie ein enormer Spiegel das gleißende Lichtspiel reflektierte und einem Unachtsamen einen kräftigen Sonnenbrand verpassen kann, ohne dass der, den es erwischt, es sofort und rechtzeitig „schnallt“, wegen des anscheinend kühlenden Fahrtwindes.
    Wir diskutierten noch eine Weile und Ute verließ nach einigen Minuten mit dem Biologen zusammen die Brücke, noch bevor unser Kapitän seinen Wachantritt hatte.
    Die Sobek erreichte die vorher bestimmte Position nach einer Reise ohne besondere Vorkommnisse bei 32º 59,6 N und 26º 59,6 O mit einer Wassertiefe von 2999 Metern unter dem Kiel, also genug, um stehend trinken zu können, pünktlich nach Plan am Abend des 13. Junis und setzte die Selbstpositionierungselektronik mithilfe der Bug- und Heckstrahlruder ein, da keine Ankerkette an Bord für eine derartige Wassertiefe von 3000 Metern ausgelegt war.
    3000 Meter würden eine mindestens dreifache, besser vierfache, Kettenlänge erfordern, was ein nahezu sicheres Ankern gewährleisten würde.
    Das ist ein Erfahrungswert.
    Es dauerte keine halbe Stunde, als im Radar von Land her kommend ein Echo auf dem 6. Seemeilenring erschien. Die kalkulierte Geschwindigkeit des Echos lag bei guten 30 Knoten und hielt genau auf die Sobek zu, wie das Truemotion-Radar unfehlbar anzeigte. Dieses supermoderne Gerät mit einer Möglichkeit, unter anderem, bis zu zehn und mehr verschiedenen Objekten, deren Kurse und Geschwindigkeiten anzuzeigen, sowie die daraus resultierenden Kollisions- oder Ausweichkurse zu berechnen, ist in der Lage, dann auch noch einen verschlafenen Wachhabenden auf den Plan zu rufen, bevor es zum Schiffeversenken kommt.
    Wir hatten das Gerät Nummer 6 der neuesten Serie an Bord stehen.
    „Das Küstenschutzboot“, sagte mir der „Alte“ gedrückt lächelnd und nahm den UKW-Telefonhörer aus der Federgabel, welche jene mit einem lauten “Klack“ freigab.
    Auf der Brücke anwesend waren der Kapitän, Ute, Albert Einstein Nummer zwei, der Matrose Reimers am Ruder und meine Wenigkeit, nahe dem Kartentisch.
    Ich schnappte mir einen Kieker, das Beste vom Besten, mit eingebautem Kompass sowie integrierter Innenbeleuchtung desselben und dazu noch eine automatische, aufwendige Horizontnivellierung, welche das Bild zu den Augen immer richtig in Position halten sollte, was manchmal sogar funktioniert, obwohl der Kahn unter deinen Beinen Samba tanzt. Ich richtete dieses Prachtstück auf die See hinaus, dem herankommenden Boot entgegen.
    Und da war es auch schon, eine hohe, weiße Bugsee zeigte seine Position an, auch wenn vom Fahrzeug selbst noch nichts zu sehen war.
    Doch halt, da war der Radarmast, dann das Ruderhaus sichtbar. „Küstenschutzboot RA , hier das Forschungsschiff M/V Sobek, hören Sie mich?“
    Der „Alte“ weiß schon jetzt, wer da im Anmarsch ist. Außerdem das mit dem MV, also Motorvessel anstelle vom MS, gleich Motorschiff, ist gewöhnungsbedürftig , schoss es mir durch den Kopf.
    Etliche Minuten später ging plötzlich die Steuerbord-Brückentür auf und unser bekannter ägyptischer Offiziersgast erschien im Rahmen, trat mit wenigen Schritten zum Kapitän heran und streckte fordernd eine Hand nach dem Hörer aus,

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