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Sommermaerchen

Sommermaerchen

Titel: Sommermaerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Elliott , SARAH MALLORY
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begegnet war, ging mit ihr im Mondschein spazieren und verhielt sich mit äußerster Korrektheit. Sie war hin- und hergerissen zwischen Erleichterung und tiefer Enttäuschung.
    Wenig später betraten sie das Haus, ohne dass jemand sie sah. Eloise gab ihm seine Jacke zurück. „Sie werden sie brauchen, bevor Sie wieder zu den anderen stoßen, Major.“
    Sie half ihm hinein, wobei sie sich einzureden versuchte, es sei nur höflich, den Stoff über seinen Schultern glatt zu streichen und hier und da einen Fussel zu entfernen.
    Doch die Geste war so intim, dass ihre Finger zu beben begannen. Jack griff nach ihrer Hand und hob sie an die Lippen. Die Zärtlichkeit, mit der er das tat, nahm ihr den Atem. Sie sah zu ihm auf und rührte sich nicht, als er leicht den Kopf senkte.

    „Das ... sollten wir nicht tun“, flüsterte sie kaum hörbar, ohne den Blick von ihm zu nehmen.
    „Warum nicht? Das Mondlicht ist für gestohlene Küsse wie geschaffen.“
    „Sie können nicht stehlen, was ich Ihnen schenke.“ Sie seufzte. „Ich dürfte nicht hier mit Ihnen zusammen sein. Es war falsch von mir. Was müssen Sie von mir halten?“
    Er hob sanft ihr Kinn an und drückte einen zarten Kuss auf ihre Lippen. „Ich halte Sie für ein Rätsel, hoffe aber, dass Sie mir eines Tages alles erklären werden.“
    „Wenn es doch nur möglich wäre.“
    „Das ist es. Sie müssen mir bloß vertrauen.“
    Einen winzigen Moment lang war sie versucht, genau das zu tun. „Wenn es allein mein Geheimnis wäre ...“
    „Ja?“
    Sie schüttelte nur den Kopf und schob ihn sachte weg. „Vielleicht werde ich Ihnen eines Tages mehr sagen können, aber jetzt noch nicht.“
    „Dann will ich Sie nicht drängen. Wenn Sie so weit sind, kommen Sie zu mir.“
    Eloise musste gegen die Tränen ankämpfen. Je besser sie Jack Clifton kennenlernte, desto mehr erkannte sie, was für ein ehrenvoller Mann er war. Und desto unmöglicher schien es, dass er sie je verstehen könnte. „Mrs Renwick wird uns sicher schon zum Abendessen erwarten. Wir gesellen uns also besser wieder zu den anderen.“
    „Wie Sie wünschen, Mylady.“
    Als sie die Eingangshalle erreichten, sagte Jack leise: „Zweifellos wird man unsere Abwesenheit bemerkt haben.“
    „Dann ist es besser, wir trennen uns, Major.“ Sie nahm hastig ihre Hand fort. „Bitte sprechen Sie mich heute Abend nicht mehr an, Sir. Ich fürchte, wir könnten Anlass zu Gerede geben.“
    „Nicht zum ersten Mal, Lady Allyngham“, meinte er nur trocken. Nach einem letzten Lächeln betrat er mit ihr den Salon.
    Erst als sie später zu Bett ging, fiel Eloise auf, dass sie immer noch Jacks Taschentuch bei sich hatte. Sie zog es hervor und presste es einen Moment an die Lippen.
    Eigentlich sollte sie es Alice zum Waschen und Bügeln geben, damit der Major es dann morgen zurückbekommen konnte. Doch stattdessen schob sie es schnell unter ihr Kopfkissen.

9. KAPITEL
    Mortimer ist also da“, sagte Edward Graham, als Jack die Bibliothek betrat, wo sich die übrigen Gentlemen der Gesellschaft aufhielten.
    Graham stand am Fenster und sah hinaus. „Die Postkutsche ist gerade vorgefahren.“
    Er blickte auf und grinste Jack an. „Aber vielleicht kommt er ja zu spät. Wie ist es, Clifton? Sie und unsere schöne Witwe waren gestern Abend ja eine ganze Weile verschwunden. Haben Sie sie nun doch für sich gewinnen können?“
    „Lady Allyngham brauchte ein wenig frische Luft. Ich habe sie lediglich in den Garten begleitet“, erwiderte Jack ruhig.
    Sir Ronald warf ihm einen scharfen Blick zu. „Ein Spaziergang bei Mondschein? Wenn nicht mehr geschehen ist, haben Sie Ihre Chance verspielt, Major.“
    „Das sehe ich anders“, meinte Jack achselzuckend. „Es ist nicht meine Art, eine Frau zu zwingen, Deforge.“
    Heftige Röte stieg Sir Ronald ins Gesicht. „Soll das heißen, es sei meine Art?“
    „So habe ich mir sagen lassen.“ Jack lächelte verächtlich. „Selbst Ihre Frau soll versucht haben, vor Ihnen davonzulaufen.“
    „Zum Teufel, Clifton, das nehmen Sie zurück!“
    „Dazu müssen Sie mich schon zwingen, Deforge.“
    Jack hielt seinem Blick herausfordernd stand, bis Sir Ronald schließlich die Achseln zuckte. „Natürlich wäre es Ihnen nur lieb, wenn Sie das glauben dürften, nicht wahr, Major? Es gibt Ihnen keine Ruhe, dass die hübsche kleine Clara mich einem mittellosen Soldaten vorgezogen hat. Sicher würde es Sie trösten zu denken, sie sei unglücklich mit mir gewesen. Aber das war sie nun mal

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