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Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition)

Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition)

Titel: Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jón Faras
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Sprache, was war das für eine Aktion?“, fragte sie Adrian, nachdem sie ihm auf das alte Sofa im Inneren der Villa geholfen hatte.
    „Hey, jetzt mach mal langsam, Sequana“, ging Gallea beschwichtigend dazwischen.
    „Du hast leicht reden, Bertrand“, zischte Sequana, „dir sind nicht ganze Fenster um die Ohren geflogen.“
    „Natürlich nicht. Aber ihm!“, Gallea reichte Adrian eine Flasche Wasser. „Vielleicht solltest du ihm eine Verschnaufpause gönnen und dich in der Zeit um deine Wunden kümmern. Du siehst ziemlich Scheiße aus!“
    Murrend willigte Sequana ein und ging in die Küche, wo sich der einzige funktionierende Wasserhahn der Villa befand. Sie wusch sich das Blut aus den Haaren, von Händen und Gesicht. Das kalte Wasser kühlte ihr Temperament, und als sie Minuten später ins Wohnzimmer zurückkehrte, murmelte sie eine knappe Entschuldigung in Adrians Richtung.
    „Schon okay“, entgegnete Adrian, „dafür verdanke ich Ihnen wahrscheinlich mein Leben.“
    „Und genau aus diesem Grund sollten wir mit den Höflichkeiten aufhören“, entgegnete Sequana und hob die Hand, als sie aus dem Augenwinkel sah, dass Gallea sich wieder als Vermittler aufspielen wollte. „Ich meine damit nur, dass es sich leichter offen redet, wenn wir auf das Sie verzichten.“
    „Einverstanden“, entgegnete Adrian.
    „Wer wollte dich in die Luft sprengen?“
    „Ein Mann namens Clef van Ijssel.“
    „Was? Ist das Claudettes …?“
    „Ihr Mann.“
    „Der windige Geschäftsmann aus Amsterdam?“
    „Das hast du dir gut gemerkt“, bemerkte Adrian. „Ja, genau der.“
    „Aber aus Eifersucht jagt man doch niemanden in die Luft“, entgegnete Sequana, „schon gar nicht, wenn man das Mädchen am Ende bekommen hat.“
    „Das Mädchen – wie du sagst – hat am Ende niemand bekommen außer Gevatter Tod!“ Adrian kniff die Augen zusammen, als hätte er Schmerzen. „Aber es ging nicht um Eifersucht. Ich glaube, dieses Motiv wird gerne überschätzt. Clef van Ijssel war in krumme Geschäfte mit Claudettes Vater Charles Bruchot verwickelt. Es war nicht meine Absicht, aber während meiner Nachforschungen zu ihrem Tod bin ich auf einige lose Enden getreten, die die beiden lieber verborgen gehalten hätten.“
    „Und dann warten sie Jahre bis ...“, Sequana schlug sich mit der Hand vor die Stirn und zuckte sofort zusammen als der Schnitt zu pochen begann. „Jetzt verstehe ich. Das“, sie deutete auf die Krücken, die neben ihm am Sofa lehnten, „war kein Unfall, richtig? Es sollte ein Denkzettel sein.“
    „Ja. Ein Denkzettel, so eingefädelt, dass ich verstand und es trotzdem keine Beweise gab. Und als ich dennoch weitermachen wollte, erkauften sie sich mein Schweigen.“
    „Ich wusste doch, dass das Haus über deiner Gehaltsklasse lag“, triumphierte Sequana.
    „Ja, aber ich saß auf einer Bombe, die jederzeit hochgehen konnte. Nicht dass ich vermutet hätte, dass es buchstäblich eine Bombe sein würde. Eine Verleumdungskampagne oder mir das Schweigegeld zu entziehen war ihnen aber wohl nicht dramatisch genug.“
    Sequana nickte und warf Gallea einen Blick zu, der in die Küche gegangen war und dort aus dem Fenster sah. Sie dachte über das nach, was Adrian ihr erzählt hatte. War es ein Zufall, dass die Bombe gerade an dem Tag hochgegangen war, an dem sie zuvor nach Claudette und Sasha recherchiert und ein Gespräch mit Charles Bruchot geführt hatte? Wenn nicht – und sie glaubte nicht an solche Zufälle – dann wusste Bruchot, dass sie nach ihrem Treffen weiter zu Adrian gegangen war. Und er hatte es Clef van Ijssel gesteckt. Oder selbst die Initiative ergriffen. In jedem Fall hatte er Angst, Adrian würde reden. Aber über was? Die Informationen, die er ihr gerade gegeben hatte – und ironischerweise hätte er das nicht getan, wäre die Bombe nicht gezündet worden – waren interessant, aber konnten Bruchot nicht gefährlich werden. Warum hatte sich Bruchot so genau nach Doignacs Journal erkundigt? Und nach Ninives Mission? Irgendein Teil des Puzzles fehlte Sequana. Sie hoffte, Adrian würde ihr das liefern können.
    „Ich will euch nicht beunruhigen“, unterbrach Galleas Stimme ihre Gedanken, „aber ich befürchte, wir bekommen Besuch.“

52 | PARTY
     
    Es war eine lange Nacht gewesen. Lilian hatte das Schiff heile auf den Boden gebracht, auch wenn sie der aufziehende Sturm gehörig durchgeschüttelt hatte. Sie war ein Schiff solchen Ausmaßes zuvor nur im Simulator geflogen. Während ihrer

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