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Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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Abaläss

    Ein weiterer Sommer lag hinter Arrow, und obwohl sie ihn mehr als alles andere herbeigesehnt hatte, verfluchte sie ihn inzwischen.
    Bis auf die Tatsache, dass sie einen zauberhaften, gesunden Jungen zur Welt gebracht hatte, war in den letzten Monaten kaum etwas geschehen, an das man sich gern zurück erinnern würde. Wie sich herausgestellt hatte, waren die Túatha Dé Danann weitaus gefährlicher als zunächst angenommen. Nicht einmal Dewayne hatte ihnen ein derart skrupelloses Verhalten zugetraut. Kaltherzig hatten sie ihn des Thrones verwiesen und sich selbst wieder zu alleinigen Herrschern über das Elfenreich, die sie vor längst vergangener Zeit schon gewesen waren, erklärt. Das war ihnen jedoch nicht genug, denn nun beanspruchten sie die ganze Welt für sich, und Widerstand wurde dabei weder geduldet noch in irgendeiner Art und Weise verziehen. Wer nicht für sie war, war gegen sie und wurde erbarmungslos gejagt, im schlimmsten Fall sogar getötet.
    Dewayne selbst konnte nur von Glück reden, dass er noch am Leben war, denn nur mit Hilfe seiner engsten Vertrauten war es ihm und seiner Familie gelungen, den Túatha Dé Danann zu entkommen. Die Nachricht, dass viele seiner Gefolgsleute, unter ihnen auch Row, in jener Nacht ums Leben gekommen waren, hatte ihm einen tiefen Schlag versetzt. Es verging kein Moment, in dem er ihren Verlust nicht betrauerte. Doch anders als die meisten vergoss er keine Tränen, sondern kehrte mehr und mehr in sich. Vieles machte er mit sich allein ab. Juna vermochte es noch hin und wieder, ihm ein Lächeln zu entlocken, aber selbst vor Neve verschloss er seine Gedanken. Man konnte nur erahnen, was in ihm vorging, denn vor allem Row war immer wie ein Bruder für ihn gewesen. Stets hatte er ihm bei seinen Entscheidungen loyal zur Seite gestanden und ebenso oft die Bedürfnisse seines Königs über die eigenen gestellt. Die Erkenntnis, sich dafür nie mehr erkenntlich zeigen zu können, war für ihn mehr als niederschmetternd und er zweifelte daran, dass es gerecht war, dass er und nicht Row sich nun in Sicherheit wiegen konnte. Allein die Gewissheit, seine Frau und seine Tochter außer Gefahr zu wissen, vermochte ihm ein wenig Trost zu spenden.
    Zusammen hatten sie sich zu Keylam und Arrow in das Bergdorf flüchten können, wenngleich die Bezeichnung „Dorf“ zu jenem Zeitpunkt schon mehr als unzutreffend war. Täglich hatten mehr und mehr Zuwanderer um Obdach und Hilfe ersucht, und gleichzeitig darauf gehofft, dass ihnen dort Schutz geboten werden würde. Doch selbst an diesem Ort hatten sich die Chancen auf einen siegreichen Kampf als dermaßen aussichtslos erwiesen, dass Arrow und ihren Leuten nichts anderes übrig geblieben war, als zusammen mit den Dorfbewohnern in den Untergrund zu fliehen. Stunden später hatten die Truppen der Túatha Dé Danann alle Behausungen in Schutt und Asche gelegt. Sogar das Schloss war bis auf die Grundmauern niedergebrannt – und dieses Mal war es unwiederbringlich zerstört. Mehrere Wochen konnten die Flüchtlinge in der Zwergenstadt ausharren, doch schon bald war es auch dort dermaßen überfüllt gewesen, dass Arrow mit ihrer Familie, den Gargoyles und etlichen anderen zu einem neuen Domizil aufbrechen musste. Viele Möglichkeiten waren ihnen nicht geblieben, eines jedoch war sicher – auch das neue Versteck musste unter Tage liegen. Unter normalen Umständen hätte sich Nebulae Hall für diesen Zweck am besten geeignet. Doch selbst unter Einbeziehung aller ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen, um es wieder bewohnbar zu machen, mussten sie auf einen anderen Ort ausweichen. Denn die sumpfige Landschaft im Inneren des hohlen Gebirges hatte inzwischen so viel Faulgas gebildet, dass sie zu einer tickenden Zeitbombe geworden war. Eine unbedachte Handlung, und alles würde in Flammen aufgehen. Der einzige Vorteil, den Nebulae Hall gegenwärtig bot, war, dass die Außenwelt dank eines Geheimhaltungszaubers, der erstaunlicherweise auch über die Zerstörung hinaus seine Wirkung behalten hatte, noch immer kaum etwas über dessen Existenz, geschweige denn dessen Lage wusste. Doch aller Verschwiegenheit zum Trotz würde es sehr viel Zeit und Arbeit in Anspruch nehmen, Nebulae Hall wieder zu einer sicheren Unterkunft werden zu lassen. Und angesichts des neuen, sehr viel grausameren Krieges, den die Rückkehr der Túatha Dé Danann ausgelöst hatte, benötigten die Flüchtlinge sofort eine sichere und vor allem zumutbare Behausung.
    Aus

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