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Solo

Solo

Titel: Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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bestimmt nicht Cambridge.

    Sie ließ den Motor wieder an, fuhr bis zum Ende der Straße und schlug dann die Richtung zurück nach der Londoner Innenstadt ein.

    15

      Im Grünen Zimmer hinter dem Podium der Albert Hall stand John Mikali vor dem Spiegel und zog die weiße Frackschleife zurecht. Dann öffnete er die Kommode und hob den doppelten Boden hoch, unter dem das Halfter mit der Ceska versteckt war. Er befestigte es hinten an seinem Gürtel, dann schlüpfte er in den eleganten Frack und steckte eine weiße Nelke ins Knopfloch.
      Auf dem Podium war das Orchester bereits beim letzten Satz von Haydns Symphonie Nr. 101 in D-Dur, die den Konzertfreunden in der ganzen Welt auch unter dem Titel Die Uhr bekannt ist.

      Mikali öffnete die Tür und trat in den Korridor hinaus. Der Inspizient stand am Ende des Laufgangs, des leicht abschüssigen Gangs, durch den die Künstler zum Podium gelangen.

      Er ging ein Stück vor, bis er Previn am Dirigentenpult sehen konnte und dahinter, links vom Podium, die Proszeniumsloge, die er für Katherine Riley hatte reservieren lassen. Weder Katherine noch Deville schienen bisher gekommen zu sein.
      Die Enttäuschung war grausam, und er ging sofort zurück ins Grüne Zimmer, wo ein Münztelefon an der Wand hing, kramte nach einem Geldstück und wählte die Nummer seiner Wohnung. Er ließ den Apparat am anderen Ende der Leitung eine volle Minute lang klingeln, dann hängte er ein und versuchte es nochmals, wiederum erfolglos.

      «Was soll das, Katherine», murmelte er. «Wo zum Teufel steckst du?»
      Die Tür ging auf, und der Inspizient schaute herein. «Zehn Minuten, Mister Mikali. Gesteckt voll da draußen heute abend, das dürfen Sie mir glauben.»

    Mikali mühte sich ein strahlendes Lächeln ab. «Ich kann es
    kaum noch erwarten.»
    «Tasse Tee, Sir?»
    «Meine einzige Schwäche, Brian, wie Sie wissen.»

      Der Inspizient ging, und Mikali zündete sich eine Zigarette an, paffte wütend und schritt im Zimmer auf und ab. Plötzlich blieb er stehen, drückte die Zigarette aus und setzte sich an das alte Klavier, das an der Wand stand. Er machte die Finger geschmeid ig und begann, Tonleitern zu spielen.

      Das einzige, was den Fahrer des Polizeiwagens vor Morgans Wohnung interessierte, war die Farbe des Mini-Lieferwagens, der jetzt vor dem Haus hielt. Knallgelb. Der Blumenkorb Interflora-24-Stunden-Lieferdienst.

      Der Cha uffeur trug eine Stoffmütze und einen schweren Ölzeugmantel in der Farbe des Lieferwagens und hatte den Kragen wegen des Regens hochgeschlagen. Er holte ein großes Bukett in Geschenkverpackung heraus, lief die Stufen hinauf und verschwand im Haus.

      Das erste, was Morgan sah, als er die Tür öffnete, war der Blumenstrauß, dann schob sich die Gestalt im gelben Ölzeugmantel an ihm vorbei in die Wohnung.
      Er schloß die Tür, und als er sich umdrehte, nahm die Gestalt gerade die Stoffmütze ab, und er sah, daß es sich in Wahrheit um eine höchst attraktive junge Frau handelte. «Na, sagen Sie mal, wer zum Kuckuck sind Sie?» fragte er, als sie den Mantel aufknöpfte.
    «Amy Kelso, Colonel. Ich bin gewachsen, seit Sie mich zuletzt sahen, wie? Aber wir haben keine Zeit zum Plaudern. Bitte ziehen Sie den Mantel an und setzen Sie die Mütze auf. Vor dem Hauseingang steht ein gelber Mini-Lieferwagen. Steigen Sie ein und fahren Sie um die Ecke zur Park Street. Dort wartet mein Vater in einem weißen Ford Cortina.»
      «Und was ist mit Ihnen?» fragte er, während er bereits in den Ölzeugmantel schlüpfte.
      «Lassen Sie den Mini einfach in der Park Street stehen. Ich hole ihn mir in fünf Minuten. Jetzt aber los, Colonel, bitte!»
      Morgan zögerte, dann setzte er die Mütze auf, nahm eine Reisetasche und ging zur Tür.
    «Und lassen Sie den Mantelkragen hochgeschlagen.»
      Die Tür schloß sich hinter ihm. Amy hatte unter dem Ölzeugmantel eine leichte Regenhaut getragen. Jetzt hob sie die Hände zu dem Schopf, den sie sich hoch auf dem Kopf aufgesteckt hatte. Sie zog schnell die Nadeln heraus und kämmte sich das schulterlange Haar glatt.
      Ein paar Minuten nachdem der Mini-Lieferwagen weggefahren war, sah der Polizist im Auto, wie Amy Kelso aus der Haustür trat.

      Sie blieb kurz stehen, sah hinaus in den Regen, dann ging sie die Stufen hinunter und eilte davon.
      Er sah ihr mit unverhohlener Bewunderung nach, wie sie um die Ecke bog und aus seinem Gesichtsfeld entschwand. Sein Wohlgefallen wäre

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