SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)
Autoscheinwerfer, Leuchtreklamen und Fabrikanlagen verhindern das.
Darunter, dicht unter der Kimm, erschien eine andere Milchstraße, eine Lichterkette, der Via Lactea gleich, doch beileibe nicht so herrlich, dort am Horizont.
Die „Global Challenger“ trat auf den Plan und mit ihr Ron Clayton.
Das UKW wurde warm bei den Gesprächen auf der vorher abgesprochenen Frequenz des Kanals 72 zwischen uns und dem Bergungsschiff, welches sich einige Stunden später positionierte und dann dessen Kapitän sofort die Oberaufsicht über alles, was nun folgen sollte, übernehmen wollte.
„Das war so nicht abgemacht“, mümmelte der „Alte“, „dieser Ron irrt sich gewaltig. Melden Sie ein Seegespräch nach Hamburg an, Chiefmate“, womit er natürlich mich meinte. Plötzlich und ohne vorherige Ankündigung erschien der „Ägypter“ auf der Brücke, bat unseren „Alten“ um den UKW-Hörer, drückte die Sprechtaste, nachdem er die Erlaubnis hatte, und rief das Bergungsschiff an.
Das vonseiten des Ägypters in exzellentem Englisch geführtem Gespräch, welches nur selten in rollendem, breitem Texas-Amerikanischem Englisch unterbrochen wurde, machte dem „Challenger“-Kapitän Ron Clayton unmissverständlich klar, wer hier das Sagen hatte.
Er, Ron, nicht.
Während dieser Begebenheiten wurde unsere schwach beleuchtete Brücke zuerst unbemerkt von Ute und „Einstein Nummer zwei“ geentert.
Dass „Einstein Nummer zwei“ Arabisch verstand und fließend sprach, war mir absolut neu.
Was mich aber weniger überraschte, um ehrlich zu sein, bei dreizehn von ihm beherrschten Sprachen galt für mich, dass auch Ute dieser mächtig war, denn beide griffen in das Geplänkel des Ägypters ein.
Ich glaube, dem „Chicken Farmer“, wie der Ägypter den Ami dort drüben nannte, musste der „Kamm in der Tasche aufgehen“, als er die beiden Sprachen gemixt, so richtig aufgemischt, im Hörer hatte.
Fürs Erste hieß es 1:O für uns, das war nach dem abschließenden „Over and out!“ des Ägypters klar.
Unser Skipper bat ihn hinunter in die Kapitänskajüte.
Ute und „Einstein Nummer zwei“ blieben bei mir oben und verwickelten mich in ein Gespräch, welches mir die Augen etwas weiter als bisher öffnete.
Nach dem neuesten Stand der Dinge lief eine Großaktion in diversen Ländern an, um, soweit eben möglich, Klarheit über die Herkunft dieser etwaigen UFO-Teile zu erringen.
Und anscheinend erwartete man diese wichtigste Entdeckung hier, auf dieser Position, nur eben tief unter uns.
Wie wurde die von einer älteren Passagierin auf der „Titanic“ gestellte Frage nach der augenblicklichen Entfernung zum Land vom Kapitän beantwortet?
„Rund dreitausend Meter, werte Frau!“
Die reichlich schmuckbehangene Dame schaute in die Runde, sah natürlich keines und fragte: „Dreitausend Meter? Aber ich sehe ja gar nichts!“
„Nach unten, liebe Frau, nach unten!“
„Und wo sind die Rettungsringe, Herr Kapitän?“
„Dort draußen an Deck, sehr verehrte Frau!“
„Goldgelb?“
„Natürlich. Die sind aus purem Gold, der Reeder hat an nichts gespart, liebe Frau!“
Es klatschte laut und vernehmlich in der eisigen See und ...
Als der Morgen graute, begannen die Arbeiten an Deck.
Unser Mini-U-Boot „Thetis“ wurde aus den Halterungen befreit, durchgecheckt, bemannt und unter aufmerksamen Blicken der halben Besatzung in die ruhige See abgefiert.
Jetzt begann die interessante Seite unseres Geschäftes. Jetzt begann der Haupttest auch für die „Thetis“. Konnte sie diesem enormen Wasserdruck, der in 3.000 Meter herrscht, wirklich standhalten?
Schaffte es die installierte Bordheizung, erträgliche Temperaturen im Innenraum aufrecht zu halten, da die dort unten im Wasser rundherum um Etliches unter dem Gefrierpunkt liegt?
Hielten die neuen Konstruktionsmaterialien, was die Erbauer und Ingenieure versprachen und ausgetestet hatten, wirklich?
In den verschiedenen Containern an Deck sowie in einigen Räumen unter Deck verfolgten viele Augenpaare den Tauchgang auf den Bildschirmen und den Instrumenten, die bisher alle normale Anzeigen auswiesen.
Die drei Mann der Thetisbesatzung fühlten sich trotz aller Anspannungen, die ein solcher Tauchgang hervorbrachten, anscheinend pudelwohl.
Herzfrequenzen, Pulsschläge und Atemtätigkeiten zeigten normale Werte.
Die Heizung funktionierte astrein.
Zumindest, bis sie die 2901-Meter-Marke erreichten.
Minus sechs Grad Celsius.
Von dort an lief so einiges gegen den
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