SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)
bewies, die Atmosphäre gab sich ungefährlich. Keinerlei Radioaktivität. Sauerstoff war genau so reichlich vorhanden wie draußen auf dem Eis.
Und erst jetzt fiel es einem der Wissenschaftler schwitzend in seiner Arktisausrüstung auf: „Die Innentemperatur dürfte so um die 12 Grad plus liegen!“, verkündete er.
Laurie sah auf ihre Armbanduhr, drückte eine kleine Taste auf dem Gehäusering, nickte und bestätigte die gemachte Angabe: „Richtig, genau sind es 13 Grad Plus!“
„Die Leute mit dem Atemschutzgerät nehmen die Geigerzähler und Oxygentester und gehen voran. Die Handzeichen: Ein hochgestreckter Arm mit geschlossener Faust bedeutet Gefahr. Mit ausgestreckter Hand, Vorsicht. Den rechten Arm horizontal vom Körper abgewinkelt und Daumen nach unten, auf den Boden legen, Daumen nach oben, auf und weiter geht’s. Ist das von allen verstanden worden?“
Yuri sammelte mit den Augen das Einverständnis aller ein, während er sich der schweren Winterbekleidung entledigte, ebenso wie alle anderen in seiner Nähe.
Die Gruppe paradierte Schritt für Schritt voran und nach wenigen Metern wurde allen klar, die Halle war so groß, dass es Stunden, wenn nicht gar Tage zur Erschließung in Anspruch nehmen würde.
Yuri rief die Gruppe zur Besprechung, und während sie sich kreisförmig um ihn versammelten, zeigte einer der Wissenschaftler über Lauries Kopf hinweg in die Weite des Raumes mit großen erschrockenen Augen.
Alle schauten in diese Richtung, aus der ein sarggroßes Etwas in einigen Metern Höhe über dem Boden, vollständig geräuschlos und von 6 Sphären begleitet, auf die Gruppe der Menschen zuschwebte.
Einer der Soldaten richtete sein AK-Sturmgewehr dem Objekt entgegen, welches im gleichen Augenblick hinter einem Halo nur noch schemenhaft sichtbar war.
Yuri drückte den Gewehrlauf mit geballter Kraft seines rechten Armes nach unten.
Das Halo um das Objekt, welches sich jetzt nur noch wenige Meter von der Gruppe entfernt befand, verschwand, den Blick aller darauf erneut freigebend.
Das Video nahm unterdessen alles auf.
Der schwebende Sarg und seine 6 ihn begleitenden Kugeln hingen gestoppt in der Luft.
Niemand bewegte auch nur ein Haar, fast alle vergaßen nahezu das Atmen.
Die sechs Kugeln setzten den Flug in einer gestaffelten Formation fort, die Gruppe umkreisend. Kein Geräusch, außer den flachen Atemzügen der Menschen, unterbrach die Stille.
Nachdem die Sphären die Gruppe zweimal in ellipsenförmiger Bahn umrundet hatten, nahmen diese erneut die Formation um den Sarg herum ein, der sich schon bald darauf in die Weite des Raumes, von allen Augenpaaren verfolgt, zurückzog.
„Die ganze Chose dauerte nicht mehr als 6 Minuten“, ließ sich John Wilder vernehmen.
„Es erschien mir wie Stunden“, erwiderte Yuri, in dessen Stimme eine gewisse Anspannung mitklang, „wir sollten den Raum verlassen, denn das alles ist einige Nummern zu groß für uns Leute!“
„Sie haben recht, Yuri!“
Sichernd verließen sie die riesige Halle und traten durch die „Energiebarriere“, wie der Kommandant die flexible Wand von nun an nannte.
Draußen empfing sie die arktische Kälte, strahlend helles Scheinwerferlicht und eine große Menschenansammlung in Winterkleidung, welche ihnen abwartend entgegensah.
Yuri gab den Befehl aus, dass das Schott ununterbrochen von bewaffneten Soldaten mit ausdrücklichem Schießbefehl gegen jeden, der versuchen sollte, ohne seine ausdrückliche schriftliche Genehmigung in das Raumschiff einzudringen.
Außerdem befahl er, Eisproben nahe des Raumschiffkörpers zu entnehmen und diese analytisch auszuwerten, sollte heißen, eine Radiokarbonmessung nach der Schmelzung des Eises in den dann entstehenden Luftblasen. Das würde einen sehr genauen Rückschluss bezüglich des Alters des Raumschiffes bei dessen Landung erbringen.
Dann begab er sich an Bord der Lenin und kontaktierte seine U-Bootmarinebasis in Vidyayevo auf der Halbinsel Kola sowie den Admiral an Bord der PIOTRE VELIKIY 1.
Hamburg Heiligengeistfeld
Auf dem Hamburger Heiligengeistfeld stehen seit den 40er-Jahren zwei riesenhafte Luftschutzbunker, sogenannte Hochbunker, die nie gesprengt werden konnten, obwohl die damals sogenannten Siegermächte nach dem Zweiten Weltkrieg nicht übel Lust dazu hatten.
Das waren die Gedanken in den 50er-Jahren.
Doch laut statischen und technischen Berechnungen würde diese Sprengung nicht nur die Bunker, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit den gesamten
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