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Sommermaerchen

Sommermaerchen

Titel: Sommermaerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Elliott , SARAH MALLORY
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schon, Clevedon House ohne Alex an ihrer Seite zu betreten. Doch sie verbarg ihre Unruhe hinter einem Lächeln und machte sich sofort auf die Suche nach Lord Berrow. Der bedachte sie mit einem leicht belustigten Blick, sobald er sie auf sich zukommen sah.

    „Falls Sie hier sind, um mich zum Verkauf meines Landes zu überreden, meine Liebe, verschwenden Sie nur Ihre Zeit.“
    Eloise lachte und hakte sich bei ihm ein. „Erlauben Sie mir wenigstens, Ihnen zu erklären, warum ich es haben möchte, Sir.“
    „Nun gut.“ Er tätschelte ihr onkelhaft die Hand. „Es schadet schließlich nicht, in Gesellschaft einer hübschen Frau gesehen zu werden, was? Kommen Sie. Wir setzen uns in den kleinen Alkoven dort drüben. Ein wenig abseits von allem. Nun, was möchten Sie mir also sagen, Ma’am?“
    Sie schenkte ihm ein gewinnendes Lächeln. „Ich möchte eine Einrichtung für wohltätige Zwecke schaffen im Andenken an meinen Gatten. Sie kannten Anthony, Lord Berrow, und erinnern sich gewiss daran, wie gutherzig er war.“
    „Oh ja, ein sehr großzügiger Mann und guter Nachbar.“ Der Earl nickte. „Und er hat keine Kinder hinterlassen“, fügte er bedauernd hinzu. „Was für ein Jammer, dass der Name der Allynghams mit ihm aussterben wird.“
    „Ja, und auch der Titel geht verloren.“
    „Aber alles Übrige fällt Ihnen zu?“
    „Ja.“ Eloise seufzte. Sie hatte die linke Hand über die rechte gelegt und spürte Tonys Ring unter dem Satinhandschuh. „Als Soldat wusste Tony, wie wahrscheinlich es war, er könne vor mir sterben. Und so kümmerte er sich darum, dass für mich gesorgt sein würde. Wir unterhielten uns auch oft darüber, was getan werden könnte, um den Bedürftigen zu helfen. Ich habe mit dem Bürgermeister von Allyngham gesprochen. Er ist bereit, mich zu unterstützen. Wir haben eine Stiftung gegründet, und ich selbst werde ein Stück Land für das eigentliche Gebäude abtreten. Doch als wir es uns auf der Karte ansahen, entdeckten wir, dass es einen schmalen Streifen Ihres Landes nahe bei Ainsley Wood gibt, Sir, der sich zwischen der Stadt und meinem Land befindet. Er ist eine knappe halbe Meile breit, aber ohne eine Straße, die dort hindurchführt, würden wir eine Fahrt von mehreren Meilen um Ihren Besitz herum unternehmen müssen.“
    „Aber das Waldgebiet ist sehr einträglich.“
    „Selbstverständlich ist es das, Sir, und wir werden Ihnen auch einen angemessenen Preis zahlen. Der Wald würde uns mit Holz für das Bauwerk versorgen und natürlich mit Feuerholz. Wenn die Stiftung das Land allerdings nicht kaufen kann, wären Sie vielleicht damit einverstanden, dass wir einen Weg hindurchführen, Mylord.“
    „Nun, wir werden sehen.“ Er lächelte freundlich. „Und was für ein Vorhaben ist es, das Sie so leidenschaftlich verfolgen?“
    Eloise verschränkte die Hände. „Ein Haus für Findelkinder, Mylord. Wie Sie wissen, ist das Schicksal der Armen so viel härter seit dem Ende des Krieges ...“
    „Ein Waisenhaus?“, rief er entsetzt. „Nein, nein, nein, das geht nicht.“
    „Mylord, ich versichere Ihnen ...“
    „Nein, nein, Ma’am. Das kommt nicht infrage.“ Er wandte sich kopfschüttelnd ab.
    „Ein solches Unterfangen kann ich nicht unterstützen.“
    Eloise war zutiefst betroffen. „Aber Mylord, ich war überzeugt davon, es würde Ihre Zustimmung finden! Immerhin sind Sie doch ein Anhänger von Wilberforce und seiner menschenfreundlichen Reformvorschläge. Ich habe auch die Reden im Oberhaus gelesen, in denen Sie sich für Reformen einsetzen ...“
    „Ja, ja, aber das ist etwas anderes. Ein Haus für Findelkinder brächte die übelste Sorte von Frauen nach Allyngham, und ich verbringe sehr viel Zeit in Norfolk. Ich kann unmöglich eine solche Institution in der Nachbarschaft zulassen.“ Lord Berrow erhob sich. „Es tut mir leid, meine Liebe, allerdings denke ich, Sie sollten versuchen, Ihren Gatten auf andere Weise zu ehren.“
    Nach einer knappen Verbeugung wandte er sich ab. Eloise sah ihm erschüttert nach.
    Nie hätte sie mit so heftigem Widerstand von Seiten des Earls gerechnet. Plötzlich wurde sie sich der neugierigen Blicke mehrerer Gentlemen bewusst. Wenn sie weiterhin allein im Alkoven sitzen blieb, könnten sie es als Aufforderung auffassen, sich zu ihr zu gesellen. Noch während ihr der Gedanke kam, bemerkte sie, wie ein Gentleman sich bei seiner Begleitung entschuldigte und auf sie zukam. Sie erkannte Sir Ronald Deforge, schlüpfte hastig aus dem Alkoven

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