SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)
bisher noch gar nicht aufgefallen.
Eigenartig.
Der Riese stellte sich bei Jan als „Mister Smith, John Smith aus Huston, Texas“ vor. In einwandfreiem Deutsch bat er Jan in die umgebauten Räume unter dem Hauptdeck, und zwar in das Labor der Biotechnik. Dort anwesend waren letztendlich, Jan, Ute von Braun, Professor Gustavson, der „Einstein Nummer zwei“, ein Spanier aus Madrid mit Namen Jose Anduain sowie ein schlitzäugiger Herr, den Jan für einen Asiaten, vielleicht Japaner, hielt. Nun stellte er fest, dass der Japaner ein Russe aus Sverdlosk war.
Wie konnte man sich doch täuschen bei all den Rassen und typisch menschlich weltlichen Lebensformen, wie er leicht lächelnd von wegen seiner politisch inkorrekten rassistischen Gedankengänge konstatierte. Ich sag es ja immer, solange es Rassen gibt, bin ich „rassistisch“, werden die abgeschafft, bin ich sofort antirassistisch, fuhr er in Gedanken fort.
Jan sah in die Runde, schaltete sein Lächeln ab, bevor jemand deswegen dumm nachfragte, und gab seine Zustimmung, dachte jedoch wieder bei sich: Freiwache und kuschelige Koje, ade.
Die Neugier war stärker als sein Schlaftrieb und das verfluchte Fieber, welches ihm eine andere Art von Kopfschmerzen bereitete.
Was zum Klabautermann ging vor an Bord der MS Atlante?
Im Uluru
Bo Bergson lief seinem Kollegen Klaus Walter in die Arme, der, sich ihm zugewandt, ihn schon erwartete.
Er betastete seinen Körper in der Hoffnung, nichts drüben auf der anderen Seite zurückgelassen zu haben.
Nein, alles intakt, Kopf, Arme und Beine, alles am richtigen Platz.
Diverse fremde Gedanken, anscheinend aus dem Hirn seines Gegenübers, überfluteten seine eigenen wie bei einem Dammbruch.
Das Gleiche erlebte natürlich auch Klaus, und um dem Abhilfe zu schaffen, entfernte er den Stöpsel aus seinem linken Ohr.
Die Gedankenübertragung brach augenblicklich zusammen.
„Ich gehe davon aus, dass wir den Gebrauch dieser Gedankenüberträger noch erlernen müssen, Bo“, meinte Klaus fast flüsternd.
Bo verstand erst nicht, wieso sein Kollege so leise sprach und fragte in normaler Gesprächslautstärke: „Warum flüsterst du?“
Schnell war ihm der Grund plausibel, denn seine Stimme wuchs fast zu einem Donnergrollen an, das sein Gegenüber dazu verleitete, sich die Ohren zuzuhalten.
Die beiden Eindringlinge sahen einen langen Gang entlang, dessen Wände aus rotem Sandstein bestanden, jedoch vollkommen glatt, ohne Ecken oder Kanten waren.
Fast hatte sie den Anschein einer Plastifizierung.
Diffuses, gelbliches Licht umhüllte sie, ohne jedoch die eigentliche Lichtquelle preiszugeben.
Diese eigenartige Helligkeit war ganz einfach da.
Als sie die ersten Schritte vorausnahmen, schaltete das normale Licht in helleres Gelb um, immer in ihrer näheren Umgebung. Weit vor oder hinter ihnen blieb es diffus.
Der Boden, den sie jetzt betraten, schien aus einem gummiartigen Belag zu bestehen, der in seiner Weichheit einem Teppichboden glich.
Feiner, roter Staub bedeckte ihn zusätzlich, unerklärlich, woher der kam.
Beide spürten einen hauchfeinen Luftzug an Gesicht und Händen, dessen Herkunft noch ein zusätzliches Rätsel darstellte. Das Ende des Ganges, er war nicht erkennbar, verlor sich irgendwo weiter vorne.
„Gehen wir weiter, Klaus?“, flüsterte Bo.
„Irgendetwas liegt da voraus auf dem Boden und produziert mir eine Gänsehaut, obwohl ich nicht erkenne, was das ist“, flüsterte Klaus und zeigte mit der rechten Hand und ausgestrecktem Arm voraus.
„Sieht aus wie ein Bündel Klamotten. Wer mag die hier zurückgelassen haben?“
„Bis dahin gehen wir und nicht weiter? Sehen wir nach!“, murmelte Klaus mit einem ängstlichen und doch zugleich äußerst interessierten Unterton.
Die beiden Männer eroberten den Gang gegen ihre natürliche Vorsicht ankämpfend, immer bereit, den Vorwärtsdrang in jedem Augenblick abbrechen zu können. Sie tasteten sich schrittweise in leicht vorgeneigter Haltung auf das vermeintliche Bündel zu, welches bei ihrem Näherkommen mehr und mehr aus dem äußerst schwachen in dieses, sie begleitende hellere Licht getaucht wurde.
„Das ist nicht nur ein Bündel Kleider, denn augenscheinlich gehören dazu Stiefel an Beinen und Arme, einen sehe ich jetzt.“
„Bo, das sind Reste eines Menschen, sieh nur, mit dem Kopf voraus und den Beinen zu uns. Ein Arm nach vorne gerichtet, als wollte er etwas erreichen, und ein Arm unter den Klamotten!“
„Und außerdem steckt da
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