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Sommermaerchen

Sommermaerchen

Titel: Sommermaerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Elliott , SARAH MALLORY
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einen kleinen Friedhof in Berkshire aufsuchen.
    Das Dorf in der Nähe von Thatcham lag verlassen da. Niemand sah den staubbedeckten Reisenden zum Kirchhof reiten. Jack band sein Pferd am Torpfosten zum Friedhof fest und warf seinen Mantel über den Sattel. Der Regen, der ihn den ganzen Weg von der Küste bis hierher begleitet hatte, hatte nachgelassen, und nun schien die Julisonne heiß auf ihn herab. Zielbewusst schritt Jack zwischen den Gräbern weiter, bis er ein bestimmtes Grab erreichte, das im Schatten mehrerer Buchen lag und nur einen schlichten Stein aufwies. Erstaunt stellte Jack fest, dass keine Blumen auf dem Gras lagen.
    „Keiner außer mir scheint deinen Tod zu beklagen“, flüsterte er und lächelte traurig.
    Er kniete sich neben das Grab und legte einen Strauß weißer Rosen vor den Stein.
    „Ich bete darum, dass du jetzt deinen Frieden gefunden hast, Clara.“
    Jack erhob sich, nahm den Hut ab und stand eine kleine Weile stumm in der warmen Sonne. Dann straffte er die Schultern, wandte sich ab und machte sich auf den Weg nach London.
    Eloise packte den Arm ihres Begleiters unwillkürlich etwas fester, als sie den Empfangssalon von Lady Parham betraten.
    „Ich bin sehr froh, dass du bei mir bist, um mir Mut zu geben, Alex.“
    „Dir hat es nie an Mut gefehlt, Elle.“
    Bevor Eloise etwas erwidern konnte, kam ihre Gastgeberin bereits strahlend auf sie zu. „Meine liebe Lady Allyngham! Ich bin entzückt, Sie begrüßen zu dürfen. Manche hätten schon früher mit Ihrem Besuch in der Stadt gerechnet. Aber ich wusste, Sie wollten erst abwarten, bis die ganzen zwölf Monate der Trauerzeit vorüber sind. Von der Witwe eines Helden von Waterloo konnten wir auch kaum weniger erwarten.
    Und Mr Mortimer. Willkommen, Sir.“
    Lady Parhams kleine Augen fixierten Alex kurz. Eloise ahnte, welche Gedanken ihrer Gastgeberin durch den Kopf gingen, und musste einen Anflug von Ärger unterdrücken. Fast jeder in der Stadt dachte, Alex sei ihr Liebhaber, und nichts, was sie sagen könnte, würde die Leute vom Gegenteil überzeugen. Also machte sie sich gar nicht erst die Mühe. Ganz abgesehen davon, störte sie es nicht, wenn die ganze Welt glaubte, sie sei Alex’ Geliebte. Solange allgemein angenommen wurde, dass sie unter seinem Schutz stand, würden ihr die verhassten Annäherungsversuche anderer Männer erspart bleiben. Mehr als einen Flirt nahm man sich bei ihr nicht heraus.
    Zwölf Monate waren vergangen seit Tonys Tod, und die Gefühle der Trauer und Verzweiflung von damals hatten sich allmählich gelegt. Während jener ersten einsamen Wochen war Alex immer da gewesen, um sie zu stützen und wie ein wahrer Freund den Schmerz mit ihr zu teilen. Sie waren gemeinsam aufgewachsen, und sie liebte ihn wie einen Bruder. Eigentlich gefiel es ihr nicht, die Welt glauben zu lassen, er sei ein respektloser Herzensbrecher, doch er versicherte ihr stets aufs Neue, dass es ihm schmeichelte, als ihr Galan zu gelten.
    „Wenn es ihre Neugier befriedigt, sollten wir es zulassen“, hatte er gesagt und hinzugefügt: „Es ist so viel harmloser als die Wahrheit, Elle.“
    Eloise begrüßte Lady Parham, entschlossen, den Eindruck einer glücklich verliebten Frau zu vermitteln. „Mr Mortimer war so freundlich, mich zu begleiten.“
    „Aber meine Liebe, Sie brauchen doch keine Begleitung zu meinen Gesellschaften.
    Sie werden nur Freunde antreffen.“
    „Die Art von Freunden, die einem ins Gesicht lächeln und über einen herfallen, sobald man ihnen den Rücken zukehrt“, sagte Eloise leise, nachdem sich die Gastgeberin dem nächsten Neuankömmling zugewandt hatte.
    „Sie sind neidisch, weil du sie alle in den Schatten stellst“, bemerkte Alex.
    „Ich hatte nicht geglaubt, dass es mir so schwerfallen würde, mich wieder unter Menschen zu mischen“, meinte Eloise seufzend.
    „Wir können immer noch nach Allyngham Park zurückkehren.“
    „Nichts lieber als das, Alex. Aber ich muss Tonys Wunsch erfüllen und dafür sorgen, dass ein Waisenhaus gebaut wird.“ Sie drückte Alex’ Arm und lächelte. „Aber ich übertreibe. Natürlich möchte ich nicht mein ganzes Leben lang von der Gesellschaft ausgeschlossen auf dem Land verbringen müssen. Ich bin keine Einsiedlerin, Alex. Ich möchte nach London reisen und auch wieder tanzen, das Theater besuchen oder einen Debattierklub. Nichts davon könnte ich jedoch unternehmen, wenn du nicht bei mir wärst, mein Freund.“
    „Natürlich könntest du das, wenn du eine respektable

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