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SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

Titel: SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Kittner
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machst du denn da unten an Deck? Suchst du Pilze?“
    „Der Steuermann sieht aus wie ein abgeschossener Maikäfer!“ Eine zweite Stimme.
    Eine andere, innerliche Stimme, meine gedankliche Antwort: „Und du wie ein frisch geficktes Eichhörnchen“, konnte ich leider nicht mündlich artikulieren, obwohl ich nicht übel Lust dazu verspürte.
    Schade drum.
    Sehr witzig, die beiden, und außerdem verloren sie die Achtung vor ihrem Chiefmate.
    Und ich war immer noch unfähig zu antworten, um sie zur Hölle oder zum Klabautermann zu schicken, was so in ungefähr dasselbe war.
    Noch mehr Schuhe und Hosenbeine gesellten sich dazu.
    Noch mehr Gesichter.
    Dann kniete einer nieder und nahm mir den CD-Recorder aus der linken Hand, wobei er fest an dieser Schlaufe zog, mit der wir, Kamera und ich, fast eine Einheit darstellten, bis jemand sie mir fast gewaltsam abnahm.
    Ich erkannte dann irgendwann Ali Bey Souleiman, den ägyptischen Küstenschutzbootkommandanten, dessen rechte Hand, mit der er die Kamera umklammerte, aus meinem Gesichtskreis nach oben hin entschwand.
    Ich wollte eigentlich etwas dazu äußern, konnte aber nicht.
    Viele Leute umringten Ali Bey und die Kamera.
    Alle schauten auf den auf kleinen Bildschirm im Sucher, dem derzeitigen „Highlight“ der koreanischen Technik, obwohl anscheinend nur wenige Augenpaare etwas Brauchbares, wegen der Minigröße des Bildes, erhaschten.
    Doch das Wenige war anscheinend allerhand.
    An meine Wenigkeit, noch immer rumliegend wie ein alter Feudel, wurde von jetzt an, bis zum Ende der Filmszene, nicht viel Zeit verschwendet.
    Das werde ich ihnen heimzahlen, versprach ich insgeheim.
    Die Filmvorführung schien beendet und alle schauten wieder auf mich hinab, was mir langsam, aber sicher auf die Moral ging.
    Und dann funktionierte meine Motorik wieder.
    Die Schmerzen im Arm klangen ab und ich kam langsam, aber stetig wieder zurück in die Vertikale.
    Die Stimmbänder traten ihren Dienst an und brachten eine hüstelnde Anfrage hervor: „Darf ich das vielleicht auch mal sehen, Herrschaften?“
    „Bitte, Mate!“, entgegnete Ali Bey und reichte mir den Apparat, wobei er mich mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck ansah.
    Ich erblickte auf dem Bildschirm dieses gefilmte grünliche Etwas, meinen Finger, der darin verschwand, ein wildes Hin und Her der Kamera, Verschwinden des grünlichen Gelees über Bord und unbehelligt in die See abtauchend.
    Wie „Flubby“ aus einem allgemein bekannten Film.
    Einen Augenblick lang schien das umliegende Wasser grünlich aufzuleuchten, was aber auch eine Sinnestäuschung sein konnte.
    Graue Gehirnzellen spielten verrückt.
    Meine.
    Da war doch was.
    Richtig, Ute und „Einstein Nummer zwei“ hatten vor Tagen von solch grünem Gelee an Händen und Gegenständen in Djibuti und eben hier vor Matruh geredet.
    Sollte es dasselbe Zeug sein?
    Ich schaute genau in Utes Augen und sah, wie sie leicht mit ihrem schönen Köpfchen nickte.
    Verflucht, sie las erneut meine Gedanken oder was?
    Nachdem ich von den Leuten abgehandelt war, ging die Welt wieder ihren Geschäften nach.
    Der „Alte“ klopfte mir freundschaftlich wie einem alten Kumpel auf die Schulter und zog, mit einem der U-Bootmechaniker redend, vom Schauplatz meines ungewollten Absturzes ab. Ich besah mir den Recorder und stellte sobald fest, dass der Filmträger nicht im Gehäuse steckte, wo er eigentlich sein sollte.
    Und nun?
    Mit den Gedanken an den Saukerl, der mich um den Film gebracht hatte, folgte ich den anderen zur Messe hin, in der die Tiefseeaufnahmen vor breitem Publikum gezeigt werden sollten. Die Aufnahmen aus der Tiefe ließen niemanden ohne Reaktion.
    Was man dort sah, zeigte sich als weitaus mehr, als je erwartet. Der Kommandant der „Global Challenger“ wurde alarmiert und schon bald darauf per Hubschrauber und Crewkorb, während ich eine Dusche nahm und meine Klamotten wechselte, auf unserem Schiff abgesetzt.
    Er bekam die Aufnahmen ebenfalls vorgeführt.
    Kurz darauf setzten sie vier Spezialisten auf unserem Deck ab, die nach der Vorführung von Fotos und CDs einen Bergungsplan ausarbeiten sollten, was diese aber mit der Begründung, vorher genauere, weitergehende Angaben zu benötigen, ablehnten.
    Ich steckte, frisch geduscht und angenehm riechend, in meinen neuen Klamotten und betrat die Messe.
    Dort wurde gerade der nächste Tauchgang so ausgelegt, dass einer der amerikanischen Spezialisten, keiner sagte uns, welchem Spezialgebiet der Junge angehörte,

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