SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)
Flaps eingefahren, nahezu punktgenau vor einer der riesigen, abseitsstehenden unbeleuchteten Flugzeughallen zum Stehen.
Die Maschine wurde kurze Zeit später am Bugrad von einem flachen Truck gepackt in eine der riesigen Hallen gezogen, deren Rolltore sich hinter dem Heck der Maschine schlossen, ohne dass ein möglicher Beobachter jemandem bei diesem Job erblicken konnte.
Die Platzbeleuchtung an den hohen Stahlmasten leuchtet jetzt den feuchten Betonboden vor der Halle und die geschlossenen Tore aus.
Kaum waren die Motoren abgekühlt, parkten auch schon diverse Lastwagen an der achteren, nach unten öffnenden hydraulischen Ladeluke der Maschine.
Der erste Laster fuhr im Rückwärtsgang die Rampe empor und stoppte, als er jegliche Seiteneinsicht in die Ladezone des Flugzeugs verdeckte.
Rundherum wimmelte es urplötzlich von Uniformierten und Weißbekittelten, die mit großer Sorgfalt, aber rastlos, Kisten und Kleincontainer inspizierten, nach Strahlungen diverser Art testeten, Label anbrachten und die Güter auf die anderen bereitstehenden Lastwagen verteilten.
Es erschienen zwei Offiziere auf der Rampe, nach allen Seiten schauend, als suchten sie etwas in der Halle.
Die beiden ungleichen Männer trugen Militäruniformen, die denen der anderen Anwesenden in nichts glichen und deren kleine Nationalitätszeichen am Oberarm in den horizontalen Farben rot, gelb, rot sie als Spanier auswiesen.
Der Älteste der beiden trug die Kragenspiegel eines Brigadegenerals, der „Joder, donde estamos ahora, cojones!“ ausrief , während er die Laderampe hinabschritt und das Gesicht rückwärtig dem jüngeren Uniformierten, einem Brigadier, zuwandte, welcher „creo que estamos en Hamburgo, Alemania, mi General“ antwortete.
„Genau, meine Herren, Sie sind in Hamburg und wir begrüßen Sie herzlichst!“
Ein Uniformierte im Majorsrang der Bundeswehr, nahe der Rampe wartend, schritt nun auf die beiden zu, stellte sich militärisch kurzfassend vor und wartete die Antwort der beiden spanischen Militärs ab, die ihm jetzt auf passablem Deutsch ebenso kurz und militärisch antworteten.
Der Deutsche fragte: „Aber hat Ihnen in Madrid niemand das Reiseziel bekanntgegeben?“, und konnte sich ein breites Lächeln nicht verkneifen.
„Nein, alles lief unter höchster Geheimhaltung ab. Nicht mal unsere Familien wissen, wo wir zurzeit sind!“, antwortete der General mit gepresster Stimme.
„Sobald die Fahrzeuge an ihrem Bestimmungsort sind und der Schriftkram der Übergabe erledigt ist, fliegen Sie morgen und nach dem Meeting mit dem Professor mit derselben Maschine zurück, die Sie hergebracht hat, meine Herren. Und solange niemand zu Hause später die Reeperbahn und Sankt Pauli erwähnt, bekommt niemand in den Familien mit, wo und mit wem Sie Ihren letzten Diensteinsatz verbracht haben.“
Die Fahrzeugkolonne fuhr an der südlichen Sperre vorbei, an der die zwei Leute einer privaten Überwachungsgesellschaft sich darüber wunderten, so viele Militärlastwagen und VW-Transporter durchlassen zu müssen.
„Das hat es seit vielen Jahren nicht mehr gegeben, so viel Militär auf dem Platz. Damals, im Jahre 72, passierte zum letzten Mal, als in München einige muslimische Fanatiker die Olympischen Spiele zweckentfremdeten, um es mal gelinde auszudrücken und wir hier eine Soldadeska hatten,“ meinte einer von ihnen, die Schranke hinter dem letzten Fahrzeug, einem VW Kübelwagen der Militärpolizei, langsam herunterziehend, während die Rück- und Blaulichter hinter der nächsten Kurve verloren gingen.
Der Konvoi teilte sich in der Nähe des Hamburger Stadtparks, einer enormen Ausdehnung von Grünflächen, kleinen Seen und viel alten Bäumen, in denen die unasphaltierten Fußwege den Besuchern die freie Natur vorgaukeln. In ihm leben sogar ständig Tiere, wie Enten, Schwäne und Eichhörnchen, an einem für sie angestammten Platz, fast inmitten einer Großstadt, ohne dass man ihnen anmerkt, dass sie lieber woanders sein würden.
Das Planetarium des Parks, ausgestattet mit einer großen Kuppel, offeriert in ihrem Inneren den lernwilligen oder interessierten Besuchern unsere Galaxis, projektiert per Lichtpünktchen unter die Kuppel.
Wenige Kilometer vom Planetarium entfernt hielten einige Fahrzeuge Minuten später im Innenhof des Museums für Völkerkunde.
Der Kübel fuhr der Alster entgegen.
Der Rest der Fahrzeugkolonne hielt eine halbe Stunde später vor dem Luftschutzbunker des Heiligengeistfeldes, dessen Front vollkommen
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