Sommer, Sonne, Ferienliebe - Regenguss & Ferienkuss: aus der Reihe Freche Mädchen – freche Bücher! (German Edition)
hat immer recht.«
»Kiki, du spinnst.«
»Wollen wir wetten?«
Meik winkte ab. Doch dann schien er eine Idee zu haben. »Okay. Können wir machen. Aber nur, wenn du die Wette selbst überprüfst. Ich wette nämlich, dass bei unserer Radtour nicht ein Tropfen Regen fällt. Hältst du dagegen?«
»Püh! Klar halte ich die Wette. Ersaufen werdet ihr, die Radwege werden sich in Morast verwandeln und euch verschlingen! So, wie es heute aussieht, wird es mindestens so viel regnen wie beim letzten Sommerhochwasser. Aber bitte, wenn du unbedingt wetten willst.«
Meik grinste irgendwie ein bisschen teuflisch. »Also abgemacht. Die Wette gilt und du kommst mit, um sie zu überprüfen!«
Das hatte er sich so gedacht, dieser Trickser! »Niemals! Ich schwinge meinen Hintern per Airbus an die Sonnenstrände Spaniens und nicht auf einen harten Fahrradsattel. Und davon hältst du mich weder mit Engelszungen noch mit teuflischen Wetten ab. Basta!«
Zu Hause kamen mir dann aber doch Bedenken. Was hatte ich mir denn da bloß wieder geleistet!? Ich war doch sonst nicht so obercool und zickig. Da war wohl mal wieder meine Periode am Anrollen. Das machte mich manchmal echt ungenießbar. Tja, die Hormone. Zu blöd! Eigentlich war die Idee mit der Radtour doch ziemlich klasse und ich ärgerte mich, dass ich mir die Chance, da mitzufahren, nun total verbaut hatte. Zurück konnte ich jetzt ja schlecht. Schließlich hatte ich ja auch meinen Stolz. Schade, das Fahrrad war für mich wohl abgefahren!
Es war dann auch nicht meine Einsicht, Meiks List oder Franzis Überredungskunst, sondern schlicht die Tatsache, dass meine Tante Sophia viel zu früh ihr viertes Kind bekam und meine Mam mit dem Keks nach Süddeutschland eilen musste, um an meinen unmündigen Cousinen und Cousins die Mutterstelle zu vertreten, während Tante Sophia sich in der Klinik um die kleine Linda im Brutkasten kümmerte.
»Das ist doch wohl das Mindeste, was ich für meine Schwester in dieser Situation tun kann.« Mam ging voll in ihrer Mutter-Teresa-Rolle auf und auf meine Argumente gar nicht ein.
»Aber ich brauche den Malle-Urlaub!«, jammerte ich voller Selbstmitleid. »Ich kann ohne Sonne nicht überleben! Ich krieg Depressionen. Ich welke dahin wie eine Blume ohne Licht.«
»Rede dir nichts ein. Wir Mitteleuropäer kommen mit unseren Wetterverhältnissen ganz gut klar, ohne dass wir verwelken. Oder sehe ich vielleicht verwelkt aus?«
Na ja, darüber schwieg des Sängers Höflichkeit wohl besser.
»Ich dachte, ihr wollt dieses Jahr sowieso mit eurer Schulclique eine Radtour an die See machen. Franzis Mutter hat mich neulich beim Elternabend gefragt, was ich davon halte.«
Och nee! Das nicht auch noch. Was hatten die Mütter sich denn da wieder einzumischen?
»Ich fand das eine sehr schöne Idee, allerdings müsste die Frage nach einer erwachsenen Begleitperson noch geklärt werden ...«
Hä? Erwachsene Begleitperson? Na wunderbar. Wenn ich kurzzeitig auch mit dem krankhaften Gedanken gespielt hatte, eventuell doch mitzufahren, so hatte dieser Satz meiner Mutter mich schlagartig davon geheilt. Außerdem war ich ja schließlich alt genug, um zu wissen, was mir guttat. Und das war ganz bestimmt alles andere als eine bescheuerte Radtour durch ein bescheuertes, nasses Norddeutschland.
»Dann bleibe ich wohl am besten alleine zu Hause und verbringe meine Tage vor der Glotze«, verkündete ich resignierend.
Mam wurde doch tatsächlich zickig. »Das, mein liebes Kind«, sagte sie mit übertriebener Liebenswürdigkeit, »das wirst du ganz sicher nicht tun. Wenn du – was ich zwar nicht ganz nachvollziehen kann – nicht mit deinen Freundinnen wegfahren willst, dann musst du eben mitkommen und mir bei Tante Sophia und den Kleinen helfen.«
»Niemals! Das ist Erpressung! Zwangsarbeit! Das ... das ... erlaubt das Jugendschutzgesetz doch überhaupt nicht! Auch Kinder haben ein Recht auf Urlaub!!!«
War ja total nett von ihr, dass sie ihrer Schwester beistand, und normalerweise wäre ich ja vielleicht mitgefahren, um ihr ein bisschen unter die Arme zu greifen. Aber dieses Jahr hatte ich echt in der Schule geackert und musste mich auch mal erholen. Und einem Haufen kleiner Kinder würden meine Nerven bestimmt nicht standhalten. Nee, das konnte ich Mama nicht zumuten, dass ich ihr in dem Stress dort unten auch noch wie ein Nervenbündel vor den Füßen rumlief. Tat ich ja im Moment hier schon zur Genüge.
Mir kam eine Idee. »Ich quartiere mich bei Papa in
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