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SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

Titel: SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Kittner
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Würfel diente oder gedient hatte, konnte und wollte niemand erraten.
    „Teil Nummer 3 der Spezimen stellt ein Gefäß dar, welches viele der Anwesenden an eine Art Reagenzglas erinnert, 45 Zentimeter hoch und 14 Zentimeter im Durchmesser. Auch dieses besteht aus einem unzerstörbaren, unbekannten kristallklaren Material, dessen Atomdichte weit über dem liegt, was in unsrer Industrie als höchste Norm gilt. Was dieses Gefäß darstellte oder wozu es einmal benutz worden war, bleibt noch im Dunkeln. Die drei soeben abgehandelten letzten Objekte stammen aus einer Privatsammlung eines iranischen Kaufmannes, wurden im Konflikt zwischen Irak und Iran in der Wüste in einem bombardierten Auto auf der Straße zwischen Bandar Abbas und Siryan von damals sowjetischen Militärberatern entdeckt und nach Moskau verfrachtet. Von dort aus sind die Spezimen vor drei Jahren zur näheren Untersuchung an uns weitergeleitet worden“, sagte der Professor mit äußerst ruhiger Stimme.
    „Von wem bitte?“, vernahmen die im Raum Versammelten diese Frage mit dem eindeutig russischen Akzent.
    Der Direktor ging nur beiläufig darauf ein: „Seitens Ihres Präsidenten, in Absprache mit unsrem Kanzler. Aber Sie dürfen versichert sein, dass dies nur uns allen, der Menschheit als solcher, zugutekommen wird. Die Objekte bleiben in jedem Fall im rechtmäßigen Besitz der einzelnen Geberländer, gelten also als Leihgaben. Reicht Ihnen das, Herr Abranov?“
    „Das reicht uns im Moment, Herr Direktor!“
    „Abschließend, meine Damen und Herren, bitte ich Sie morgen früh wieder in die Rothembaumchausse, wo wir uns mit den anderen Wissenschaftlern treffen und die neuesten Forschungsberichte durchsehen werden. Ich bitte Sie dringendst die hier und heute gesehenen Gegenstände nicht zum Gegenstand von Kollegengesprächen werden zu lassen, außer zwischen dem derzeit anwesenden Personenkreis. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit!“
    Der alles durchdringende Klingelton eines Mobiltelefons durchbrach die Laute der zu den Ausgängen drängenden Wissenschaftlern, die hastig alle zugleich einen Platz im Lastenaufzug ergattern wollten.
    „Raucher und Trinker zuerst, Frauen und Kinder später!“, rief jemand lauthals, einen kleinen Lacherfolg verbuchend.
    Die studierten Herrschaften unterscheiden sich nicht besonders von Normalsterblichen, wenn es darum geht, nach Hause oder, wie hier, ans Tageslicht zu kommen , dachte Jürgen Hansen in Anbetracht der vordrängenden Menschen, während er das Telefon ans Ohr nahm und fragte: „Ja, bitte, Hansen, was liegt an?“
    Je länger Dr. Dr. Hansen zuhörte, desto angespannter wurde sein sowieso schon steinerner Gesichtsausdruck.
    „Nicht möglich!“
    „Das ist absurd.“
    „Unfaßbar!“
    Bald darauf verstaute er sichtlich konsterniert und mit eigenartig leerem Blick das Handy in eine seiner Jackentaschen. Die lange und biegsame Antenne lugte aus ihr hervor, was ihn aber nicht störte, so hatte es den Anschein.
    Auch er war jetzt plötzlich ebenfalls in Eile.
    Noch bevor er den Aufzug erreichen konnte, schloss die Tür und die Liftanzeige kletterte, bis sie bei Null verhielt.
    Mit dem nächsten Schub, dem letzten, stand auch die Biotechnikerin mit der Nummer 24 neben ihm, was er aber nicht wirklich wahrnahm, da er seinen tiefen Gedanken nachhinkte.
    Eine dunkle Limousine wartete geparkt dicht vor der enormen Bunkertür auf dem dunklen spiegelnden Asphalt mit offener, hinterer Fahrgasttür. Der Doktor stieg ein, während die Dame mit der Nummer 24 von einem silbergrauen Porsche, nicht weit entfernt, aufgenommen wurde. Noch bevor die Tür schmatzend ins Schloss des Flitzers fiel, zog die Limousine zügig an und passierte im Nu den U-Bahnhof Feldstraße, in dessen Nähe zwei Polizeimotorräder mit blitzenden Blaulichtern den Wagen in Empfang nahmen und ihm den Weg, zwischen den Mitbenutzern der Straße in der abendlichen Rushhour, freimachte.
    Der Porsche versuchte mitzuhalten, konnte aber nicht verhindern, dass die Ampel am Stephansplatz auf Rot schaltete, bevor er die Kreuzung erreichte.
    „Chakref piroñe!“, stieß der Fahrer zwischen den Zähnen hervor.
    „Mach dir nichts draus!“, hörte er die ruhige Stimme neben ihm, „ich weiß, wo der Professor Hansen so eilig hinfährt, also ruhig Blut, Janusch.“

Flughafen Fuhlsbüttel
     
     
    Die nicht mehr brandneue Bundeswehr-Herkules kam leicht schaukelnd herunter, setzte auf der Landebahn 41 right auf und kam, die Propeller auf Umkehrschub und die

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