Sommer, Sonne, Ferienliebe - Regenguss & Ferienkuss: aus der Reihe Freche Mädchen – freche Bücher! (German Edition)
Po zu binden. Fahrradsättel waren einfach viel zu hart für meinen zarten Körperbau!
Leider ließ der feine Nieselregen nicht nach und in der Abenddämmerung vermischte er sich mit dem aus den Wiesen aufsteigenden Nebel zu einer weißlichen, undurchdringlichen Wand.
»Lasst uns endlich eine Pension suchen«, verlangte Lea, der es nun wohl auch reichte.
Aber Meik meinte, wir hätten nur noch wenige Kilometer vor uns und dann kämen wir bei einem Bauern vorbei, der Übernachtungen in seiner Scheune erlaubte. Diese Weisheit hatte er wohl aus seinem alternativen Reiseführer für Naturburschen und Ökofreaks gesogen. »Da können wir frische Milch kriegen und es uns gemütlich machen.«
Sag ich’s doch. Bestimmt ein biologisch-dynamischer Landwirt.
Es war schon dunkel, als wir den auch noch ziemlich abseits der Straße liegenden Bauernhof erreichten. Die Scheune war frei und der Bauer leicht verwundert, dass wir seine schönen Gästezimmer nicht haben wollten, sondern die kalte Scheune als Schlafplatz vorzogen. Also, wenn man mich ernsthaft gefragt hätte ... Aber das tat ja keiner.
So machten wir nach schönster Bundeswehrmanier Quartier, hingen unsere durchfeuchteten Klamotten zum Trocknen über irgendwelche Landmaschinen und stiegen dann über eine wacklige Leiter in den Bodenraum der Scheune hinauf, der dicht mit Heu gefüllt war. Da bauten wir nach einer zünftigen Heuschlacht unser Lager für die Nacht.
Als ich total erschöpft auf meinen Schlafsack niedersank und zu Mona rüberlinste, lag die der Länge nach hingestreckt in Bastians Armen. Grrr. Neid kroch in mir hoch.
Warum war Meik nur so kompliziert? Konnte er sich nicht auch einfach neben mich setzen und mich lieb umarmen? Nein, er musste gleich wieder die Karte ausbreiten und die Route für morgen ausrechnen. Missgelaunt schaute ich zu, wie Franzi mit Raffi kuschelte und Lea mit ihrem Torsten knutschte.
»Ich finde es saukalt«, sagte ich nach Kuschelwärme lechzend.
»Stimmt«, antwortete Meik. »Für die Jahreszeit ist es echt zu kalt. Eigentlich sollte es in dieser Gegend im August zwölf Sonnenstunden und eine Durchschnittstemperatur von achtundzwanzig Grad geben.«
»Ach, echt?«
Versuch gescheitert. Statt einer Ansage des Wetterdienstes hatte ich erwartet, dass er etwas näher rückte, mich in die Arme nahm und mich wärmte. Fehlanzeige.
»Okay, Leute!«, rief Meik schließlich und verstaute seine Karte. »Lasst uns mal schlafen gehen!« Und mit einem Blick zu Mona und Bastian fügte er in mahnendem Tonfall hinzu: »Jeder in seinen Schlafsack. Wir haben van Gogh schließlich versprochen, dass wir sein Vertrauen nicht enttäuschen.«
Bastian und Mona kicherten. »Machen wir schon nicht.«
Franzi kam mit Raffi zu mir rüber.
»Also, wie Mona sich mal wieder an Bastian ranschmeißt«, sagte Franzi kritisch, »total daneben. Gut, dass Meik sie gewarnt hat. Die brächte es doch und würde tatsächlich mit Bastian zusammen in einen Schlafsack kriechen!«
Vermutlich ohne sich irgendwas dabei zu denken, ging es mir durch den Sinn. »Wäre denn groß was dabei?«, warf ich aus diesen Gedanken heraus ein.
»Also, ich schlafe lieber in meinem eigenen Schlafsack«, sagte Franzi. »Du doch auch, oder?« Sie sah mich Solidarität heischend an.
Es war klar, dass Schlafsackteilen ihr Ding nicht war und meins ehrlich gesagt auch nicht. Also war ich über Meiks klare Ansage ganz froh.
Gerade guckte er demonstrativ auf seine Armbanduhr. »Halb elf, wenn wir morgen wirklich früh rauswollen ...«
Dann gab er mir ein Gute-Nacht-Küsschen und zog sich brav und vorbildlich in seinen Singleschlafsack zurück.
Auch Raffi verkrümelte sich.
Wir Pepper Dollies hatten uns alle zusammen in eine Ecke des Heubodens gepackt und auch Mona rutschte nun zu uns rüber. Von wegen mit Bastian in einen Schlafsack abtauchen! So blöd, wie Franzi glaubte, war das Mädchen wirklich nicht.
Ich fröstelte. Was für ein shit Sommer!
Als wir uns fertig eingetütet hatten, schielte ich noch mal zu Monas Schlafsack rüber. Nichts rührte sich. Irgendwo weiter weg zersägte Bastian gerade schnarchend einen halben Wald. Und so kuschelte ich mich in meinen Sack und schlief beruhigt ein.
Der zweite Tag begann, wie der erste geendet hatte. Und der Regen, er regnete jeglichen Tag ...
Weil das Wetter so eklig war, hatte Meik Mitleid mit uns und genehmigte uns wenigstens ein Frühstück in der Bauernstube. Das weckte meine Lebensgeister so weit, dass ich wider Erwarten doch
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