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Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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gefährlich?“, fragte sie Smitt, der mit Keylam und Dewayne gerade die ersten Schlitten zuteilte.
    „Was?“, entgegnete er in gewohnt unhöflichem Ton.
    „Na das Feuer. Es kann doch alles zum Schmelzen bringen und die Tunnel fluten. Oder sehe ich das falsch?“
    Entnervt rollte er mit den Augen. „Vielleicht solltest du dir lieber die Frage stellen, wann du mal etwas richtig siehst! Das Feuer ist eingefroren, deshalb kann es keinen Schaden anrichten. Alle zwölf Jahre wird es ausgetauscht. Da gefrostete Flammen im Schnitt zwischen dreizehn und sechzehn Jahre halten, wird das Verfallsdatum also nicht überschritten.“
    „Gefrostete Flammen“, bemerkte Arrow erstaunt. „Davon höre ich heute zum ersten Mal.“
    „Ach wirklich?“, entgegnete der Zwerg sarkastisch. „Wenn du es nicht gesagt hättest, wäre mir das doch glatt entfallen.“
    Noch eine ganze Weile betrachtete Arrow die Wände. Das Feuer sah wirklich schön aus, wie es so hinter dem Eis flackerte. Bei dem Anblick wurde ihr richtig warm ums Herz, und wieder einmal dachte sie an Weihnachten. Dieses Jahr wollte sie es unbedingt feiern, mit allem, was dazu gehörte. Sie wollte den Duft von Tannen, Zimtplätzchen und Bratäpfeln einatmen, wollte Lieder singen und das Lachen ihres Kindes hören, wenn das Läuten kleiner Glöckchen ertönte. In ihren Gedanken hatte sie es sich schon so oft ausgemalt. Es würde Tyrons erstes Weihnachten werden, und sie wollte ihn spüren lassen, wie wundervoll dieses Fest sein konnte, das ihr selbst seit jeher immer so unendlich viel bedeutet hatte.
    „Arrow, kommst du?“, wurde sie sanft von Keylam aus ihren Gedanken gerissen. „Die ersten Schlitten sind bereit, und Smitt meinte, dass sie schon voraus fahren sollten, damit die nächsten nachrücken können.“
    Sie runzelte die Stirn. „Sollten wir nicht lieber den anderen den Vortritt lassen und zum Schluss aufbrechen?“, fragte sie erstaunt.
    „Ich glaube nicht, dass unser Sohn gewillt ist, in diesem Durcheinander geduldig auszuharren. Es war ein langer Tag für ihn. Wir sollten ihm die Gelegenheit geben, sich auszuruhen. Neve meinte, dass es das Beste wäre, wenn ihr mit den Kindern voraus fahrt und euch im Schloss einen ruhigen Platz sucht.“
    Arrow musterte ihn skeptisch. Der Gedanke, nicht alles im Blick haben zu können, gefiel ihr ganz und gar nicht. Sie hatte gern die Kontrolle über alles, doch als Mutter hatte sie lernen müssen, die ihr selbst auferlegte Verantwortung hin und wieder abzugeben. Eine Einsicht, die sie sehr viel Überwindung gekostet hatte, doch schlussendlich lieber dabei, als bei ihrem Kind. Keylam war sich bewusst, wie schwer sie sich damit tat. Vermutlich würde es sich anders verhalten, wenn die Túatha Dé Danann nicht den einzigen Ort zerstört hätten, den Arrow seit langem ihr Zuhause hatte nennen können. Hilflos hatten sie seinerzeit in den Tunneln unter dem Schloss ausgeharrt und mit angehört, wie alles verwüstet und anschließend niedergebrannt wurde. Dass die Túatha Dé Danann noch immer nicht wussten, wie man die einzelnen Zugänge zum Zwergenreich öffnete, war dabei ein großer Vorteil gewesen. Doch wie lange würde es noch so bleiben? Was, wenn sie eines Tages jemanden ihren Verbündeten nannten, der die Geheimnisse um die Schlüssel preisgab? Dann wären sie auch hier nicht mehr geschützt und würden sich wieder ein neues Versteck suchen müssen, sofern sie dann noch die Gelegenheit dazu bekamen. Doch im Moment blieb keine Zeit sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Fürs erste waren sie hier unten in Sicherheit, hoffte er zumindest. Das musste genügen.
    „Heb deine Füße!“, trug Smitt Arrow forschen Tones auf.
    Als sie tat, wie ihr geheißen, ließ der Zwerg seine Hand über ihre Sohle gleiten und augenblicklich formten sich unter ihren Stiefeln kristallklare Eiskufen.
    „Moment mal!“, stieß Arrow mit geweiteten Augen aus. „Was soll das denn? Ich brauche keine Schlittschuhe. Es sind doch genügend Schlitten da, die hoffentlich alle über funktionierende Bremsen verfügen.“
    „Die brauchen wir für die anderen Leute und deren Habseligkeiten“, entgegnete Smitt energisch. „Außerdem lässt sich der Leitwolf dieses Rudels nicht gern vor einen Schlitten spannen. Und da es von Vorteil wäre, wenn du als Erste dort ankommst und den Frostelfen, sofern sie sich noch dort aufhalten, unser Anliegen erklärst, hast du gerade den ersten Platz gewonnen.“
    „Warum ich?“, gab Arrow panisch zurück. „Das

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