Sommerträume in Marbella
masochistisch veranlagt war, aber ein kleines Pfänderspiel mit einem vorgetäuschten Hinternversohlen als „Strafe“ könnte Spaß machen, wenn sie in der richtigen Stimmung war. Und mit dem richtigen Mann zusammen war … Einem Mann wie Silas?
„Ich kann nur schwer glauben, dass du Nick zufällig getroffen hast. Als du heute Morgen gesagt hast, du wolltest in die Stadt, habe ich sofort bemerkt, dass du mir etwas verheimlichst.“
„Aber das hatte doch nichts mit Nick zu tun“, protestierte Julia.
„Womit dann?“
Betreten sah sie die Tragetaschen an, die zu Boden gefallen waren, als Nick sie gegen die Mauer gedrängt hatte. „Schuhe“, murmelte sie schuldbewusst.
„Schuhe?“ Ungläubig folgte Silas ihrem Blick, dann musterte er ihr gerötetes Gesicht. „Ich sollte nicht wissen, dass du Schuhe kaufen wolltest?“, fragte er verwirrt.
Aber Julia schüttelte den Kopf. Wenn Silas noch nichts von ihrer Sucht wusste, würde sie es ihm bestimmt nicht freiwillig erzählen und sich seinem Spott aussetzen.
„Los, wir sollten besser zum Hotel zurückgehen.“ Silas bückte sich nach den Tragetaschen.
Instinktiv versuchte sie, ihn daran zu hindern. Ihre kostbaren Neuanschaffungen aus der Hand zu geben, kam nicht in Frage.
„Ich nehme sie, Julia“, beharrte er und hielt sie zurück.
Unglücklicherweise fasste er ihren Arm genau an der Stelle an, wo Nick ihr am vergangenen Abend die blauen Flecken verpasst hatte, und Julia konnte einen kurzen Schmerzensschrei nicht unterdrücken.
„Was …?“ Silas schob ihr den Ärmel des T-Shirts hoch. „Wer hat das getan?“, fragte er leise.
Sie versuchte gar nicht erst zu lügen. „Nick. Gestern Abend“, gestand sie. „Er war furchtbar wütend, als ich ihm von dir erzählt habe.“
„Und da hat er das mit dir gemacht?“ Gegen seinen Willen und ohne, dass er etwas dagegen tun konnte, überrollte Silas eine Welle aus Zorn und Beschützerinstinkt. Natürlich sollte kein Mann einer Frau wehtun, aber Silas war es nicht gewohnt, so heftig und besitzergreifend zu reagieren. Wütend sah er in die Richtung, in die Nick gegangen war.
„Ich glaube nicht, dass er mir wehtun wollte, Silas.“ Schnell hielt Julia ihn am Arm zurück.
„Na hör mal, du bist grün und blau …“
Sie begann zu lachen.
„Was ist so lustig daran?“
„So, wie es mein Po deiner Meinung nach verdient hätte“, erinnerte sie ihn schelmisch. Ihr Gesicht war gerötet, und ihr Blick verriet sie.
„Ich habe das Gefühl, dass du die Aussicht auf ein bisschen Strafe ziemlich erotisch findest“, sagte Silas seidenweich.
„Du drohst doch dauernd, mich zu bestrafen“, erwiderte Julia atemlos. Lieber Himmel, flirtete sie tatsächlich mit ihm? Ausgerechnet mit Silas?
„Hm, aber du erinnerst mich dauernd daran, dass ich meine Drohung noch nie wahr gemacht habe. Und du provozierst mich andauernd.“
„Ich provoziere dich?“
„Heute Morgen ganz sicher, mit deinem niedlichen, knackigen Po.“
Nicht nur sie flirtete mit Silas, jetzt flirtete er auch mit ihr. Und es war berauschend, unwiderstehlich und aufregend.
Julia tat, als würde sie schmollen. „Aber du hast doch gesagt, ich sei dünn.“
„Ich nehme an, ich habe das nicht genau genug geprüft.“
Er trat näher, umarmte sie und – Himmel! – ließ die Hände über ihren Rücken zu ihrem Po gleiten und streichelte ihn. Wie gebannt lehnte sich Julia an Silas und schloss die Augen. Sogar die Schuhe waren vergessen.
Das gehört eindeutig nicht zu meinem Plan, dachte Silas. Schließlich sollten ihre Kinder erst nach der Hochzeit gezeugt werden. Also küsste er Julia flüchtig und ignorierte ihren enttäuschten Blick, als er sie losließ und sie die Augen öffnete.
„Wir sollten besser zurückgehen. Ich habe vorhin mit Lucy gesprochen. Anscheinend ist Dorland reichlich nervös, weil das Collier verschwunden ist, das er sich von Tiffany geliehen hat.“
„Oh nein! Der arme Dorland. Vielleicht haben sie es ja inzwischen gefunden“, hoffte Julia, während Silas die Tragetaschen aufhob. „So etwas passiert ständig. Die Superstars haben so ein großes Gefolge, dass der eine nicht mehr weiß, was der andere tut. Wahrscheinlich hat einer von den PR-Leuten das Collier irgendwo sicher untergebracht.“
Du liebe Güte, ich fühle mich immer stärker zu Silas hingezogen, gestand sich Julia ein, während sie zum Hotel gingen. Oder war die sexuelle Anziehungskraft schon die ganze Zeit da gewesen, und sie hatte bisher nur keine Notiz
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